Katharina Juffinger

Kom­pa­ra­tis­tik, vom Ver­ständ­nis zur Ver­mitt­lung

Katharina Juffinger

Als Leiterin einer Bibliothek mit zwölf Mitarbeiter:innen, mehreren tausend Bibliotheksnutzer:innen und einem Bestand aus ungefähr 45 000 Printbüchern, greife ich tagtäglich auf die umfangreichen Kompetenzen aus dem Komparatistik-Studium zurück. Bereits zu Beginn, als ich als Mitarbeiterin und noch ohne bibliothekarische Ausbildung meine Karriere startete, konnte ich schon einige interkulturelle Projekte erfolgreich umsetzen, Lesungen mit den unterschiedlichsten Autor:innen organisieren sowie das Bestands- und Erwerbungsprofil hinsichtlich gender- und diversitätssensibler Aspekte erweitern. Da die Bibliothek, in der ich zurzeit arbeite, eine öffentliche sowie wissenschaftliche zugleich ist, kann ich meine Fähigkeiten, die ich mir während des Studiums angeeignet habe, sowohl bei der Literaturvermittlung für Kinder und Jugendliche als auch bei der Literaturrecherche für Studierende einbringen. Gemeinsam mit dem Bibliotheksteam und einer Projektgruppe aus Studierenden organisiere ich zweimal jährlich ein großes Literaturfestival, das den Anspruch hat, medien- und genreübergreifende bzw. sprachlich und kulturell vielfältige Programminhalte anzubieten, die niederschwellig, barrierefrei und kostenlos für alle zugänglich sind.

Besonders wichtig ist mir, Inklusion und Diversität auf allen Ebenen in die Unternehmenskultur miteinzubringen. Meine Aufgabe als Teamleiterin sehe ich unter anderem darin, eine offene Arbeitsumgebung zu schaffen, in der ich mich für die Rechte und Bedürfnisse meiner Mitarbeiter:innen einsetze – die dafür notwendigen Verhandlungs- und Kommunikationsfähigkeiten, also konstruktiv, effektiv, bewusst und situativ angepasst Inhalte zu vermitteln, erlernt man in den vielen Vortrags- bzw. Diskussionssituationen, die einem während des Studiums begegnen. Allgemein möchte ich behaupten, dass das Studium der Komparatistik viele Schlüsselqualifikationen vermittelt, die von einem zukunftsorientierten Arbeitsumfeld vorausgesetzt werden: abstraktes, fächerübergreifendes und problemlösungsorientiertes Denken sowie das kritische Reflektieren von Situationen, Handlungen und Inhalten.

Nach oben scrollen