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Buch­tipp: Skulp­tur­po­eme

Im neuen Band 14 der Reihe schneeblind, die sich dem Verhältnis von Text(wahrnehmung) und Bild(wahrnehmung) widmet, exploriert die Komparatistin und Literaturwissenschaftlerin Monika Schmitz-Emans eine Ausprägung der poetischen Avantgarde, nämlich der Skulpturpoeme, die die Lyrik in die Dreidimensionalität versetzen - und dabei auch bisherige Vorstellungen von Gedichten in Frage stellen. 

In vielen Arbeiten der poetischen Avantgarden wird die Poesie räumlich, plastisch, mobil. Skulpturpoeme als dreidimensionale poetische Objekte laden dazu ein, sie aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten, und dies nicht nur im physischen Sinn: Sie stimulieren zu neuen Haltungen gegenüber dem, was sich als Gedicht präsentiert und was wir unter einem Gedicht verstehen.

In der räumlichen und mobilen Gestalt von Karten, Faltbögen, Büchern, von geometrischen Körpern, Spielzeugen, kombinatorischen Objekten sowie in vielerlei anderen Gestalten – der von Schiffen und Flugobjekten, Mahnmalen und Gärten, ja selbst von flüchtigen Phänomenen auf Wasseroberflächen oder Seifenblasen – laden Beispiele skulpturaler Poesie zu Lektüren ein, die sich auf ihre Spielregeln einlassen – und das heißt immer auch: auf die Sprache des Gedichts: auf Wörter, Buchstaben, Zeichen, aber auch auf die metaphorischen Dimensionen des jeweiligen Materials und der Objektform.

 

Skulpturpoeme
Monika Schmitz-Emans
schneeblind – Band 14
ISBN 978-3-99106-121-2
brosch., 210 Seiten, zahlr. Abb.
2024, innsbruck university press • iup
Preis: 26,90 Euro

Buchcover

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