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2. DK-X-Change

Auch der zweite DK-X-Change in Obergurgl von 25.-29. Juli stand wieder ganz im Zeichen des interdisziplinären Vernetzens und des wissenschaftlichen Schreibens.

Organisiert in einer gelungenen Kooperation zwischen der Transferstelle Wissenschaft – Wirtschaft – Gesellschaft, dem Schreibzentrum der ULB Tirol und dem Forschungsschwerpunkt EPoS waren auch in diesem Jahr mehr als 35 Teilnehmer:innen mit dabei. Dieses Format vernetzt auf einzigartige Weise Faculty und PhD-Studierende und schafft gezielt Möglichkeiten zum Austausch und zur Zusammenarbeit. Die interdisziplinäre Gruppe setzte sich zusammen aus Mitgliedern der folgenden fünf Doktoratskollegs (DK): DK #OrganizingtheDigital, DK Political Institutions and Leadership in a Contingent World, DK Borders, Border Shifts and Border Crossings in Language, Literature, Media, DK Austrian Studies and DK Natural Hazards in Mountain Regions.

 

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Kurze Wege. Zur Einstimmung auf unsere Woche im Ötztal war unsere erste Station im Schafwollzentrum der Familie Regensburger. Joachim Regensburger ermöglichte uns einen Einblick in die Bedeutung der Schafhaltung für die Region, den Umgang mit dem Thema Wirtschaftlichkeit, aber auch in die Besonderheiten des nachhaltigen Umgangs mit Menschen und Ressourcen. Von der frisch angelieferten Wolle bis hin zum fertigen Produkt konnten wir alle Schritte besichtigen und so manche Zwischenschritte hinterließen auch haptische und olfaktorische Eindrücke.

 

Erstes Kennenlernen. Nach einem gemeinsamen Mittagessen folgte unter fachkundiger Anleitung von Florian Westereich (BFÖ) eine erste Kennenlernrunde. 90 Sekunden, 1 Folie, mein Name, meine Forschung waren die Aufgabe. Anschließend eröffnete Daniela Rothe (Leiterin des Schreibzentrums an der ULB Tirol) die Schreibwerkstatt. In einer ersten Planungsphase für die Woche wurden die Grundlagen für die konzentrierte Arbeit an den individuellen PhD-Projekten gelegt.

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Konzentriertes Schreiben. Für die 16 PhD-Studierenden stand die Arbeit an ihren Schreibprojekten im Mittelpunkt. Die Schreibwoche ermöglichte sowohl die konzentrierte Arbeit am eigenen Textprojekt, als auch den Austausch über Schreibziele und Arbeitsfortschritte am Anfang und in der Mitte des Arbeitstages. Prinzipiell stand die Schreibwerkstatt zu jeder Zeit offen. Viele Teilnehmer:innen haben auch die Nachmittage für die Weiterarbeit an ihren Projekten genutzt.

In einer gemeinsamen Kaffeepause am Nachmittag bestand außerdem die Möglichkeit, sich über Schreiberfahrungen und Schreibstrategien auszutauschen. Auf der Basis von Themenvorschlägen der Teilnehmenden wurde in angeleiteter, aber eher informeller Runde über Themen wie Überarbeitungsstrategien (Germano, W.: „Revision. The only writing that counts“), den Umgang mit Reviews, die besonderen Herausforderungen der Arbeit an einer Monographie (How to write THE book. Chances and challenges) gesprochen. Besonderen Zuspruch fand das Thema „How to handle more than one (writing) project at a time”.



 

Voneinander lernen. Auch die Faculty der einzelnen Doktoratskollegs konnte die Zeit nützen um sich näher kennenzulernen und sich in einer gemeinsamen Sitzung konkret über organisatorische und strategische Themen auszutauschen. Ein Rückblick auf die in den letzten Monaten entstandenen Synergien und Projekte zeigte den Mehrwert eines regelmäßigen Treffens auf und erhöhte in diesem Jahr die Motivation sich noch regelmäßiger zusammenzuschließen.

Kreatives Problemlösen. Um die Vernetzung und ein gegenseitiges Kennenlernen zu beschleunigen, gab es am zweiten Abend die Gelegenheit sich in Teams zu messen. Verschiedene Aufgaben konnten durch gemeinsame Geschicklichkeit, Kreativität und Beweglichkeit gemeistert werden und eine ausführliche Analyse an der Bar im Anschluss durfte natürlich nicht fehlen.

