Die Preisträgerinnen und Preisträger präsentieren die Urkunden.

Vizerektor Gregor Weihs, die Preisträger:innen Anusha Telagathoti, Uta Schirpke, Georg Niedrist, Bianka Siewert, Anna-Lena Fischer und Janik Kokot (nahmen die Auszeichnung stellvertretend für Monica Lisa Ines Fernandez Quintero entgegen) und Stadträtin Christine Oppitz-Plörer.

Stadt Inns­bruck zeich­net wis­sen­schaft­li­chen Nach­wuchs aus

Fünf Preisträger:innen nahmen am 20. November den mit insgesamt 20.000 Euro dotierten Preis der Landeshauptstadt Innsbruck für wissenschaftliche Forschung entgegen. Die Verleihung erfolgte durch Vizerektor Gregor Weihs und Stadträtin Christine Oppitz-Plörer im historischen Bürgersaal.

Bereits seit 1979 vergibt die Landeshauptstadt Innsbruck den Preis für wissenschaftliche Forschung an herausragende Nachwuchswissenschaftler:innen. 2023 erhielten Georg Niedrist, Uta Schirpke und Anusha Telagathoti von der Fakultät für Biologie sowie Monica Lisa Ines Fernandez Quintero und Bianka Siewert von der Fakultät für Chemie und Pharmazie die Auszeichnung. „Der Wissenschaftspreis der Stadt Innsbruck wurde mit einem klaren Ziel ausgelobt: Der Preis soll junge Forscherinnen und Forscher fördern und gleichzeitig deren großartige Leistungen hervorheben“, sagte die für Universitäts- und (Fach-)Hochschulangelegenheiten ressortverantwortliche Stadträtin Opitz-Plörer in ihrer Ansprache. Gregor Weihs, Vizerektor für Forschung, hob in seiner Begrüßung die Bedeutung der Universität Innsbruck für die Stadt hervor. „Der Zusammenhalt mit der Stadt Innsbruck ist uns sehr wichtig“, betonte Weihs, der sich bei der Stadt Innsbruck bedankte. „Preise sind nicht nur für die Träger:innen wichtig, sondern auch eine Motivation für andere, sich nach der Decke zu strecken“, so Weihs. „Wir sind sehr stolz auf Ihre Arbeiten“, wandte er sich an die ausgezeichneten Nachwuchswissenschaftler:innen.

Die PreisträgerInnen 2023

 

Anusha Telagathoti, MSc, PhD 
Als Postdoktorandin am Institut für Mikrobiologie beschäftigt sich Anusha Telagathoti mit der Erforschung von mikrobiellen Gemeinschaften und Interaktionen in alpinen und subalpinen Lebensräumen. Sie promovierte in Bodenmikrobiologie und führte Untersuchungen an Bodenproben aus verschiedenen Ökosystemen und Regionen durch. Das Ziel ihrer Arbeit war die Erforschung der Diversität, Verbreitung und Interaktionen von Mortierellaceae in verschiedenen Lebensräumen. Mortierellaceae sind leicht kultivierbare, weltweit verbreitete Bodenpilze. Basierend auf umfangreichen Probenahmen in alpinen und subalpinen Regionen, und dem darauffolgenden Kultivierungsansatz konnte die Wissenschaftlerin eine große Anzahl von Arten aus der Familie der Mortierellaceae isolieren.

Georg Niedrist, Bakk. MSc PhD
Für seine wissenschaftlichen Arbeiten zum Einfluss der Klimaerwärmung auf Fließgewässer und ihre Lebenswelt im Alpenraum wurde Georg Niedrist vom Institut für Ökologie mit dem Preis der Stadt Innsbruck ausgezeichnet. Die ausgezeichneten Forschungsarbeiten zeigen eindringlich, wie schnell der Klimawandel Alpenflüsse verändert und inwiefern dadurch die Artenvielfalt des Alpenraums beeinträchtigt wird. Die drei Publikationen von Georg Niedrist befassen sich mit den Auswirkungen des Klimawandels und anderer menschlicher Einflüsse auf Süßwasserökosysteme in Gebirgen, insbesondere auf hoch- und niedriggelegene Bergflüsse in den europäischen Alpen.

