Bauen im Licht
Clemens Holzmeister

Die fotografische Repräsentation seiner Werke

 

Dissertation von Mag. Christian Preining

Betreuer: em. o.Univ-Prof. Dr. Paul Naredi-Rainer, Priv.-Doz. Dr. Christoph Hölz

 

Architekturfotografien nehmen im Nachlass des Tiroler Architekten Clemens Holzmeister, sowohl quantitativ als auch qualitativ eine herausragende Stellung ein. Anhand von über 10.000 Fotografien ist das architektonische Werk Holzmeisters nahezu lückenlos dokumentiert.

Gattungen, Kategorien, Bildformate, sowie der Entstehungs- und Verwendungskontext der Bilder belegen, dass Holzmeister seine Auffassung von Architektur überwiegend über das fotografische Abbild seiner Bauten und Projekte durch Publikationen, Ausstellungen und Lichtbildvorträge zu vermitteln versuchte. Folglich lautet die These, dass eine Untersuchung zum Architekturverständnis Clemens Holzmeisters vor allem über sein Bildarchiv zu führen ist.

 

Deckblatt Dissertationsprojekt Mag. Christian Preining, Bauen im Licht. Clemens Holzmeister - Die fotografische Repräsentation seiner Werke. 2023

Generell mag eine Annäherung an das Werk eines Architekten über die Architekturfotografie im ersten Moment als Umweg erscheinen. Jedoch ist in der vorliegenden Studie das visuelle Medium der Fotografie nicht bloß als Ersatz für die sinnlich wahrnehmbare, gebaute Architektur zu verstehen, sondern als Untersuchungsgegenstand per se. Denn eine genaue Analyse der Wirkungsweisen des Mediums Fotografie im Allgemeinen und der einzelnen Fotografien im Fotoarchiv des Architekten Clemens Holzmeister im Speziellen erlauben präzise Rückschlüsse auf die von Holzmeister beabsichtigte Erscheinungs- und Wirkungsweise seiner Bauten. Die einer solchen Untersuchung notwendigerweise vorausgehenden Analysen der technischen und ästhetischen Gestaltungsweise des Fotografen erlauben darüber hinaus spannende Einblicke und Erkenntnisse über die spezifische Arbeitsweise vor allem von Holzmeisters Hauptfotografen Julius Scherb.

Mit den daraus gewonnen Erkenntnissen geht die vorliegende Arbeit in einem weiteren Schritt der Frage nach, auf welche Weise Holzmeister die fotografische Repräsentation seiner Bauten beeinflusste, und welche Inhalte Holzmeister mittels der Fotografie im jeweiligen Kontext (Publikation, Vortrag, Ausstellung) über sein Werk vermitteln wollte. Naheliegenderweise handelt es sich dabei auch um eine idealisierte Darstellung der baulich realisierten Entwurfsgedanken Holzmeisters, und ihrer Vermittlung durch das von ihm so hoch geschätzte Medium der Architekturfotografie. Wobei vor allem in den 1920er und 1930er Jahren Bedeutung und Einflussgrad dieses Mediums ungleich höher einzustufen ist, als vor dem Hintergrund heutiger, schier unbegrenzter Möglichkeiten durch die digitale Film- und Fototechnik.
Auszug aus Einleitung und Fragestellung, des Dissertationsprojekts Mag. Christian Preining "Bauen im Licht. Clemens Holzmeister - Die fotografische Repräsentation seiner Werke", S.5-6.2023

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