„High Performance Computing ist der Schlüssel für wissenschaftlichen Erfolg in vielen Disziplinen, und ich kann mit Stolz sagen, dass wir mit unserem HPC-Cluster LEO5 hervorragend aufgestellt sind“, sagte Irene Häntschel-Erhart, Vizerektorin für Digitalisierung und Nachhaltigkeit, in ihren Grußworten. Sie nutzte die vom Forschungsschwerpunkt Scientific Computing organisierte Feierlichkeit, um sich bei all jenen zu bedanken, die für die Anschaffung, Inbetriebnahme und vor allem für den funktionierenden Betrieb des neuen LEO-Systems verantwortlich waren und sind. Der Leiter des Forschungsschwerpunktes und Dekan der Fakultät für Mathematik, Informatik und Physik, Alexander Ostermann, gab einen Überblick über die Bedeutung von High Performance Computing im nationalen und internationalen Kontext und die Beteiligung der Universität Innsbruck an diversen Projekten. Die Vorträge von Sabine Kreidel, Leiterin der Abteilung Zentrale Systeme im ZID und Projektleiter Martin Thaler boten einen spannenden Einblick in die Geschichte des Hochleistungsrechnens an der Universität Innsbruck und veranschaulichten die Leistungsstärke von LEO5, der seit Ende Mai 2023 in Vollbetrieb ist und von über 120 aktiven Benutzer:innen aus 30 Instituten genutzt wird.
HPC an der Uni Innsbruck
Die Geschichte des Hochleistungsrechnens an der Uni Innsbruck begann 1972 mit einer CPU-Leistung von etwa 1 Million Flops, die den Forscher:innen zur Verfügung stand. Etwa 120 Millionen Flops waren es dann 1990; Anfang der 2000er Jahre bewegte sich die Leistung schon im GigaFlops-Bereich. Das erste LEO-System – LEO1 – wurde 2004 eingeführt, und mit ihm beinahe die Teraflops-Marke geknackt. LEO5 ist seit Ende Mai 2023 in Vollbetrieb und rechnet mit einer fünffachen CPU-Leistung seines Vorgängers LEO4, mit 250 Billionen Flops. Durch einen starken Ausbau mit Grafikbeschleunigern (GPUs) bringt LEO5 darüber hinaus zusätzliche 300 Teraflops mit doppelter Genauigkeit an theoretischer GPU-Spitzenrechenleistung für die Forschung. Der GPU-Fokus bei LEO5 – er verfügt über 56 Beschleunigerkarten – trägt insbesondere dem steigenden Interesse aller Fachrichtungen am Machine-Learning Rechnung. Die Nutzer:innen des neuen Systems stammen aus insgesamt 35 Forschungsgruppen verschiedenster Disziplinen: aus der Physik, der Chemie, der Pharmazie, der Informatik, den Technischen Wissenschaften und vielen weiteren Fachbereichen. Bei LEO5 sind außerdem bereits Vorkehrungen für die Kommunikation mit einem Quantencomputer getroffen. Das ermöglicht wahrscheinlich schon in naher Zukunft die Auslagerung komplexer, quantenmechanischer Berechnungen an einen Quantencomputer als Co-Prozessor.