Priv.-Doz.in Dr.in Uta Schirpke
Uta Schirpke schloss 2013 ihre Promotion am Institut für Ökologie ab und habilitierte im Juni 2020 am selbigen Institut, wo sie die Lehrbefugnis für Ökologie/Ecosystem services of mountain regions: spatial patterns, impacts and interactions erhielt. In ihrer Forschung beschäftigt sie sich mit den Wechselwirkungen zwischen Natur und Mensch. Dabei liegt Ihr Fokus auf der Modellierung von Ökosystemleistungen in Bergregionen und der Analyse von räumlichen Mustern, Auswirkungen von Landschaftsänderungen sowie Wechselwirkungen zwischen sozioökonomischen und ökologischen Charakteristiken von Berglandschaften. Mit ihrer Forschung möchte sie einerseits zu einem tieferen Verständnis komplexer sozio-ökologischer Systeme beitragen als auch Möglichkeiten für eine nachhaltige Entwicklung aufzeigen.

Dr.in Monica Lisa Ines Fernandez Quintero, BSc MSc
Monica Fernández-Quintero studierte Chemie an der Universität Innsbruck und ist seit 2020 als Postdoc-Wissenschaftlerin in der Forschungsgruppe von Univ.-Prof. Dr. Klaus Liedl am Institut für Allgemeine, Anorganische und Theoretische Chemie tätig. Schon während ihres Studiums hat sie an einer Vielzahl von wissenschaftlichen Projekten und Publikationen zu Antikörpern und kleinen Molekülen mitgearbeitet. In ihrer mehrfach ausgezeichneten Dissertation beschreibt sie die Bindeeigenschaften von Antikörpern mit Hilfe modernster Computersimulationen. Ihre Arbeit hat wesentlich zum Verständnis der Funktion der Antikörper beigetragen und so weitreichende Auswirkungen auf das weitere Design und die Entwicklung von Antikörperstrukturen.

Dr.in Bianka Siewert
Die Chemikerin Bianka Siewert erforscht an der Universität Innsbruck, ob Farbstoffe aus Pilzen für die Tumortherapie verwendet werden können, wenn man sie durch Licht aktiviert. Lichtaktivierbarkeit – also ein Effekt, der erst unter Einwirkung von Licht auftritt – ist aus pharmazeutischer Sicht sehr spannend. Viele Wirkstoffe lösen auch unerwünschte Nebenwirkungen aus. Eine selektive Verbindung, die nur dort wirkt, wo sie mittels einer Lichtquelle aktiviert wurde, wäre ein echter Gewinn zum Beispiel in der Tumorbehandlung. Über ein Screening von über 80 verschiedenen Spezies fanden WissenschaftlerInnen um Siewert heraus, dass im Umkreis von Innsbruck Pilze zu finden sind, die lichtaktivierbare Farbstoffe besitzen. Dabei handelt es sich v.a. um Pilze der Gattung Cortinarius mit der deutschen Bezeichnung Schleierlinge.

Info zum Preis

Der mit Gemeinderatsbeschluss vom 22. März 1979 ins Leben gerufene Preis wird seit 2006 jeweils in einem Jahr an die Medizinische Universität Innsbruck sowie in den beiden darauf folgenden Jahren an die Leopold-Franzens-Universität in den Sparten Geisteswissenschaft und Naturwissenschaft vergeben. Die jeweilige Universität führt die Ausschreibung durch und schlägt die PreisträgerInnen vor. Die Stadt Innsbruck möchte damit junge Nachwuchsforscher:innen würdigen. Der zur Verfügung gestellte Betrag von insgesamt 20.000 Euro kann für eine Forschungsarbeit vergeben, aber auch – wie heuer – auf mehrere PreisträgerInnen aufgeteilt werden.

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