Klimawande &Geschäftsmöglichkeiten: wie Unternehmen durch Investitionen in erneuerbare Energien und emissionsarme Technologien profitieren können

Der Klimawandel, eine der größten Herausforderungen unserer Zeit, hat die Menschheit fest im Griff. Aber ist es trotz der Problematik des Themas möglich, gewisse Vorteile, beispielsweise im Sinne von nachhaltigen Entwicklungen, auszuschöpfen?

Sommersemester 2023: Sarah Daum, Alexander Dirscherl, Lisa Engl, Elisabeth Fröhlich, Kilian Steinhorst

 

Welche Maßnahmen und Förderprogramme effektiv sind, um Unternehmen zu ermutigen, in erneuerbare Energien und emissionsarme Technologien zu investieren, ist die Fragestellung, mir der sich dieser Blogbeitrag in den folgenden
Absätzen beschäftigt.

Die steigende Nachfrage nach erneuerbaren Energien eröffnet Unternehmen neue Möglichkeiten,
in diesen Sektor zu investieren und gleichzeitig die eigenen Energiekosten zu senken. Insbesondere
in Zeiten hoher Energiepreise und wachsender Klimaschutzanforderungen bietet die Nutzung erneuerbarer
Energien Unternehmen eine Chance, ihre Energieversorgung langfristig zu sichern und
ihre CO2-Bilanz zu verbessern (Arif et al., 2017). In diesem Zusammenhang gewinnen Solar- und
Windenergie an großer Bedeutung. Solarenergie kann beispielweise auf Firmendächern oder Freiflächenanlagen
erzeugt werden und ist daher auch für Unternehmen geeignet, die wenig Fläche
besitzen. Windenergie hingegen kann sowohl auf dem eigenen Firmengelände als auch in Kooperation
mit anderen Unternehmen genutzt werden (Sebestyén, 2021).

Investitionen in erneuerbare Energien können auch durch Förderprogramme von staatlichen oder
privaten Stellen unterstützt werden. Diese Programme bieten Unternehmen attraktive Anreize, um
in den Sektor zu investieren und ihre Energieversorgung nachhaltiger zu gestalten. Die Nutzung
erneuerbarer Energien bietet Unternehmen nicht nur ökologische, auch ökonomische Vorteile.
Energiekosten, beispielsweise, lassen sich dauerhaft reduzieren und Investitionen in erneuerbare
Energien können als nachhaltige Geschäftsstrategie langfristig den Erfolg des Unternehmens sichern
(Arif et al., 2017).

Emissionsarme Technologien bieten ein gutes Grundgerüst für die Bekämpfung des Klimawandels
und stellen demnach auch ideale Investitionsbasen für Unternehmen dar (Spektrum.de, 2023).
Dadurch, dass hierbei hauptsächlich die Reduktion von Treibhausgasemissionen im Vordergrund
steht, lassen sich diese in den verschiedensten Bereichen des täglichen Lebens einsetzen (Geier &
Wagner, 2020).

Ein weiterer wichtiger Aspekt spiegelt sich in der Zusammenarbeit zwischen Unternehmen wider.
Denn besonders hinsichtlich erneuerbarer Energien und Energieeffizienz können Kooperationen
zwischen Unternehmen dazu beitragen, die Ziele des Klimaschutzes schneller und effektiver zu
erreichen. Dazu untersuchten die Autor:innen Pitt und Congreve (2017), wie zehn Gebiete in den
USA und England, die als Vorreiter im Bereich saubere Energie und Klimaschutz anerkannt sind,
kollaborative Ansätze genutzt haben, um lokale Klimawandelpläne sowie Energieeinsparungen und
erneuerbare Energieinitiativen zu entwickeln. Findings ergaben, dass eine Zusammenarbeit zwischen
Unternehmen zahlreiche Vorteile bietet. Darunter fallen der Austausch von Know-how und
Ressourcen, die Reduktion von Kosten sowie eine höhere Effektivität bei der Umsetzung von Projekten.
Zusätzlich wird auf die Bedeutung von Zusammenarbeit auf lokaler Ebene hingewiesen.
Lokale Kooperationen zwischen Unternehmen und anderen Akteuren vor Ort können dazu beitragen,
spezifische Herausforderungen in Bezug auf Klimaschutz und Energieeffizienz zu identifizieren
und gezielt anzugehen. Dabei spielen auch politische Rahmenbedingungen und die Einbindung
von lokalen Entscheidungsträgern eine wichtige Rolle (Pitt & Congreve, 2017).

