Alexander Steiner

Kurzbiographie
- 2015–2019: Bachelorstudium Classica et Orientalia an der Universität Innsbruck mit den Schwerpunkten Altorientalische Philologie, Vorderasiatische Archäologie und Historische Sprachwissenschaft
- Wintersemester 2018/19: Auslandssemester an der Rikkyo-Universität (立教大学) in Ikebukuro, Tokio (池袋, 東京)
- 2019–2021: Masterstudium in Alter Geschichte und Altorientalistik an der Universität Innsbruck, Schwerpunkt Altorientalische Philologie, Historische Sprachwissenschaft mit einer Masterarbeit mit dem Titel: Das semasiologische Feld des akkadischen Lexems dayyālu. Eine Studie zu Semantik und Bedeutungswandel
- Seit Wintersemester 2021/22: Doktoratsstudium der Geistes- und Kulturwissenschaften
- 2024–2026: DOC-Stipendium der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Titel des Projekts: Concepts of Absolute Space in Near Eastern and Central Asian Antiquity. A Survey of Sumerian, Akkadian, Iranian, and Tocharian Absolute Direction Terms
Forschungsinteressen
Altorientalische Geschichte und Philologie
- Sumerisch, Akkadisch, Urartäisch, und Hethitisch
Sprach- und Kulturkontakt
- Kontaktphänomene in Mesopotamien und Zentralasien
Antike Raumwahrnehmung und Raumvorstellung
- Raumvokabular und Raumgrammatik
Kognitive Linguistik
- Konzeptuelle Metapherntheorie
- Linguistische Referenzrahmen
Lehrerfahrung
- Winter 2022/23; Winter 2023/24; and Sommer 2023; Einführung in das Altpersische, Universität Kassel (Germany)
- Winter 2021/22: Der Alte Orient im 2. und 1. Jahrtausend v. Chr., Universität Kassel (Germany)
Preise und Auszeichnungen
- Exzellenzstipendium für Doktoratskollegs (DK) für die Dissertation im Rahmen des Doktoratskollegs „Entangled Antiquities“ (2022-2024)
- Studienförderpreis des Deutschen Freundeskreises der Universitäten in Innsbruck (2021)
- Leistungsstipendium der Universität Innsbruck (Studienjahr 2020/2021)
- Leistungsstipendium der Universität Innsbruck (Studienjahr 2019/2020)
- Leistungsstipendium der Universität Innsbruck (Studienjahr 2015/2016)
Projekte
- FSP-Fellowship 2025: Constructed Spaces – Spatial Constructs, Gefördert durch den Forschungsschwerpunkt Kulturelle Begegnungen – Kulturelle Konflikte, Universität Innsbruck.
- Der Blick auf alte Welten durch die Linse der Innsbrucker Altertumswissenschaften, Gefördert durch die Tiroler Wissenschaftsförderung 2022, Universität Innsbruck.
Tagungen (Auswahl)
als Veranstalter:
- Kazemirashid, Sina / Steiner, Alexander: Third Space and Ancient World Studies, in Innsbruck, 29-31. Oktober 2025.
- Hajnal, Ivo / Steiner, Alexander / Zipser, Katharina: Ancient Languages and Cultures in Contact, Workshop at the 48th Österreichischen Linguistik-Tagung (ÖLT) in Innsbruck, 17. Dezember 2024.
- Posselt, Florian / Steiner, Alexander / Steinwender, Clemens: From Athens to Samarqand. Spatial Perception in Antiquity from the Eastern Mediterranean to the Taklamakan Desert, 20th Melammu Workshop, in Innsbruck, 17.-19. Januar 2024.
als Vortragender:
- ‘Spatial Imagination of the Borderlands between Assyria and Urarṭu’ bei der 2nd annual conference des Clusters of Excellence “Eurasian Transformations”: Imperial Dynamics, Borderlands and Resistance: Entangled Worlds of Afro-Eurasia (ca. 1000 BCE – 2000 CE) in Innsbruck (AT), 17.-20. November 2025.
