Blick aus den Reihen des Publikums auf eine Bühne in einem historischen Saal der Universität Innsbruck.

Um die 500 Forscher:innen, Praktiker:innen und Jugendliche diskutierten in Innsbruck die Auswirkungen der multiplen Krisen der Gegenwart auf Jugendliche.

Jugend in Zeiten von Krisen

An der Österreichischen Jugendforschungstagung in Innsbruck trafen sich im Juni gegen 500 Forscher:innen, Praktiker:innen und Jugendliche, um die Auswirkungen der Corona-Pandemie, des Klimawandels und der gegenwärtigen politischen Krisen auf Jugendliche zu diskutieren und nach Möglichkeiten zur Unterstützung von jungen Menschen beim Erwachsenwerden zu suchen.

Vom 22. bis 24. Juni 2023 fand an der Universität Innsbruck (bereits zum zweiten Mal nach 2017) die Österreichische Jugend­forschungstagung statt. Unter dem Titel „Jugend in Zeiten von Krisen“ befasste sich die Tagung mit den Auswirkungen der aktuellen politischen, gesundheitlichen und ökologischen Krisen (Ukraine-Krieg, Pandemie und Klimawandel) auf Jugendliche und junge Erwachsene sowie mit Fragen der jugendlichen Handlungsfähigkeit in Krisenzeiten. Im Zentrum der Tagung stand die Frage, wie junge Menschen die vielfältigen individuellen Entwicklungsaufgaben und Herausforderungen des Jugendalters angesichts der heutigen gesell­schaftlichen Krisen bewältigen und wie sie durch die Jugendarbeit und Jugendhilfe auf dem Weg zu einer selbstständigen und verantwortungs­vollen Lebensge­staltung unterstützt werden können. Ein besonderes Anliegen der Tagung war es, Jugendliche in die Tagungsgestaltung einzubeziehen und ihnen eine Plattform zur Präsentation und Diskussion ihrer Anliegen anzubieten. 

Die Resonanz auf die Tagung war äußerst positiv. Insgesamt nahmen gegen 500 Jugend­forscher:innen, Praktiker:innen aus der Jugendarbeit und Jugendhilfe sowie Jugendliche und junge Erwachsene aus Österreich, Deutschland, Italien, der Schweiz und weiteren Ländern teil. Das Programm umfasste fünf Hauptvorträge, eine Posterpräsentation von Nachwuchs­wissenschaftler:innen und fast 200 mündliche Einzelbeiträge zu jugend­relevanten Themen. Darunter befanden sich Beiträge zu Fragen der schulischen, politischen und gesellschaftlichen Partizipation und zu Benachteiligungen im Jugend- und jungen Erwachsenenalter, zu Identitätskrisen, Gesundheitsrisiken, zur Bewältigung der Corona-Pandemie, Jugendarbeit, Jugendbildung und Jugendhilfe, zu interkulturellem Lernen und Migration, Risiken sozialer Medien im Jugendalter, Übergängen im Jugendalter und im Bildungswesen, Erwerbsein­stiegen, zur Klimakrise sowie zu demokratischen und religiösen Wertvorstellungen von jungen Menschen. Auf besonderes Interesse stießen die vier Dialogforen zum Austausch zwischen Forschenden und Praktiker:innen sowie die drei Jugendforen, in welchen Jugendliche und junge Erwachsene z.B. in Form von Filmbeiträgen, Theaterpräsentationen, Poetry Slams und Fish Bowl Diskussionen ihre Sicht auf das Tagungsthema einbrachten.

Die Tagung wurde vom Institut für Erziehungswissenschaft der Universität Innsbruck in Zusammenarbeit mit dem Forschungszentrum „Bildung – Generation – Lebenslauf“, dem „Österreichischen Netzwerk Jugendforschung“ und dem Management Center Innsbruck (Abteilung Soziale Arbeit) organisiert. Sie wurde von den österreichischen Dachverbänden für Jugendarbeit und Jugendhilfe mitgetragen und konnte auf breite finanzielle Unterstützung durch die OeAD (Erasmus+-Jugendbildungsprogramme), das Bundeskanzleramt (Abteilung Jugend), das Land Tirol und verschiedene Institutionen der Universität Innsbruck zählen (Vizerektorat für Forschung, Fakultät für Bildungswissenschaften, Forschungsschwerpunkt EPoS).

Weitere Informationen zur Tagung finden sich auf der Tagungswebsite: https://www.uibk.ac.at/congress/jugendforschungstagung-oesterreich/

Die Hauptvorträge, in welchen das Tagungsthema „Jugend in Zeiten von Krisen“ und mögliche Handlungsfelder aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet wurden, werden demnächst als Videos online zur Verfügung stehen.

(Fred Berger und Gabriela Gniewosz)

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