Bosnisch, Kroatisch und Serbisch (BKS) teilen eine gemeinsame sprachliche Grundlage, werden jedoch gesellschaftlich und politisch als eigenständige (National)Sprachen wahrgenommen. Der Vortrag untersucht, wie diese Sprachen in der Schweiz gebraucht, weitergegeben und institutionell gefördert werden, und zieht dabei punktuell Vergleiche zur Situation in Deutschland und Österreich.
Im ersten Teil wird die komplexe sprachliche und gesellschaftspolitische Lage der BKS-Sprecher*innen skizziert, ergänzt durch aktuelle demografische und statistische Daten aus den drei Ländern. Daran anschließend werden die bestehenden Förder- und Bildungsangebote für BKS vorgestellt. Der empirische Teil präsentiert Ergebnisse einer soziolinguistischen Befragung unter BKS-Sprecher*innen in der Schweiz, die Sprachgebrauch, Einstellungen, Spracherwerb und den Wunsch nach Weitergabe der Sprache im Generationenvergleich beleuchtet. Auch die Bedeutung und Wahrnehmung des herkunftssprachlichen Unterrichts werden dabei analysiert. Abschließend werden die Ergebnisse im Hinblick auf die Besonderheiten des Schweizer Kontextes diskutiert und Perspektiven für weiterführende Studien aufgezeigt.
Katrin B. Karl ist Professorin für Slavistische Sprachwissenschaft am Institut für Slavische Sprachen und Literaturen an der Universität Bern. Schwerpunkte ihrer Forschung sind aktuelle slavisch-deutsche Mehrsprachigkeit, narrative Strukturen sowie Sprache im Alter bei Mehrsprachigkeit und unter Pflegebedürftigkeit mit der Leitfrage der Bedeutung von Sprache(n) in sozialen Kontexten.
Organisation und Moderation: Tatjana Kurbangulova und Magdalena Kaltseis (Institut für Slawistik & Institut für Fachdidaktik)
Zoom-Zugangsdaten: https://zoom.us/j/94370133877?pwd=vvZs6b2adEe41NwRii8a7yKVGnbVVm.1 (Meeting-ID: 943 7013 3877, Kenncode: 242080)
Ein Vortrag im Rahmen der Veranstaltungsreihe DiSlaw Online
Eine Kooperation des Instituts für Slawistik mit dem Network of Areas (NoA)
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