Kurt Scharr

Kurt Scharr

Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie

Österreichische Geschichte

seit 01.10.2016

Forschung

Die Forschungsgebiete von Kurt Scharr umfassen im Wesentlichen Räume sowie breit gestreute Aspekte zur Geschichte Habsburgermonarchie. Zeitlich erstrecken sie sich vom 18. bis ins 21. Jahrhundert. Thematisch stehen hauptsächlich Fragestellungen zur Tourismusgeschichte, zur Geschichte von Grenzen aber auch in einer allgemeineren Form Fragen zur Kulturlandschaftsentwicklung sowie zur Historischen Geographie im Vordergrund seiner Arbeiten. Die regionalen Schwerpunkte liegen dabei im Ostalpenraum, mit einem Fokus auf das historische Tirol als auch in einer vergleichenden Perspektive auf dem Karpatenraum, im Grenzgebiet der heutigen Ukraine und Rumäniens. Mit der bei Böhlau 2010 erschienenen Habilitationsschrift (Die Landschaft Bukowina) erfolgte unter anderem im Rahmen der Österreichischen Geschichte eine räumliche Spezialisierung auf die östlichen Gebiete der ehemaligen Habsburgermonarchie. Als Langzeitprojekt wurde 2008 in Kooperation mit der Alpen-Adria Universität Klagenfurt die Edition des Franziszeischen Katasters, als einem der zentralen, auf die unterste Ebene der einzelnen Parzelle und ihres Besitzers durchgreifenden Mechanismen für die Modernisierung des Staatswesens, in Angriff genommen. Hierzu sind zuletzt die Bände über Kärnten (2013) und die Bukowina (2015) erschienen, ebenfalls bei Böhlau. Über die fachliche Nähe zur Geographie und in intensiver Zusammenarbeit mit Kollegen aus diesem den Geschichtswissenschaften traditionell nahestehenden Fach ergaben sich jedoch auch Studien zu aktuellen Fragestellungen von Gebirgsräumen unter Betonung ihrer Genese, bzw. historischen Tiefe. Dazu sind zuletzt Beiträge über die Geschichte des Tourismus in der Sowjetunion oder die Olympischen Winterspiele in Sotschi erschienen. Aktuell arbeitet Kurt Scharr an einer Studie zum griechisch-orientalischen Religionsfonds, dem einzigen – aus der Josephinischen Zeit stammenden – orthodoxen Religionsfonds der Monarchie.

Leben

Kurt Scharr, geboren 1970 in Mittersill im Pinzgau (Salzburg) studierte an der Leopold-Franzens Universität Geographie und Wirtschaftskunde sowie Geschichte und Sozialkunde (Lehramt) sowie im Erweiterungsfach Russisch. Noch während des Studiums folgten Aufenthalte an der Tel-Aviv University und in Krakau. Von 1998-1999 war Kurt Scharr als erster österreichischer Zivildiener an einer Moskauer Forschungsreinrichtung, die sich mit dem Holocaust auf den besetzten Territorien der UdSSR auseinandersetzt, tätig. Nach dem Doktorat, das sich thematisch der Siedlungsgenese im Gebirgsraum der Ostalpen zuwandte, folgte zunächst eine Reihe von außeruniversitär finanzierten Forschungsprojekten (u.a. FWF, Jubiläumsfonds der ÖNB). 2006 schloss daran ein längerer Forschungs- und Lehraufenthalt an der Babeş-Bolyai Universität Cluj-Napoca (dt. Klausenburg, Rumänien) an. Von 2007 bis 2011 nahm er eine Anstellung als Assistent am Innsbrucker Institut für Geographie wahr, bevor er 2012 für vier Jahre mit einem historisch ausgerichteten Forschungsprojekt über die Bukowina schließlich an die Österreichische Akademie (Institut für interdisziplinäre Gebirgsforschung) wechselte.

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