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Naturraum erkunden. Am Mittwochnachmittag gab es für alle Interessierten die Möglichkeit gemeinsam mit dem Geschäftsführer des Naturparks Ötztal, Thomas Schmarda und dem Leiter der Universitären Außenstellen Klaus Schallhart tiefer in die Besonderheit der Bergwelt und ihrer Bewohner einzutauchen. Nach Besichtigung des Naturpark Infopoints ging es mit bestem Blick auf die Gletscherwelt in einem großen Bogen in einer 2,5h langen Wanderung zurück ins Tal. Unterwegs durften natürlich Informationen zur hier betriebenen Forschung, aber auch zu Flora und Fauna sowie der beeindruckenden Bergkulisse nicht fehlen. Der Blick auf die stetig schwindenden Eismassen war bereits eine Vorausschau auf den nächsten Abend.

 

Horizonte erweitern. Die Themen Klimawandel, Nachhaltigkeit und Interdisziplinarität haben durch mehrere Kurzfilme und Impulse moderiert von Günter Scheide von der Transferstelle den Abend bestimmt. Birgit Sattler und Klemens Weisleitner vom Institut für Ökologie spannten den Bogen von den schmelzenden Gletschern des Ötztales hin zu den Herausforderungen an den Polarkappen. Die Folgen der Erderwärmung sind hier nicht zu leugnen und wurden auch bei dem Projekt Zuchtgletscher von Christian Ruschitzka von der Wiener Universität für angewandte Kunst in einem interdisziplinären Team bemerkenswert und mahnend in Szene gesetzt. Anschließend zeigte Manu Delago mit seiner Recycling Tour anhand einer „Fahrrad-Konzert-Tour“ auf, dass auch in der Musikindustrie ein ressourcenschonender Umgang umsetzbar ist. Den Abschluss bildete ein eindrucksvoller Beitrag zu mittlerweile gescheiterten Gletscherehe im Pitztal mit unterschiedlichen Facetten zum Thema schützenswerter Naturraum. So unterschiedlich die Zugänge der einzelnen Bereiche sind, so unmissverständlich zeigen sie alle den akuten Handlungsbedarf und die Notwendigkeit auf, dass wir alle an einem Strang ziehen, um unsere Natur für künftige Generationen zu erhalten.

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Weiter Denken. Die gemeinsame Woche endete mit einem Rückblick auf die erreichten Schreibziele und einer Feedbackrunde zu den einzelnen Formaten und Impulsen. Der DK-X-Change hat erneut gezeigt, wie bedeutsam das interdisziplinäre Vernetzen für uns als Wissenschaftler:innen ist, aber auch welche Bedeutung die Distanz zum Arbeitsalltag, feste Schreibzeiten und der Austausch mit anderen Schreibenden für den Arbeitsfortschritt haben. Angeregt von den Teilnehmenden entstand die Idee, angelehnt an die in Obergurgl gemeinsam etablierte Schreibroutine einen regelmäßigen Schreibtag für DK-Mitglieder (Freitag, 9-16 Uhr) am Schreibzentrum der Universitäts- und Landesbibliothek zu organisieren. Dieser wird ab dem 9. September in zweiwöchigem Rhythmus stattfinden.

Teilnehmer:innenstimmen

»Eine Struktur zu haben, in der andere Leute schreiben, war sehr nützlich und motivierte mich, an meinem eigenen Projekt zu schreiben. Eine Person zu haben, der gegenüber man "rechenschaftspflichtig" ist, war ebenfalls nützlich. Das Setzen spezifischer und realistischer Ziele ist ein Hilfsmittel, das ich nicht oft benutzt habe, und es hat mir geholfen, mehr zu produzieren, ohne dass mich der Prozess frustriert hat.«

»Ich habe gelernt, meine Schreibziele realistischer zu setzen und dass es mit Disziplin möglich ist, sie zu erreichen.«

»* Prioritäten setzen * Sichere Räume für angenehmes Schreiben schaffen * Mit anderen reden und die Herausforderungen teilen * Mutig sein und "einfach schreiben".«

»Vielen Dank für die tolle Woche! Ich schätze das Format, die Mühe und den zur Verfügung gestellten Raum sehr.«

Wir freuen uns über eine erfolgreiche Woche!

 

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