Blick auf den neuer Supercomputer VSC-5

Der VSC-5 steht im Science Center der TU Wien und ist ein Gemeinschaftsprojekt mehrerer österreichischer Universitäten.

Neuer Super­com­pu­ter VSC-5 eröff­net

Doppelt so schnell wie sein Vorgänger VSC-4 löst der Supercomputer VSC-5 künftig komplexe Rechenaufgaben. Er wird von der Universität Innsbruck gemeinsam mit mehreren österreichischen Universitäten betrieben und nimmt nun seine Arbeit auf.

Der VSC-5 wurde gestern durch Wissenschaftsminister Martin Polaschek feierlich eröffnet. Die fünfte Generation des Vienna Scientific Cluster, kurz VSC-5, wurde nur wenige Tage zuvor fertiggestellt. Der VSC-5 hat eine Rechenleistung von insgesamt 4,3 Petaflop/s, das sind Millionen Milliarden Rechenoptionen pro Sekunde. Entscheidend ist aber, dass der VSC-5 für praktische Anwendungen doppelt so schnell wie sein Vorgänger, der VSC-4 ist – und das bei fast gleichem Energiebedarf.

Betrieben wird der neue Supercomputer, ebenso wie sein Vorgänger, gemeinsam von den fünf österreichischen Universitäten TU Wien, Universität Innsbruck, Universität Wien, Universität für Bodenkultur Wien, TU Graz und neuerdings der Johannes Kepler Universität Linz. Das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung finanziert das Großprojekt maßgeblich: „Es freut mich sehr, dass mit dem VSC-5 Österreichs leistungsstärkster Supercomputer für Wissenschaft und Forschung den Betrieb aufnehmen kann. Mit diesen Rechenressourcen, die von allen Forschenden in ganz Österreich genutzt werden können, werden wissenschaftliche Beiträge in wichtigen Bereichen wie Klimawandel, Medizin und sogar Quantenforschung weiter beschleunigt und die internationale Wettbewerbsfähigkeit gesichert“, so Wissenschaftsminister Polaschek.

Nach höchsten Standards

Die Hardware wurde von der Firma MEGWARE bereitgestellt. Das moderne System besteht aus 1.540 AMD EPYC Milan Prozessoren mit insgesamt 98.560 Kernen. Zusätzlich verfügt der VSC-5 über 120 NVIDIA A100 Grafikkarten. Gekühlt wird das System mit Wasser. Bereits während des Aufbaus schaffte es der VSC-5 auf die TOP500-Liste für Hochleistungsrechner.

Trotz seiner hohen Rechenleistung ist der VSC-5 energieeffizienter als sein Vorgänger. Bereits bei der Ausschreibung legten die Partner großen Wert auf diesen Aspekt, denn nicht nur die Anschaffung eines Hochleistungsrechners ist mit hohen Kosten verbunden, auch der laufende Betrieb ist teuer – gerade in Zeiten steigender Energiepreise. Pro Jahr verbraucht der Vienna Scientific Cluster um die 8.000.000 kW/h Strom, dies entspricht etwa einem Achtel des gesamten Stromverbrauchs der Technischen Universität Wien. 

Die VSC-Familie wächst

Eng mit dem VSC verbunden sind außerdem die Universitäten Graz, Klagenfurt und Bozen, die Montanuniversität Leoben, die Medizinischen Universitäten Wien, Graz und Innsbruck, die Veterinärmedizinische Universität Wien, die Central European University sowie Eurac Research. Auf den Systemen gerechnet wird folglich schon lange nicht mehr nur von den Gründungsuniversitäten.

Um der steigenden Nachfrage nach Rechenzeit gerecht zu werden, werden nun beide Systeme, VSC-4 und VSC-5, parallel betrieben werden. Aufgrund der unterschiedlichen technischen Ausstattung lassen sich VSC-4 und VSC-5 zudem für unterschiedliche Rechenaufgaben optimal nutzen. Die einzelnen Knoten des VSC-5 sind mit sehr großem Hauptspeicher ausgestattet, was vielen neueren Anwendungen entgegenkommt. Die Kerne des VSC-4 verfügen hingegen über größere Vektoreinheiten, was neben anderen Vorteilen auch dessen gute Platzierung in der TOP500-Liste erklärt.

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