Die vom Institut für Föderalismus gemeinsam mit dem Forschungszentrum Föderalismus der Universität Innsbruck veranstalteten Tagung stellte die zweite große Veranstaltung des Instituts für Föderalismus anlässlich des Jubiläumsjahres 2025 dar.
Während sich die Festveranstaltung „50 Jahre Institut für Föderalismus“ am Montag, den 30. Juni 2025 (siehe dazu den Veranstaltungsrückblick) ganz dem 50-jährigen Jubiläum des Instituts für Föderalismus gewidmet hatte, standen bei der Tagung am Freitag ein weiteres Jubiläum im Fokus: Am 1. Oktober 2025 jährt sich zum 100. Mal das Inkrafttreten der bundesstaatlichen Kompetenzverteilung, eines zentralen Forschungsgegenstands des Instituts. Der Grundstein für die allgemeine staatliche Verwaltung in den Ländern ging ebenso auf die große Verwaltungsreform im Jahr 1925 zurück. Sie verdient durch die aktuelle Debatte über Einsparungen in der Verwaltung besonderes Interesse.
Nach einer Begrüßung der Teilnehmer der Tagung durch den Dekan der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Innsbruck Walter Obwexer und Institutsdirektor Peter Bußjäger stand der Vormittag unter dem Motto „Die bundesstaatliche Kompetenzverteilung im nationalen und internationalen Rahmen“. Unter dem Vorsitz von Institutsdirektor Peter Bußjäger und Anna Gamper widmeten sich Vorträge der Rechtsprechung des Verfassungsgerichtshofes zum Bundesstaat (Anna Gamper), der Entwicklung der Kompetenzverteilung seit 1925 und der damit zusammenhängenden Frage, ob diese eine schleichende Gesamtänderung der Bundesverfassung darstelle (Markus Vašek), der Kompetenzverteilung und polyzentralen Governance samt der Frage, ob diese eine Resilienzressource in föderalen Systemen darstelle (Nathalie Behnke), vergleichenden Betrachtungen zur Kompetenzverteilung in föderalen Systemen (Eva Maria Belser) sowie den Auswirkungen des EU-Rechts auf die innerstaatliche Kompetenzverteilung (Georg Lienbacher).
Nach der Mittagspause stand dann der Nachmittag unter dem Motto „Die allgemeine staatliche Verwaltung in den Ländern – ein Modell für die Zukunft?“. Unter dem Vorsitz von Wolfgang Steiner und Martin P. Schennach behandelten die Vorträge 100 Jahre mittelbare Bundesverwaltung (Ewald Wiederin), die allgemeine staatliche Verwaltung im Zeitalter der Digitalisierung und ihre Entwicklungsperspektiven (Maria Bertel), die Zukunft der
Bezirksverwaltung zwischen Allgemein- und Spezialbehörden sowie Landes- und Gemeindeebene (Institutsdirektor Peter Bußjäger) sowie die Konferenz der Kantonsregierungen (KdK) im Schweizerischen Bundesstaat im Kontext zur Landeshauptleutekonferenz (LHK) in der Republik Österreich (Christian Rathgeb).
Abschließend fasste Institutsdirektor Peter Bußjäger die Tagungsergebnisse zusammen, um im Anschluss die Veranstaltung zu beenden.
Das Institut für Föderalismus und das Forschungszentrum Föderalismus der Universität Innsbruck danken allen Referenten, Panelvorsitzenden und Tagungsteilnehmern für die Mitwirkung an der rundum gelungenen Veranstaltung!
