Die Entscheidung, nach New Orleans zu gehen, habe ich schon zwei Jahre zuvor getroffen, als ich dort eine gute Freundin bei ihrem Auslandssemester besucht habe. Die „Reise“ begann mit einer Informationsveranstaltung an der Universität Innsbruck. Hierbei wurde uns unsere Partneruniversität New Orleans vorgestellt und auf unsere Fragen eingegangen. In der Bewerbungsphase wurden wir vom Center New Orleans in Innsbruck und vom Center Austria in New Orleans unterstützt. Allerdings hätte ich mir zusätzlich einen kleinen „Guide“ gewünscht, an dem man sich Schritt für Schritt - vor allem in Bezug auf diverse Unterlagen und das Visum - orientieren hätte können.
Nach vierzehnstündiger Anreise sind wir schließlich gegen Abend am Flughafen in New Orleans angekommen. Vom Flughafen aus mussten wir dann noch ungefähr 40 Minuten mit dem Auto fahren, um zum Privateer-Place zu gelangen. Dort angekommen, wurden wir zu unseren Apartments begleitet. Diese waren/sind spärlich möbliert und bis auf eine Matratze nicht weiter eingerichtet.
Tipp Nummer 1: Handtuch, Bettsachen und eine Rolle Klopapier mitnehmen.
Tipp Nummer 2: Für den ersten Abend an etwas zu essen mitnehmen. Wir hatten die Möglichkeit am Tag nach der Ankunft mit einem Auto einkaufen zu fahren, um uns mit Grundnahrungsmitteln (Nudeln, Reis, Gewürze, etc. ...) einzudecken.
Tipp Nummer 3: Im voraus ein gutes Paket kaufen. Durch die Pakete, die im Storageroom auf uns warteten, hatten wir dann eine Grundausstattung, zu der gehörten vor allem Dinge wie Kissen und Decken, Küchenutensilien, wie Töpfe, Pfannen, Besteck, Teller und natürlich die über all vertretenen und berüchtigten Gläsern vom Bulldog waren dabei.
Tipp Nummer 4: Auf jeden Fall einmal mittwochs in die Kneipe „Bulldog“ gehen (hiervon findet ihr zwei in New Orleans). Mittwoch deshalb, weil man da die Gläser in denen sie Bier ausschenken behalten darf.
Netterweise haben sich Studenten, die bereits ein Semester in New Orleans studierten bereit erklärt mit uns eine Stadtführung zu machen. Hierfür haben wir den Bus in die Stadt genommen, der zwischen 20 und 40 Minuten unterwegs ist. Tipp Nummer 5: Auf den Bus ist nicht immer Verlass, deshalb lieber einen Plan B haben, wie
z.B.: Uber oder Lyft.
Die meisten von uns haben sich dafür entschieden, eine Louisiana State ID zuzulegen, um nicht immer den wertvollen Reisepass mit sich nehmen zu müssen. Tipp Nummer 6: Sich nach der State ID erkundigen.
Der Universitätsalltag ging für uns dann ca. zwei Wochen nach Ankunft los. Hierbei hatten wir bedingt durch das Wetter ein paar Startschwierigkeiten. Durch die kalten Temperaturen im Januar haben die Pumpen, die für den Wasserdruck verantwortlich sind, nicht richtig gearbeitet. Dies führte zu einem geringen Wasserdruck. Wir mussten deshalb das Wasser abkochen und vor allem sparsam damit umgehen. Wegen des kalten Wetters und den Problemen mit den Wasserpumpen haben die Vorlesungen ein paar Tage später begonnen. Der universitäre Alltag unterscheidet sich zu unserem besonders in einem Punkt: Anwesenheitspflicht.
Tipp Nummer 7: Wenn möglich die Uni-Tage so legen, dass man Freitag und/oder Montag frei hat, um auch mal einen Ausflug machen zu können. Ich habe die Vorlesungen und die behandelten Themen interessant gefunden. Wir hatten oft Übungen, die wie Hausaufgaben jede Woche zu erledigen waren, und in den meisten Vorlesungen 3-4 Prüfungen. Sowohl die wöchentlichen Aufgaben, als auch die Prüfungen habe ich als nicht sehr anspruchsvoll empfunden.
An unserer Unterkunft, hat mir besonders gut gefallen, dass wir alle nah zusammen gewohnt haben. So haben wir viele lange Abende auf dem Balkon oder am Pool mit guten Gesprächen verbracht. Die Anlage des Privateer-Places liegt direkt an der Uni und man hat die Möglichkeit im „Cove“ bis früh morgens etwas zu Essen zu bekommen. Die Zimmer haben leider nicht den europäischen Standard. Die ersten Tage haben wir sehr viel Desinfektionsspray gebraucht, um alles so weit zu putzen, dass wir uns wohl gefühlt haben.
Tipp Nummer 8: Desinfektionsspray einpacken. Man sollte sich auch bewusst sein, dass sich das ein oder andere Insekt in die Apartments verirren könnte.
Tipp Nummer 9: Gleich zu Beginn ein paar Kakerlaken-Fallen aufstellen (günstig zu erwerben bei Rouses oder Walmart). Leider hat sich bei uns in die Küche auch eine Ratte verirrt, die ein jähes Ende in einer er Rattenfallen gefunden hat.
In und außerhalb von New Orleans gibt es mit den neu gefundenen Freunden einiges zu erleben.
Tipp Nummer 10: Im Internet eine Ghost-Tour buchen, um hierbei die Geschichte und die Stadt besser kennen zu lernen. Zudem bietet es sich an die Swamps (Sümpfe) durch eine Swamp-Tour zu erkunden und mit etwas Glück auch einen Alligator zu sehen.
An Springbreak haben wir die Möglichkeit beim Schopf gepackt, die freien Tage zu nutzen und einen Road-Trip nach Texas zu unternehmen. Hierfür haben wir zu dritt ein Auto gemietet und sind von Austin über Houston und schließlich nach Dallas gefahren.
Reisetipp Nummer 1: Hamilton Pool bei Austin. Hierbei handelt es sich um eine geschützte versteckte kleine Lagune. Eines meiner Highlights in den vier Monaten meines Aufenthalts.
Reisetipp Nummer 2: Avery Island in Louisiana und die dazugehörige Tabasco Farm. Ein wunderschöner Tagesausflug.
Reisetipp Nummer 3: Florida mit seinen schönen Stränden (wo man unter anderem mit Delfinen schwimmen kann) ist nicht weit entfernt und eine Fahrt wert.
Unser großes Glück, die ganze Zeit über, aber vor allem in den ersten Tagen, war Gertraud (Center Austria). Sie hat uns das Ankommen erleichtert und hatte die ganze Zeit über für jedes Problem ein offenes Ohr. An der Stelle, vielen Dank an alle Mitarbeiter in den Centern und vor allem an Gertraud. Abschließend kann ich für mich sagen, dass sich der Aufwand der Bewerbung in jedem Fall gelohnt hat. Ich habe viele neue und gute Freunde kennengelernt und Erfahrungen gesammelt, die ich ohne das Auslandssemester niemals hätte sammeln können. Es war nicht immer einfach, aber ich denke alles andere wäre auch langweilig gewesen.
