Details zur Schlafstudie

Unser Forschungsschwerpunkt

Wir möchten Sie hiermit einladen, an einer wissenschaftlichen Untersuchung mitzuwirken, welche vom Fachbereich Entwicklungspsychologie, Institut für Psychologie, Universität Innsbruck durchgeführt wird.

Im Alter verändert sich unser Schlaf. In unserer Forschung untersuchen wir, welche Rolle Unterschiede in der Hirnfunktion und in der Hirngesundheit dabei spielen, Unterschiede in kognitiven Funktionen zwischen Individuen zu erklären. Hierbei achten wir besonders auf Hirnstrukturen und Hirnprozesse, von denen wir wissen, dass sie sich über die Lebensspanne stark verändern.

Um Hirnfunktionen und Hirngesundheit abzubilden benutzen wir im Fachbereich Entwicklungspsychologie eine Reihe von nicht-invasiven Bildgebungsmethoden des Gehirns wie Hirnstrommessungen oder Kernspintomographie. Um die Hirngesundheit sowie kognitive Funktionen zusätzlich zur Hirnbildgebung zu untersuchen, benutzen wir auch Speichelproben, Blutproben und kognitive Tests am Computer oder mit Papier und Stift. Um auch Hirnaktivität während kognitiven Funktionen anschauen zu können, bitten wir Teilnehmende bei einigen Studien auch, kognitive Tests durchzuführen, während wir uns Hirnaktivität im Kernspintomographen anschauen.

Ein Teil der Untersuchung findet mit der Methode der funktionellen Kernspintomographie statt. Im Folgenden erhalten Sie einige Informationen zu derartigen Messungen und den wissenschaftlichen Zielen der Untersuchung. Selbstverständlich können Sie sich mit allen Fragen zu diesem Thema, auch nach Beginn der Untersuchungen, an die Mitarbeitenden des Labors wenden.

Magnetresonanz-Tomografie im Überblick

Magnetresonanz-Tomografie (fMRT, auch: Kernspin-Tomografie) bietet Möglichkeiten einer nicht-invasiven Diagnose und Beobachtung, die mit anderen Methoden nicht zu erreichen sind. Obwohl das Verfahren bereits eine große klinische Verbreitung gefunden hat, ist weiterhin eine umfangreiche Forschung erforderlich, um neue Methoden und Anwendungsbereiche zu erschließen. Dies gilt insbesondere für neue Wege, das menschliche Gehirn zu untersuchen.

Nach Einführung der MRT vor etwa 30 Jahren werden heutzutage jährlich etwa 60 Millionen Untersuchungen weltweit durchgeführt. Dabei haben sich keine nachteiligen Neben- oder Nachwirkungen gezeigt. Es wurden am Menschen niemals bleibende Schäden durch statische Magnetfelder, magnetische Wechselfelder oder Radiofrequenz Impulse berichtet, wenn die Sicherheitsprotokolle angemessen berücksichtigt werden. Daher sind, nach dem Stand aller uns bekannten Erkenntnisse, bei den von uns verwendeten Bedingungen keine schädlichen Auswirkungen zu erwarten.

Die Untersuchung

Bei der Magnetresonanz-Tomografie werden keine Röntgenstrahlen oder radioaktiven Stoffe verwendet. Während der Untersuchung befindet sich Ihr Körper in einem Magnetfeld. Radiowellenimpulse mit UKW-Frequenzen erzeugen Echosignale, die von empfindlichen Antennen aufgefangen werden. Ein Computer errechnet hieraus Schnittbilder Ihres Körpers oder ein Magnetresonanz-Spektrum. Die Untersuchung wird in einem speziellen Raum durchgeführt, um Störungen durch lokale Rundfunksender zu vermeiden. Sie liegen auf einer Liege, die sich in eine etwa 60 cm große Öffnung des Gerätes bewegt. Je nach Fragestellung beträgt die Untersuchungszeit eine halbe bis zwei Stunden. Von der Untersuchung selbst ist im Normalfall nichts zu spüren, Sie hören aber das typische funktionsbedingte Klopfen, das durch das Zuschalten schwacher Magnetfelder verursacht wird. Bei bestimmten Untersuchungen können in seltenen Fällen Nerven stimuliert werden, was zu einem leichten „Kribbeln“ oder „Muskelzucken“ führen kann, aber keinerlei Gefahr für Sie darstellt.

Sie sollten ruhig und entspannt liegen, sich während der Untersuchung nicht bewegen und insbesondere den Kopf ruhig halten. Über eine Notfallklingel und eine Gegensprechanlage können Sie jederzeit mit der Versuchsleitung, die Sie auch sehen kann, Kontakt aufnehmen. Nach Möglichkeit sollten Sie hierfür aber eine Pause zwischen den Messungen abwarten.

