Fünf Personen in einem Hörsaal blicken in die Kamera

Markku Kulmala (Mitte) mit „Geburtstagskind“ Armin Hansel, Rektor Tilmann Märk, Dekan Alexander Ostermann und Physiker Martin Beyer.

Füh­ren­der Atmo­sphä­ren­for­scher zu Gast

Im Physikalischen Kolloquium trug am Dienstag der finnische Atmosphärenwissenschaftler Markku Kulmala seine Thesen zur Bildung von Partikeln in der Atmosphäre und deren Einfluss auf das Klima vor. Er ist einer der meistzitierten Geowissenschaftler der Welt und war aus Anlass des 60. Geburtstages seines langjährigen Kooperationspartners Armin Hansel vom Institut für Ionenphysik und Angewandte Physik in Innsbruck zu Gast.

In seiner Begrüßung im vollbesetzten Hörsaal C am Campus Technik ließ Rektor Tilmann Märk die erfolgreiche wissenschaftliche Laufbahn von Armin Hansel Revue passieren und erläuterte einige seiner wegweisenden Arbeiten. „Armin Hansel ist ein herausragender Wissenschaftler mit einer sehr langen Liste an hochrangigen Publikationen“, betonte Rektor Märk. „Er war ein Partner der ersten Stunde und hat die PTR-MS-Methode mitentwickelt, vielfach verfeinert und um viele Potenzen in der Empfindlichkeit und Nachweisgrenze verbessert.“ Diese an der Universität Innsbruck entwickelte Messmethode wird heute vom Spin-off IONICON Analytik GmbH erfolgreich international vermarktet. Armin Hansel hat auf diesem Gebiet Pionierarbeit geleistet. Mit der Methode lassen sich Spuren von flüchtigen organischen Verbindungen (VOC) sehr genau überwachen. Sein Team untersucht damit VOC-Emissionen und ihre Auswirkungen auf das Klima, die Luftqualität und die menschliche Gesundheit.

Armin Hansels langjähriger Kooperationspartner in den Umweltwissenschaften, Markku Kulmala vom Institut für Atmosphären- und Erdsystemforschung an der Universität Helsinki in Finnland, referierte in seinem Festvortrag über die Bildung neuer Partikel in der Atmosphäre und deren Einfluss auf das globale Klima und die Luftqualität. Molekülcluster aus Spurengasen gebildet, leisten einen erheblichen Beitrag zur Entstehung von Aerosolpartikeln in der Luft und haben dadurch einen starken Einfluss auf klimatische Veränderungen und die Luftverschmutzung in urbanen Regionen. „Das Verständnis der allerersten Schritte der Aerosolbildung in der Atmosphäre erfordert detaillierte Kenntnisse der miteinander verknüpften physikalischen und chemischen Prozesse. Um diese zu verstehen, werden geeignete Instrumente benötigt, wie die PTR-MS-Familie, die an der Universität Innsbruck entwickelt wurde und von dem Team um Armin Hansels laufend verfeinert wird“, sagte Markku Kulmala. „In der Atmosphäre kommt es immer zu einer mehr oder weniger intensiven Clusterbildung, aber nur ein Bruchteil dieser Cluster ist in der Lage, auf eine Größe von 3 bis 5 Nanometern und darüber hinaus zu Wolkenkondensationskeimen und Dunstpartikeln zu wachsen.“ Der Aufgabe, diese Prozesse zu verstehen, widmet sich eine stetig wachsende internationale Gemeinschaft von Wissenschaftler*innen, die dafür gerne auch auf die Expertise und Technologie aus Innsbruck zurückgreift.

    Nach oben scrollen