Gruppenfoto mehrerer Personen

Die im Projekt angestellten acht PhD-Studierenden diskutierten mit ihren BetreuerInnen die geplanten Untersuchungen, mögliche Schnittstellen und Schwerpunkte.

Zukunft der Gebirgs­wäl­der im Fokus

Start des doc.funds-Projektes „The Future of Mountain Forests“: Trockenheit, Hitzewellen, Borkenkäferbefall, Waldbrand, Windwurf, Pilzkrankheiten – unsere Wälder stehen vor großen und komplexen Herausforderungen. Der Forschungsbedarf ist daher insbesondere für Gebirgswälder hoch, da sie wichtige (Schutz-)funktionen im dicht besiedelten Alpenraum erfüllen. Am 25. September fand die Kick-Off-Veranstaltung statt.

Gebirgsregionen spielen eine zentrale Rolle in globalen geo-chemischen Kreisläufen, sie weisen eine außerordentliche Biodiversität auf und erfüllen vielfältige ökologische und sozio-ökonomische Funktionen. Die Klimaerwärmung, die im Alpenraum besonders ausgeprägt ist, wird sich auch auf die Struktur und Zusammensetzung der Bergwälder auswirken, da rasche Anpassungen aufgrund der langen Generationszyklen von Bäumen nicht möglich sind. Es ist somit davon auszugehen, dass Hitzewellen verbunden mit langanhaltenden Dürreperioden die Vitalität und Produktivität von Bergwäldern beeinträchtigen und in Kombination mit dem erhöhten Waldbrand-Risiko die Schutzfunktion des Waldes reduziert wird. In dem nun gestarteten Projekt wird untersucht, ob und wie Trockenheit den Kohlenstoff- und Wasserhaushalt von Bäumen und Wäldern, die pflanzlichen Stressantworten und Interaktionen mit Mikroorganismen sowie die Ökosystemleistungen beeinflusst. Acht, miteinander verknüpfte PhD-Projekte beschäftigen sich mit (i) dem Kohlenstoffhaushalt von Bäumen, (ii) pflanzlichen Stressantworten, (iii) der Entwicklung und Anatomie der Leitgewebe in Bäumen, (iv) Interaktionen von Mikroorgansimen und Pflanzen, (v) Waldbränden, (vi) dem Kohlenstoffkreislauf von Wäldern, (vii) flüchtigen organischen Stoffen und (viii) den Ökosystemleistungen von Wäldern.

Die Doktoratsprojekte sind in das Doctoral College „Alpine Biology and Global Change”, des Forschungsschwerpunktes Alpiner Raum der Universität Innsbruck, eingebettet. Das Projekt mit einer Laufzeit von vier Jahren wird von Stefan Mayr, Institut für Botanik geleitet und gemeinsam mit etablierten WissenschaftlerInnen der Institute für Botanik, Ökologie, Mikrobiologie sowie Atmosphären- und Kryosphärenwissenschaften durchgeführt, Projektkoordinatorin ist Irmgard Juen, Forschungsschwerpunkt Alpiner Raum. Die PhD-Studierenden werden in Teams betreut und profitieren von interdisziplinärem Austausch mit anderen PhD-Studierenden, der engen Zusammenarbeit mit anerkannten internationalen wissenschaftlichen KooperationspartnerInnen, der Verfügbarkeit bestens ausgestatteter Feldstationen und einem umfassenden Ausbildungsprogramm. Sie sind auch in die Durchführung der „International Mountain Conference“ und die zugehörige Summer School eingebunden.

Ökologie von Bergwäldern besser verstehen

Die Kick-Off Veranstaltung bot nicht nur Gelegenheit für eine Vorstellung der PhD-Studierenden aus China, Deutschland, Italien, Niederlande, Österreich, Schottland, Spanien, sondern auch Raum für die Entwicklung erster gemeinsamer Projektideen. Die Untersuchungen sollen mit Fokus auf drei umfangreich instrumentierten Feldstationen – FAIR Waldstation Mieming, LTSER Site Kaserstattalm und Waldgrenzstation Praxmar – durchgeführt werden, was vielfältige Synergien zwischen den einzelnen Experimenten und Langzeituntersuchungen ermöglicht. Dem entsprechend konnten erste koordinierte Untersuchungen, etwa zu Langzeitwirkung von Trockenstress auf Fichte und Lärche, zum Gasaustausch von Föhre und Wacholder und zur Bodenmikrobiologie und Keimfähigkeit von Baumsamen bei und nach Waldbränden diskutiert werden. Ein nächster Austausch ist im Rahmen der Lehrveranstaltung „Einblicke in die Gebirgsforschung“ und beim Seminar des IDC „Alpine Biology and Global Change“ geplant und wird Grundlage für die Ausarbeitung der PhD Exposés sein.

Durch die enge Vernetzung verschiedener Fachgebiete soll unser Verständnis der Ökologie von Bergwäldern unter aktuellen und zukünftigen klimatischen Bedingungen verbessert werden. Gleichzeitig ermöglicht das doc.funds Projekt eine fundierte und breite Ausbildung der PhD-Studierenden und eine wichtige Weiterentwicklung des Forschungsschwerpunktes Alpiner Raum in einem höchst aktuellen und insbesondere im Alpenraum relevanten Themenkomplex.

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