Wissenschaft in der Krise

 

Dienstag, 13. April 2021, 19:00 Uhr 
ONLINE via zoom
 

Es diskutieren: Christine Bandtlow, Ulrich Metschl, Eva Pfanzelter
Moderation: Roland Psenner

 

Wenn wir im letzten Jahr eines gelernt haben, dann ist das die Tatsache, dass es ohne Wissen­schaft nicht geht. Wissenschaftliche Erkenntnisse beeinflussen politische Entschei­dungen unmittelbar und stoßen auf großes mediales Interesse. Wissenschaftliche Expert*innen wie Fauci und Drosten sind von heute auf morgen bekannter als so mancher Popstar, was manche Forscher*innen in eine Rolle gedrängt hat, die mit dem kritischen Anspruch der Wissenschaft nicht immer kompatibel ist. Während die Menschheit rasch auf die Corona-Krise reagiert hat, zeigen andere Krisen, allen voran die bedrohlichere Klimakrise und der Verlust der Biodiversität: Dort führen Erkenntnisse bisher nur schleppend zu politischen und gesellschaftlichen Veränderungen, eine faktenorientierte mediale Darstellung ist längst nicht so allgegenwärtig, wie wir es aus der Kommunikation rund um die Pandemie kennen.

Dass ungewohnt rasch mehrere Impfstoffe entwickelt und zugelassen wurden, dass in rasendem Tempo teilweise ungesicherte Ergebnisse (vor-)veröffentlicht werden, und wissenschaftlicher Dissens vermehrt öffentlich wahrgenommen wird, führt aber auch zu Verunsicherung, ob denn auch alles mit rechten Dingen zugehe. Auf der anderen Seite zeigen repräsentative Umfragen in Deutschland, dass die Bevölkerung das größte Vertrauen trotz (oder wegen) der Pandemie in die Wissenschaft setzt.

Wie also hat sich die Pandemie auf Praktiken im Wissenschaftsbetrieb und seinen gesellschaftlichen Stellenwert ausgewirkt? Kann Wissenschaft den Bedürfnissen in der Krise gerecht werden, ohne die dabei Glaubwürdigkeit zu riskieren? Und wie kann sie sich darüber hinaus Gehör verschaffen? Und was bedeutet das alles für unseren Umgang mit der „größeren Krise“, die während der Pandemie verdrängt oder vergessen wurde?

Am virtuellen Podium sprechen darüber Christine Bandtlow, Vizerektorin für Forschung und Internationales an der Medizinischen Universität Innsbruck, Zeithistorikerin Eva Pfanzelter und Wissenschaftsphilosoph Ulrich Metschl von der Universität Innsbruck.

Nach oben scrollen