Die Polit-Talkshow Hart aber fair im Wandel der Zeit: Untersuchung der Sprache und der medialen Umsetzung zwischen 2001 und 2021

Wolfgang Klein

 

Das Format der Polit-Talkshow steht seit jeher im Spannungsfeld kritischer Betrachtungen. Die fachliterarischen Einordnungen gehen dabei weit auseinander: Begreifen die einen Politainment als Chance, einen Beitrag zur Demokratisierung zu leisten, stellen andere durch die Vermischung von Politik und Unterhaltung eine wachsende Politikverdrossenheit fest. Der steigende Wettbewerbsdruck im Fernsehbereich wirft zudem die Frage auf, ob die Trennung von Politik und Unterhaltung im Mediensystem moderner Massengesellschaften überhaupt noch realistisch erscheint (vgl. Nieland/Kamps 2004)?

Das Dissertationsprojekt zielt darauf ab, die Sprache der öffentlich-rechtlichen Polit-Talkshow Hart aber fair, unter Einbezug der Weiterentwicklung medialer Darstellungsformen, zwischen 2001 und 2021 zu untersuchen. Aufgrund der Multimodalität von TV-Gesprächen (vgl. Hess-Lüttich 2014) müssen hierzu sowohl medientextanalytische als auch sprachwissenschaftliche Instrumente genutzt werden. Im Mittelpunkt der qualitativen Untersuchung stehen sprachliche Trends der Unterhaltungskultur, die fortgeschrittene Professionalisierung ritualisierter Selbstinszenierung vor den Kameras (vgl. Hess-Lüttich 2014) sowie die technischen Möglichkeiten der Sendungsgestaltung. Der quantitative Teil der Untersuchung rückt die Gesprächskultur in den Fokus.

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