Für aktuelle Untersuchungen führen wir teilweise auch die sogenannte funktionelle Magnetresonanz-Tomografie durch. Das ist eine Form der MRT, bei der das Gehirn nicht im Ruhezustand, sondern während einer bestimmten Denkaufgabe untersucht wird. Daher werden wir Sie während der Messung bitten, eine bestimmte Denkaufgabe zu lösen. Die Details zu dieser Denkaufgabe wird Ihnen Ihr Untersuchungsleiter oder Ihre Untersuchungsleiterin im Anschluss nochmal Schritt für Schritt erklären und demonstrieren.

Wie ist der Umfang der Schlafstudie?

Der erste Teil der Studie (ca. 30 Minuten) wird aus Fragebögen bestehen. Diese handeln von verschiedensten Aspekten (z.B. Lebenszufriedenheit, physische Aktivität, Sozialleben etc.). Wir informieren Sie darüber, dass wir in den Fragebögen nach sehr persönlichen und auch emotionalen Themen fragen werden. Deshalb geben wir Ihnen zu jedem Zeitpunkt die Möglichkeit die Studie abzubrechen oder Ihre Daten zu widerrufen.

Der zweite Teil findet am Institut statt und umfasst mehrere kognitive Tests. Dieser Teil wird ca. 90 Minuten dauern. Die Aufgaben umfassen verschiedene kognitive Leistungen (Aufmerksamkeit, Gedächtnis usw.). Selbstverständlich wird es regelmäßige Pausen zwischen den Tests geben. Danach werden strukturelle MRT-Aufnahmen gemacht, für diese Untersuchung liegen Sie etwa 75 Minuten im Scanner. Schließlich sind für die Installation eines Schlaftrackers ca. 30 Minuten eingeplant. In den darauffolgenden 7 Tagen bitten wir Sie dann, ein Schlaftagebuch zu führen.

Der dritte Teil findet wieder am Institut statt. Dieser Termin beginnt Abends, ca. 2 Stunden vor Ihrer gewohnten Schlafenszeit und wird insgesamt ca. 5 Stunden dauern. Das klingt lange, doch Sie dürfen einige Stunden davon schlafen.

Wie ist der Ablauf in der Schlafstudie

In der Schlafstudie werden wir gleichzeitiges EEG-MR verwenden. EEG steht für Elektroenzephalografie und ist eine nicht-invasive Methode um die elektrische Aktivität des Gehirns zu erheben. Sie hilft uns die erlebten Schlafphasen zu klassifizieren.

Vor der Untersuchung werden Sie von der Untersuchungsleitung ausführlich über die für den Tag geplanten Messungen und die Ziele informiert. Auch im Verlauf der Untersuchung werden Sie von den Betreuer:innen jederzeit gehört.

Hinweis: Wir bitten Sie 24 Stunden vor der Durchführung des EEGs keine alkoholischen Getränke zu trinken und nicht zu rauchen. Außerdem bitten wir Sie, ihre Haare am Vortag der Durchführung des EEGs gründlich zu waschen, um die Messqualität der Daten zu verbessern.

Am Tag der Durchführung werden wir eine Kappe mit Elektroden (‚EEG-Kappe‘) auf ihrem Kopf platzieren. Diese Elektroden werden anschließend mit einem Gel gefüllt. Dieser Prozess kann bis zu 45 Minuten dauern, ist aber per se nicht unangenehm. Am Tag der Durchführung werden wir eine Kappe mit Elektroden (‚EEG-Kappe‘) auf ihrem Kopf platzieren. Diese Elektroden werden anschließend mit einem Gel gefüllt. Dieser Prozess kann bis zu 45 Minuten dauern, ist aber per se nicht unangenehm. 

Danach werden wir Sie bitten, sich in den Kernspintomographen zu legen, sich zu entspannen und zu versuchen, zu schlafen. Dieser Prozess wird 2 Stunden dauern und währenddessen werden wir ihre Hirnaktivität aufnehmen.

Nach Ende der Messung können Sie die EEG-Kappe abnehmen und sich in den im Haus befindlichen Dusche die Haare waschen.

Natürlich haben Sie jederzeit die Möglichkeit die Studie abzubrechen, wenn Sie sich im Scanner unwohl fühlen sollten.

Bezüglich Risiken der Durchführung einer Enzephalografie: EEGs sind eine Standardpraxis in Kliniken um z.B. Krankheiten wie Epilepsie festzustellen. Es gibt keine bekannten Schäden, die durch EEG ausgelöst werden können. Wenn sich die Elektroden an der Kappe während der Durchführung erhitzen sollten, dann liegt ein technischer Fehler vor und wir bitten Sie, uns sofort zu informieren, wenn sie eine Erwärmung spüren sollten.

Sollten sich weitere Fragen ergeben, können Sie sich an die zuständige Studienleiterin, Frau Dr. Sabrina Lenzoni (sabrina.lenzoni@uibk.ac.at) wenden.

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