Blick von hinten in einen Seminarraum.

Einleitender Vortrag von David Wagner.

Vor­trag: Was ‚kann‘ das Erha­be­ne?

Am 1. Dezember 2023 fand am Institut für Christliche Philosophie ein Workshop zum Begriff des Erhabenen statt, der unter Studierenden verschiedener Fakultäten und Hochschulen reges Interesse geweckt hat.

Am Nachmittag des 1. Dezember 2023 befasste sich eine Gruppe interessierter Studierender unter der Leitung von Mag. Dr. David Wagner von der Universität Wien näher mit dem Begriff des Erhabenen. Wagner hatte im Sommersemester 2023 ein Seminar mit dem Titel „Was ist Kunst?“ an der Katholisch-Theologischen Fakultät gegeben, weswegen er zu diesem Workshop, der auf der weiterführenden Lehrveranstaltung an seiner Heimatuniversität Wien basiert, eingeladen wurde. Somit konnten jene, die vergangenes Semester bereits an Wagners Seminar teilgenommen hatten, ihre Kenntnisse in der Kunstphilosophie vertiefen.

Das Erhabene ist spätestens seit dem Ende des 17. Jahrhunderts ein wichtiger Begriff in der Kunstphilosophie, der seine Ursprünge schon in der Schrift Vom Erhabenen (Peri hypsous) des Pseudo-Longinus aus dem 1. Jhdt. n. Chr. hat, deren Übersetzung (zuerst ins Französische) das Nachdenken neuzeitlicher Philosophen über dieses begrifflich wie phänomenologisch nur schwer fassbare Erlebnis in Gang setzte. Zwei der bedeutendsten Autoren, die sich mit dem Erhabenen auseinandersetzten, waren Edmund Burke mit seinem Werk A Philosophical Enquiry Into the Origin of Our Ideas of the Sublime and Beautiful und Immanuel Kant in seiner Kritik der Urteilskraft. Bei Kant beispielsweises handelt es sich beim Erhabenen um ein Gefühl der Überforderung, das Erlebte zu kategorisieren und einzuordnen, eine ästhetische Grenzerfahrung also.

Diesen drei Werken, bzw. deren je verschiedenen Konzeptionen des Erhabenen, näherte sich Wagner in seinem einleitenden Vortrag, um die Studierenden mit den aktuellen Debatten um diesen paradoxen Begriff vertraut zu machen. Im zweiten Teil des Workshops arbeiteten die Studierenden an Texten der zeitgenössischen Philosophie, die sich vor allem mit der (Un-)Möglichkeit einer Theorie des Erhabenen und deren erkenntnistheoretischen wie ontologischen Implikationen befassen. Die Erkenntnisse der Lektüre und der angeregten Diskussionen wurden in Form von Postern festgehalten und anschließend im Plenum diskutiert.

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