Maris Elliott Dreyer M.A
Zur Person

seit 2025 | Kollegiat*in des Doktoratskollegs „Geschlecht und Geschlechterverhältnisse in Transformationen“ an der Universität Innsbruck
seit 2025 | Wissenschaftliche Mitarbeit im Projekt Grundschulen und ihre Akteur*innen im Kinderschutz „GruKisch“, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
seit 2025 | Referent*in Akademie Waldschlösschen Göttingen
seit 2023 | Tätigkeit als systemische*r Berater*in (DGSF) (i.A.)
2022 - 2023 | Mitarbeit im Referat für Gleichberechtigung, Vielfalt & Antidiskriminierung Schwerpunkt Gewaltprävention, Magistrat Marburg
2021 – 2022 | akademische Mitarbeit im Projekt Digitaler Schutz vor Sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche mit Hörbehinderung, Pädagogischen Hochschule Heidelberg
2021 | Sozialpädagogische Tätigkeit in einer Intensiv-Wohngruppe für traumatisierte Kinder & Jugendliche
2018 - 2021 | Masterstudium Erziehungswissenschaft an der Philipps-Universität Marburg, Titel der Masterarbeit: „Souci de Soi statt Beschleunigung? Wirkfaktoren achtsamkeitsbasierter Angebote zur Förderung der Resilienz Studierender“
2014 - 2018 | Bachelorstudium Erziehungswissenschaft, Philipps-Universität Marburg, Titel der Bachelorarbeit: „Diskriminierung, Antifeminismus, sexualisierte Gewalt im universitären Alltag Studierender“
Promotionsprojekt
Zwangsbinarität als Traumatisierung: Zur Einverleibung queerer Biographie als subversiver Akt
Das Projekt analysiert die traumatische Dimension der binären Geschlechterkategorisierung. Verstanden als im Körperleib eingelagerte Ein- und Ausschließungen ungelebten Lebens steht deren Einfluss auf den Lebensverlauf im Fokus. Insbesondere eine machtkritische Perspektive auf die Mechanismen, durch die diese Kategorisierungen Prozesse der Ein- und Ausschließung (re-)produzieren ermöglicht die Identifizierung der Auswirkungen auf leibliche Prozesse und letztlich auf das Handeln der Subjekte. Vor dem Hintergrund poststrukturalistischer Theorien der Subjektivation stellt sich die zentrale Fragestellung, inwiefern Menschen in der Lage waren, im biographischen Verlauf subversive Momente im vorherrschenden Normalitätskonstrukt zu finden.
Es gilt, Orte des Widerstands zu identifizieren, die sich im Spannungsfeld zwischen diskursiver, machtvoller Konstitution und sprachlicher Reiteration bewegen (Villa, 2003). Welche Bedingungen und Erfahrungen sind erforderlich, um die „normative Spur“ (Wuttig & Wolf, 2019) zu verlassen und trotz der damit verbundenen Herausforderungen ein widerständiges, jedoch (möglichst) anerkanntes Subjekt zu werden. Es wird zu zeigen sein, wie subtil in alltäglichen Praxen die binäre Vergeschlechtlichung internalisiert wird. Und ebenso, welche machtvollen subjektkonstruierenden Effekte sie entfaltet. Nach Nietzsche ‚wird‘ das Subjekt, indem es die Werte der sozialen Ordnung schmerzhaft leiblich erinnert. Die als traumatische Verwebungen verstanden, und mit neurowissenschaftlich informierter Traumaforschung (vgl. z.B. van der Kolk 2014) gerahmt, kann das Gefährdungspotential für demokratische Prozesse verdeutlichen (u.a. Yoder-Maina 2022). Damit steht auch die Betrachtung der Wechselbeziehung von Körpererfahrungen und Subjektivierung sowie gesellschaftlichen Strukturen der Gewalt im Fokus. Vor diesem Hintergrund ist die Erweiterung der Handlungsmöglichkeiten sowie des affektiven Ausdrucks als ein hochpolitischer und demokratischer Akt zu verstehen.
Forschungsinteressen
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Gender Studies, Queer Studies
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Soma Studies
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machtkritische Traumatheorien
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Intersektionale Studien
Publikationen
(i.E.) Traumatische Ver_web_ungen der Zweigeschlechtlichkeit als Grenzbearbeitung. Einführung einer leib_haftigen Denkfigur In: Maurer/Achenbach (i.E.) Grenzbearbeitung – Assoziationen, Korrespondenzen, Resonanzen
Vorträge
„Somatische Praktiken als subversive Grenz_tänze subjektkonstituierender Traumata“. ÖFEB Sektionstagung Sozialpädagogik „Be- und Entgrenzungen – Diskurse, Praktiken und Herausforderungen Sozialer Arbeit, Universität Salzburg (25. -26.09.2025)
„Wirkungsweisen der binärgeschlechtlichen Ver_webungen in die Gesellschaft hinein mittels somatischer Praktiken entwirren“ Vortrag im Rahmen des Vielfaltsworkshops „Beyond the Binary:Queerness im gesellschaftspolitischen Fokus“, Hans-Böckler-Stiftung Düsseldorf (13.09.2024)
Mitgliedschaften
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assoziiertes Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE)
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Mitglied der Sektion „Transnationale und intersektionale Herrschaftskritik“ (TiHK) der Justus-Liebig-Universität Gießen
Lehre
Sommersemester 2020 | Philipps-Universität Marburg, Institut für Erziehungswissenschaft Seminar „Körper-Natur-Habitus – Lernprozesse abseits von Wort und Schrift“
Wintersemester 2018-2019 | Philipps-Universität Marburg, Institut für Erziehungswissenschaft Tutorien der Praxismodule