Jugendliche, die in urbanen Räumen aufwachsen, haben oft einen begrenzten Zugang zu natürlichen Grünflächen und Natur. Soga & Gaston (2016) sprechen in diesem Zusammenhang bereits von einer ‘extinction of experience’. Doch wie nehmen Jugendliche die Natur auf ihrem Schulgelände und in der näheren Umgebung tatsächlich wahr? Und wie können diese Grünräume für Bildungszwecke genutzt werden? Diesen Fragen gingen Johanna Trummer, Lucas Weinberg, Jerylee Wilkes-Allemann (Berner Fachhochschule, HAFL), Karin Oberauer und Lars Keller, in ihrer kürzlich in People and Nature erschienenen Publikation nach.
In ihrer Studie analysierten sie 570 Fotos, die Jugendliche auf ihrem Schulgelände und in dessen Umgebung aufgenommen haben sowie die Ergebnisse eines quantitativen Fragebogens. Basierend auf diesem Mixed-Methods Ansatz konnten vielfältige Naturwahrnehmung Jugendlicher identifiziert werden. Die Ergebnisse zeigen, dass Schulgelände und ihre unmittelbare Umgebung das Potenzial haben, als zugängliche Naturräume, alltägliche Naturerfahrungen zu ermöglichen. Durch die gezielte Integration von Natur, etwa bestimmter Pflanzenarten oder kleiner Gewässer in den Unterricht, können Lehrpersonen Umweltbewusstsein, Wohlbefinden und soziale Interaktion unter Jugendlichen fördern.
Zur Open Access Publikation: http://doi.org/10.1002/pan3.70188
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Soga, M. & Gaston, K. J. (2016). Extinction of experience: The loss of human–nature interactions. Frontiers in Ecology and the Environment, 14(2), 94–101. https:// doi.org/10.1002/fee.1225