- ‘The Mesopotamian Language Area’ auf dem Workshop “Ancient Languages and Cultures in Contact” im Rahmen der 48. österreichischen Linguistik Tagung in Innsbruck (AT), 17.-19. Dezember 2024.
- ‘Multilingualism Between Empires. The Eastern Silk Road Borderlands as Linguistic Areas’ bei der Tagung “Between and Beyond Empires: From the Seleucids to the Sasanians (2nd c. BC – 7th c. AD)” in Wrocław (PL), 3.-6. Dezember 2024.
- ‘Sumerian and Akkadian Conceptual Metaphors and Absolute Direction Terms’ bei der Tagung “Winged Words: Comparative and Historical Approaches to Conceptual Metaphors” in Leiden (NL), 30. September – 1 Oktober 2024.
Publikationen
- Steiner, Alexander (2023): Der Bedeutungswandel des akkadischen Lexems dajjālu im Kontext altorientalischer Imperiengeschichte (Historische Sprachforschung/Historical Linguistics Bd. 135), S. 264-282, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht. [DOI: https://doi.org/10.13109/hisp.2022.135.1.264]
- Madreiter, Irene; and Steiner, Alexander (2024): dayyālu, (um)arzanapāta und usnupāta: Zu den Titeln dreier Amtsträger der teispidisch-achaimenidischen Verwaltung Babyloniens In: Kai Ruffing, Brigitte Truschnegg, Andreas Rudigier, Julian Degen, Sebastian Fink, Kordula Schnegg (Hrsg.), Navigating the Worlds of History. Studies in Honor of Robert Rollinger on the Occasion of his 60th Birthday (3 Vols.), S. 945-960, Wiesbaden: Harrassowitz.
- Steiner, Alexander (2025): Indoeuropäische Textzeugnisse des Achaimenidenreichs In: Julian Degen (ed.) Das achaimenidisch-persische Imperium (Springer Companions Geschichte 1) S. 461–471 Wiesbaden: Springer VS. [DOI https://doi.org/10.1007/978-3-658-47152-1_28]
Doktorarbeit
Concepts of Absolute Space in Near Eastern and Central Asian Antiquity. A Survey of Sumerian, Akkadian, Iranian, and Tocharian Absolute Direction Terms
Betreuer:innen Team: assoz.-Prof.in Dr.in Irene Madreiter (Innsbruck) / Prof. Dr. Martin Joachim Kümmel (Jena)
Diese Dissertation untersucht die Entstehung und Entwicklung von Begriffen absoluter Richtungsangaben im sprachübergreifenden Vergleich zwischen Sumerisch und Akkadisch sowie Iranisch und Tocharisch. Im Mittelpunkt dieses Projekts stehen die Auswirkungen der konzeptuellen Hintergründe dieser Begriffe auf die Raumwahrnehmung und die Raumvorstellung in der Antike sowie die Wechselwirkung zwischen Sprache und Denken. Unter Verwendung des Rahmens der Konzeptuellen Metapherntheorie (LAKOFF/JOHNSON, 1980: Metaphors We Live By) und deren erweiterte Variante (KÖVECSES, 2020: Extended Conceptual Metaphor Theory) werden diese Begriffe in ihrem historischen und textuellen Kontext analysiert und interpretiert und die Rolle des Sprachkontakts bei der Entwicklung der Formen und Konzepte hinter diesen Begriffen untersucht. Um eine breitere vergleichende Perspektive zu gewinnen, wird die Analyse des Sumerischen und Akkadischen den absoluten Richtungsbegriffen und -konzepten im Iranischen und Tocharischen gegenübergestellt. Der Vergleich mit zentralasiatischen Quellen soll konzeptuelle Ähnlichkeiten, die in der allgemeinen menschlichen Wahrnehmung von Raum verwurzelt sind, sowie Unterschiede der Vorstellung von Raum, die auf kulturellen und externen Einflüssen beruhen, hervorheben. Da die Begriffe für absolute Richtungen und ihre Konzeptualisierung oft das Ergebnis von Mehrsprachigkeit in bestimmten Gebieten sind (z. B. Mesopotamien oder die östlichen Seidenstraßen), spielt der Sprachkontakt in dieser Studie ebenfalls eine wichtige Rolle.