Patrick Kupper

Kupper

Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie

Wirtschafts- und Sozialgeschichte

seit 01.08.2014

 

Forschung

Patrick Kuppers Forschungsinteressen liegen in der transnationalen Wirtschafts-, Sozial- und Umweltgeschichte der europäischen Moderne. In seiner Forschung integriert er Ansätze der Globalgeschichte und der Technik- und Wissenschaftsgeschichte. In Übereinstimmung mit der neueren Globalgeschichte ist er bestrebt, die europäische Moderne auch von den Peripherien her zu erkunden. In räumlicher Hinsicht zeichnet sich seine Forschung denn auch durch einen starken Bezug zum alpinen Raum und dessen Umland aus. Zurzeit stehen drei Forschungsprojekte im Vordergrund: Ein an der ETH Zürich angesiedeltes Projekt "Raumerschliessung und Forschungsförderung" widmet sich der Produktion, Zirkulation und Verwertung naturwissenschaftlichen Wissens im 19. und 20. Jahrhundert. Im Rahmen seines Fellowship am Zentrum für Religion, Wirtschaft und Politik untersucht Patrick Kupper zweitens Szenarien als ein spätmodernes Verfahren der Zukunftsbestimmung. Ihn interessiert, wie dieses in letzten Jahrzehnten aufgekommene Verfahren die Zukunftsvorstellungen verändert hat und wie sich diese Veränderungen gesellschaftlich auswirkten. Drittens schliesslich ist er mit der Ausarbeitung eines grösseren Projekts zur Energiegeschichte beschäftigt, das die Forschungsagenda der kommenden Jahre prägen wird. Das Projekt nimmt sich vergangener Umbrüche im Energiebereich an, mit dem Ziel, die gegenwärtige Energiewende-Diskussion auf historisch verlässliche Grundlagen zu stellen.

In der Lehre vermittelt Patrick Kupper Wirtschafts- und Sozialgeschichte in globaler Perspektive und mit einem zeitlichen Schwerpunkt auf der neueren und neuesten Geschichte. Die wirtschafts- und sozialhistorische Herangehensweise erweitert er durch umwelthistorische Fragestellungen. Mit den Dimensionen Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt spricht er das Konzept der Nachhaltigkeit an, das er im Unterricht zusammen mit den Studierenden zum einen historisch anreichert und zum anderen kritisch prüft.

Leben

Patrick Kupper, geb. 1970, studierte an der Universität Zürich und an der Humboldt-Universität zu Berlin Allgemeine Geschichte, Umweltwissenschaften, Schweizergeschichte und schweizerische Verfassungskunde. In seiner Dissertation "Atomenergie und gespaltene Gesellschaft" (Universität Zürich, 2003) beschäftigte er sich mit der Geschichte der zivilen Nutzung der Kernenergie. Daraufhin war er in verschiedenen Positionen an der ETH Zürich tätig. Von 2002-2005 war er Co-Projektleiter von ETHistory und verfasste gemeinsam mit David Gugerli und Daniel Speich das Buch "Die Zukunftsmaschine" (2005)/"Transforming The Future" (2010). Zudem leitete er das Archivierungsprojekt ARK (Archiv zur Geschichte der Kernenergie in der Schweiz). 2011 habilitierte er sich an der ETH Zürich in Geschichte der Neuzeit mit einer Arbeit zur transnationalen Geschichte des Schweizerischen Nationalparks. Die Studie wurde 2012 unter dem Titel "Wildnis schaffen" publiziert und gewann 2013 den Turku Book Award für das beste Buch in Umweltgeschichte der Jahre 2011 und 2012. Vor wenigen Wochen erschien die amerikanische Übertragung "Creating Wilderness". 2007 weilte Patrick Kupper als Schnitter Fellow für Technikgeschichte am German Historical Institute, Washington DC, und 2010 als Carson Fellow am Rachel Carson Center in München. 2012 bis 2014 war er Mitglied des Zentrums Geschichte des Wissens (ZGW) der Universität Zürich und der ETH Zürich. Dieses und nächstes Jahr ist er Fellow am Forschungskolleg des Zentrums für Religion, Wirtschaft und Politik (ZRWP) in Basel. Er engagiert sich unter anderem in der European Society for Environmental History ESEH, der Internationalen Gesellschaft für historische Alpenforschung IGHA und im International Scientific Committee on Research in the Alps ISCAR.

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