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VOM DUALISMUS ZUR ONTOLOGIE DES FLEISCHES: MERLEAU-PONTYS ANTWORT AUF SOZIALE UND ÖKOLOGISCHE KRISEN

Die gegenwärtige Welt erlebt eine sich vertiefende Krise sozialer Hierarchien und ökologischer Zerstörung. Eine nähere Analyse zeigt, dass beiden Phänomenen ein dauerhaftes philosophisches Problem zugrunde liegt: das Fortbestehen eines dualistischen Denkens. Starre Trennungen zwischen Subjekt und Objekt, Natur und Kultur sowie Selbst und Anderem prägen nach wie vor die sozio-politischen Strukturen und ökologischen Wirklichkeiten unserer Zeit. Vor diesem Hintergrund untersucht die vorliegende Studie die Ontologie des Fleisches (la chair) bei Maurice Merleau-Ponty, die einen nicht-dualistischen Denkrahmen bietet, um diese Spaltungen zu überwinden. In kritischer Auseinandersetzung mit seinen zentralen Begriffen von Leiblichkeit, Wahrnehmung und Reversibilität wird analysiert, inwiefern die Ontologie des Fleisches als philosophische Antwort auf die drängenden sozialen und ökologischen Herausforderungen unserer Gegenwart dienen kann. Darüber hinaus eröffnet sie neue Perspektiven auf Sein, Relationalität und Verantwortung.

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Claude Monets Seerosen (1914–1926) zeigen auf bildhafte Weise, wie Merleau-Ponty die Trennung von Subjekt und Objekt überwindet und eine leibliche Verbundenheit betont. Indem die Grenzen zwischen Himmel und Teich, Oberfläche und Tiefe verschwimmen, wird der Betrachtende in ein Wahrnehmungsfeld hineingezogen, in dem Bedeutung nicht durch Trennung, sondern durch Verbindung entsteht.

FORSCHUNGSFRAGE

Wie stellt Merleau-Pontys Ontologie des Fleisches den traditionellen Dualismus in Frage, und inwiefern bietet sie eine Grundlage für eine verkörperte Relationalität als Antwort auf gegenwärtige soziale und ökologische Krisen?

ZIELE DER FORSCHUNG

Analyse, wie die Trennung von Subjekt und Objekt soziale Hierarchien und die Ausbeutung der Umwelt aufrechterhält.
Untersuchung von Merleau-Pontys Konzepten der leiblich verkörperten Wahrnehmung und des gelebten Leibes, die den Dualismus in Frage stellen.
Entwicklung der Ontologie des Fleisches als Antwort auf gegenwärtige soziale und ökologische Krisen.

FORSCHUNGSMETHODEN

Diese Forschung bedient sich einer vergleichenden Analyse dualistischer und nicht-dualistischer philosophischer Denkansätze. Sie beinhaltet eine detaillierte Textanalyse der Hauptwerke Maurice Merleau-Pontys mit Fokus auf seine zentralen Konzepte. Die kritische Auseinandersetzung mit seiner Ontologie des Fleisches dient dazu, das Fortbestehen des Dualismus in Frage zu stellen und diesen Denkansatz auf die gegenwärtige soziale und ökologische Krise anzuwenden.

LITERATUR

Latour, Bruno. We Have Never Been Modern. Translated by Catherine Porter, Harvard University Press, 1993.
Descartes, René. Meditations on First Philosophy. Edited by John Cottingham, translated by Donald Cress, Cambridge University Press, 1984.
Merchant, Carolyn. The Death of Nature: Women, Ecology, and the Scientific Revolution. Harper & Row, 1980.
Merleau-Ponty, Maurice. Phenomenology of Perception. Translated by Donald A. Landes, Routledge, 2012.
Merleau-Ponty, Maurice. The Visible and the Invisible. Edited by Claude Lefort, translated by Alphonso Lingis, Northwestern University Press, 1968.

Betreuer

Ao.Univ.-Prof. Dr. Josef Quitterer

Institut für Christliche Philosophie
Doktorand

Sathya Balan Arockiasamy

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