Emotion – Kognition – Interaktion (EMKONT)

EMKONT wurde im Jahre 2007 basierend auf den Forschungsleistungen der mitwirkenden Personen ab 2004 als universitärer Forschungsschwerpunkt anerkannt. Das damalige EMKONT-Team setzte sich aus folgenden Personen zusammen: Univ.-Prof. Dr. Eva Bänninger-Huber, Univ.-Prof. Dr. Cord Benecke, A.o. Univ. Prof. Dr. Harald Bliem, A.o. Univ.-Prof. Dr. Barbara Juen, Dr. Florian Juen, Mag. Dietmar Kratzer, Dr. Doris Peham, Mag. Martin Reiter, Dr. Manuel Sprung, Mag. Astrid Bock, Univ.-Doz. Dr. Ronald Weinberger.
 
Im Zuge einer Neuorganisation wurde EMKONT ab 2012 als universitäres Forschungszentrum (FZ) im Entwicklungsplan der Universität Innsbruck aufgeführt. Obwohl sich das FZ über die Jahre hinweg sehr positiv entwickelt hat, was auch durch die regelmäßigen Evaluierungen bestätigt wurde, musste leider aufgrund personeller Veränderungen eine Auflösung beantragt werden, die am 21. Juni 2018 vom Senat genehmigt wurde.

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EMKONT beschäftigte sich inhaltlich mit drei Themenschwerpunkten, nämlich der Bindungsforschung und den Neurowissenschaften (Leitung: Univ.-Prof. Dr. Anna Buchheim), der Notfallpsychologie und Psychotraumatologie (Leitung: ao. Univ.-Prof. Dr. Barbara Juen) sowie der Klinischen Emotions- und Interaktionsforschung (Leitung: Univ.-Prof. Dr. Eva Bänninger-Huber).

Die Forschungsarbeiten von EMKONT sind gekennzeichnet durch einen interdisziplinären Forschungsansatz, der Erkenntnisse und Methoden aus unterschiedlichen Disziplinen kombiniert, insbesondere der Klinischen Psychologie, der Emotionsforschung, der Psychotherapieforschung, der Neurobiologie, der Bindungsforschung, der Psychotraumatologie und der Psychoanalyse. Der kohärente theoretische Hintergrund ist geprägt durch psychoanalytische und psychodynamische Modellvorstellungen. Der Verbindung zwischen Grundlagenforschung und praktischer Anwendung kommt eine große Bedeutung zu. Das Verständnis psychischer Störungen als Störungen in der Affektregulierung mit korrespondierenden Bindungserfahrungen der Patientinnen und Patienten bildet einen weiteren gemeinsamen Kern. Entsprechend wird psychotherapeutische Veränderung als strukturelle und neuronale Änderung konzipiert und entsprechend erforscht. In der Psychotherapieforschung interessiert einerseits die Frage, welche Rolle affektiv-interaktive Verhaltensweisen für einen produktiven therapeutischen Prozess in psychoanalytischen Therapien spielen, andererseits wird versucht, die Effekte solcher Therapien im naturalistischen Setting empirisch zu belegen. Im Bereich der Psychotraumatologie verspricht man sich neue Erkenntnisse über die Besonderheiten der traumatischen Reaktion und Verarbeitung in der Akutphase nach der Traumatisierung, aber auch über Wirkfaktoren der psychosozialen Unterstützung. Im Bereich der klinischen Bindungsforschung werden narrative als auch neurobiologische Methoden eingesetzt, um das Zusammenspiel von Bindungstraumata und deren Veränderungspotential durch Psychotherapie auf struktureller und neuronaler Ebene nachzuweisen.

Das verwendete Methodenspektrum ist vielfältig. Sowohl qualitative wie quantitative Ansätze kommen zur Anwendung. Das gemeinsame methodische Ziel besteht darin, die interessierenden Phänomene im Kontext ihres Auftretens in möglichst ökologisch validen Situationen unter Verwendung objektivierender Verfahren zu erfassen (z.B. das mimische Verhalten von Patient und Therapeut mittels des Facial Action Coding Systems (FACS) oder neuronale Korrelate psychischer Prozesse mit Hilfe funktioneller Magnetresonanz (fMRT) oder EEG sowie Neuropeptiden wie Oxytocin. Die qualitative Analyse narrativer Interviews bildet einen weiteren methodischen Schwerpunkt.

EMKONT is characterized by an integrative approach, which combines knowledge and methods from the different, traditionally separate fields of research such as clinical psychology, emotion research, psychotherapy research, neurobiology, attachment research, psycho-traumatology, and psychoanalysis. Psychoanalytic and psychodynamic theories and concepts form a coherent theoretical background. Building a close link between empirical basic and applied research is crucial in EMKONT research. To consider psychological disorders as disturbances of affective regulation, which correspond with early attachment experiences, is a common conceptualization. According to this approach change during psychotherapy is considered on a structural and neural level. In psychotherapy research, the role of affective interactive behavior for productive psychotherapeutic processes is studied. Furthermore, we try to find empirical evidence for the effectivity of such psychotherapies in naturalistic settings. In the field of psycho-traumatology, acute stress reactions and coping processes after traumatic events are analyzed as well as productive strategies of psychosocial support. In the field of clinical attachment research we assess and analyze attachment trauma and psychotherapeutic change on a structural and neuronal level. Methodologically, EMKONT is characterized by the combination of qualitative and quantitative methods in an interdisciplinary framework with special attention to ecological validity. In order to describe the complex phenomena, objective methods such as the Facial Action Coding System (FACS) for recording facial behavior, and valid narrative measures for analyzing attachment representations are applied. In a neurobiological framework fMRI and EEG settings, and Oxytocin levels are applied for measuring neuronal and endocrinological correlates of psychological disorders.

Weitere Mitglieder (2012-2015) in alphabetischer Reihenfolge: Astrid Bock, Reto Bergauer, Silvia Exenberger-Vanham, Christiane Fiechtner, Manuela Gander, Eva Huber, Günther Kainz, Dietmar Kratzer, Alexander Kreh, Karin Labek, Michael Lindenthal, Sabine Monsberger, Sandra Nindl, Michael Pöll, Walter Renner, Cathrin Schiestl, Heidi Siller, Reinhard Tschiesner, Tanja Wallner, Ruth Warger, Simone Wieser.

Assoziierte Habilitierte/Professorinnen: Brockmeier, Jens; Furtner, Marco; Jäger, Christoph; Muntigl, Horvath, Adam; Peter; Renner, Walter; Marksteiner, Josef; Sevecke, Kathrin; Wiedemann, Peter.

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