Fakt ist, dass die Europäische Union viel mehr (die Rede ist hier von Milliarden von Euro) in emissionsarme
Technologien investieren muss, damit das langfristige Ziel „Netto-Null bis 2050“ erreicht
wird. Diese These wird durch eine Studie der ETH in Zürich gestützt, welche 2023 im Nature
Climate Change Fachjournal erschienen ist. Konkret müsste die EU bis 2025, also bis in maximal
zwei Jahren, mindestens „302 Milliarden Euro in emissionsarme Technologien investieren“
(Austria Presse Agentur, 2023). Nur so ist es generell möglich, das oben genannte Ziel zu erreichen.
Wenn von den 302 Milliarden ausgegangen wird, sind das laut APA um 40 % pro Jahr mehr als
noch von 2016 bis 2020 (Austria Presse Agentur, 2023).

In vielen Länder, wie beispielsweise Deutschland spielen erneuerbare Energien bislang eine untergeordnete
Rolle. Hierbei gilt es also, das aktuell größte Hindernis zur Erzeugung von erneuerbaren
Energien zu beseitigen: die hohen Kosten (Voß, 2000). Entwicklungs-, Lern- und Innovationsprozesse
müssen hier in den Vordergrund gestellt werden, um somit die Wirtschaftlichkeit zu erhöhen
und verbessern, sodass der Einsatz von erneuerbaren Energien gegenüber konventionellen Energieträgern
wettbewerbsfähig werden kann (Voß, 2000). Um eine bestimmte Wettbewerbsfähigkeit erreichen
zu können, spielen Förderprogramme eine enorme Rolle.

Ein Beispiel für ein solches Programm ist das "EEG", das Erneuerbare-Energien-Gesetz in Deutschland.
Dieses Gesetz fördert den Ausbau erneuerbarer Energien, indem es Einspeisevergütungen für
Strom aus erneuerbaren Quellen garantiert und Investoren Planungssicherheit bietet (Bachberger,
2000). Neben nationalen Förderprogrammen gibt es auch internationale Initiativen wie das "Global
Environment Facility" (GEF), das im Rahmen der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen
(UNFCCC) arbeitet. Das GEF unterstützt Projekte zur Förderung erneuerbarer Energien und der
Energieeffizienz in Entwicklungsländern. Das Ziel ist, diese Länder dabei zu unterstützen, den
Übergang zu einer nachhaltigen Energieversorgung zu vollziehen und somit zur globalen Emissionsreduktion
beizutragen (Biagini et al., 2014).

Trotz seiner Problematik bietet der Klimawandel auch Chancen, die insbesondere in den Bereich
nachhaltiger Entwicklungen fallen. Unternehmen können durch Investitionen in erneuerbare Energien
nicht nur ihre Energiekosten senken, sondern auch ihre CO2-Bilanz verbessern. Die Zusammenarbeit
zwischen Unternehmen kann dabei helfen, die Ziele des Klimaschutzes schneller zu erreichen
und Kosten zu reduzieren.

 

Referenzen:
Arif, Q. & Afroz, R. & Islam, K. (2017). Renewable Energy – Potentials and Challenges for a
Sustainable Future. Asian Academic Research Journal of Multidisciplinary. 4. 161-173.

Austria Presse Agentur. (2023). Studie: EU muss Milliarden mehr in emissionsarme Technologien
stecken. Abgerufen am 14. Mai 2023 von APA-Science: https://science.apa.at/power-search/
11063169272047673947

Bechberger, M. (2000). Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG): Eine Analyse des Politikformulierungsprozesses.

Biagini, B., Bierbaum, R., Stults, M., Dobardzic, S., & McNeeley, S. M. (2014). A typology of
adaptation actions: A global look at climate adaptation actions financed through the Global
Environment Facility. Global environmental change, 25, 97-108.

Geier, J., & Wagner, L. (2020). Energieintensive Industrien im (Klima)Wandel. Abgerufen am 14.
Mai 2023 von Friedrich Ebert Stiftung: https://www.fes.de/abteilung-analyse-planung-undberatung/
artikelseite-apb/energieintensive-industrien-im-klimawandel

Pitt, D., & Congreve, A. (2017). Collaborative approaches to local climate change and clean energy
initiatives in the USA and England. Local Environment, 22(9), 1124-1141.

Sebestyén, V. (2021). Renewable and Sustainable Energy Reviews: Environmental impact networks
of renewable energy power plants. Renewable and Sustainable Energy Reviews, 151,
111626.

Spektrum.de. (2023). Ausgaben der EU für emissionsarme Technologien müssen steigen. Abgerufen
am 14. Mai 2023 von Spektrum: https://www.spektrum.de/news/klimaschutz-302-milliarden-
pro-jahr-fuer-emissionsarme-technologien/2096109

Voß, A. (2000). Konzeption eines effizienten und marktkonformen Fördermodells für erneuerbare
Energien: Gutachten im Auftrag des Wirtschaftsministeriums Baden-Württemberg.

 

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