Prof. Kettemann bei APA-Event zu Faktenchecks im digitalen Zeitalter

Am 30.9. trug Prof. Kettemann in Wien zu einem Panel des APA-Events zum Wert von Fakten bei.

Prof. Kettemann:  "Desinformation ist eine ernstzunehmende Herausforderung, aber keine existenzielle Bedrohung für die Demokratie. Vielmehr sind es strukturelle Verzerrungen im digitalen Öffentlichkeitsraum, die durch die Geschäftsmodelle der Tech-Konzerne verstärkt werden.


Um dem entgegenzuwirken, bedarf es pragmatischer Maßnahmen: bessere Plattformmoderation, klare Regulierungen für Algorithmen sowie gezielte Förderung von Medien- und Informationskompetenz. Die Demokratie bleibt widerstandsfähig, sofern sie aktiv gestaltet und weiterentwickelt wird und solange das Vertrauen der Bürger:innen in die Freiheit der Meinungsäußerung gesichert bleibt. Denn diese ist – wie das deutsche Bundesverfassungsgericht schon 1958 urteilte – als "unmittelbarster Ausdruck der menschlichen Persönlichkeit in der Gesellschaft eines der vornehmsten Menschenrechte überhaupt". Für die freiheitlich-demokratische Staatsordnung ist der freie Kampf der Meinungen "schlechthin konstituierend, denn es ermöglicht erst die ständige geistige Auseinandersetzung, (…) der ihr Lebenselement ist".

Dieser Kampf ist mit offenem Visier zu führen. Dass gesellschaftliche Selbstbestimmung zunehmend in Kommunikationsforen stattfindet, deren Regeln und Empfehlungssysteme unter dem dualen Primat des Datenextraktivismus und der Optimierung ökonomisch motivierter Engagementförderung stehen, gibt Anlass zu Sorge und Wachsamkeit."

Zuletzt veröffentlichte Prof. Kettemann zum Kampf gegen Desinformation einen Bericht und einen Blog-Beitrag. Erfahren Sie hier mehr zu dem Event. 

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