Die Mitglieder des Vertiefungskurses Personalforschung bei der Firma EGGER in St. Johann/Tirol mit Personalleiter Thomas Pointner (links) und Univ.-Prof. Dr. Julia Brandl (rechts)

Die Mitglieder des Vertiefungskurses Personalforschung bei der Firma EGGER in St. Johann/Tirol mit Personalleiter Thomas Pointner (links) und Univ.-Prof. Dr. Julia Brandl (rechts)

Stu­die­ren­den­pro­jekt zu Kon­flikt­fä­hig­keit am Arbeits­platz

Der konstruktive Umgang mit Spannungen im Team ist ein Schlüsselfaktor für die produktive Zusammenarbeit und Verbesserungen in Betrieben. Studierende der Wirtschaftswissenschaften haben im Vertiefungsfach Personalforschung bei der Firma FRITZ EGGER Holzwerkstoff in St. Johann untersucht, wie es Mitarbeiter*innen gelingt, aus Spannungen Potenziale zu entfalten und wie die Konfliktfähigkeit weiter verbessert werden kann.

Das international tätige Familienunternehmen FRITZ EGGER GmbH & Co. OG beschäftigt am Stammsitz in St. Johann/Tirol rund 1.000 Mitarbeiter*innen, die Holz zu hochwertigen Produkten für den Möbel und Innenausbau, zu Fußböden und Bauprodukten produzieren. Das Unternehmen legt Wert darauf, dass mögliche Konflikte im Arbeitsbereich offen angesprochen und sachlich gelöst werden. Die Mitgliedschaft von EGGER im HRM Förderkreis ermöglichte es Studierenden der Universität Innsbruck jetzt, die Erfahrungen der Mitarbeiter*innen mit Spannungen im Team zu beleuchten und gemeinsam mit diesen Vorschläge für Verbesserungen zu entwickeln.

„Wie sehen unsere Mitarbeiter*innen mögliche Reibereien im Team? Wie kann ihre Konfliktfähigkeit verbessert werden?“ formulierte Thomas Pointner, Personalleiter für Österreich bei FRITZ EGGER, zu Semesterbeginn die zentralen Fragen für das Kooperationsprojekt mit dem Kurs Angewandte Personalforschung, einem Vertiefungsfach im Bachelor-Studium Management & Economics. 30 Studierende setzen sich mit dem Projektauftrag auseinander, arbeiteten thematisch relevante Literatur auf, erstellten Gesprächsleitfäden, befragten EGGER Mitarbeiter*innen zu ihren Erfahrungen und Vorschlägen, und entwickelten auf Basis der Gespräche ein Modell, welches typische

Spannungsfelder in Teams aufzeigt sowie erklärt, wann aus diesen positive und negative Dynamiken entstehen. Nachdem die Studierenden die Ergebnisse der Werksleitung von EGGER und den Gesprächspartner*innen präsentiert hatten, schloss der Kurs mit einer Reflexion zum Wissenstransfer in Kooperationen und persönlichen Lernerfahrungen der Teilnehmer*innen. Dabei zeigte sich, dass viele Studierende die Gelegenheit nutzten, sich mit mit ihrem bestehenden Konfliktverständnis kritisch auseinanderzusetzen und Impulse zur Stärkung ihrer Konfliktfähigkeit mitnahmen.

Fazit

„Wir sahen es als tolle Chance dass die Studierenden direkt unsere Mitarbeiter*innen zum Thema Konfliktmanagement befragt haben. So wurde ein anderes Umfeld gewährleistet um die Sichtweise unserer Mitarbeiter*innen auf dieses Thema in der Praxis besser zu verstehen. Außerdem war es inspirierend mit welchem Engagement die jungen Menschen das Thema aufgearbeitet haben. Wir freuen uns nun die Ergebnisse auch in der Praxis umzusetzen “, so das Fazit von Personalleiter Thomas Pointner. Für die Studierenden machte der Kurs außerdem deutlich, wie wichtig es bei qualitativen Forschungsprojekten mit vielen Beteiligten ist, sich auf Unsicherheiten im Prozess einzustellen und eine gemeinsame Wissenbasis aufzubauen.

(Julia Brandl)

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