Lisa Pfahl, Theresia Degener und Andreas Müller bei der Eröffnung einer neuen Vortragsreihe an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät.

Lisa Pfahl, Theresia Degener und Andreas Müller bei der Eröffnung einer neuen Vortragsreihe an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät.

Men­schen­rechte als Beru­fung und Beruf

Frau Professorin Dr.in Theresia Degener, LL.M. (Berkeley) eröffnete am 26. April 2022 mit einem Vortrag zum Thema „Menschenrechtsarbeit im Kontext von Behinderung“ in der gut gefüllten Aula eine neue Vortragsreihe an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät, die vom Institut für Europarecht und Völkerrecht veranstaltet wird.

Die Reihe „Menschenrechte als Berufung und Beruf“, die sich besonders an die Studierenden der Rechtswissenschaftlichen Fakultät richtet, will unterschiedliche juristische Berufsfelder im Menschenrechtsbereich auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene vorstellen. Herausragende Persönlichkeiten sprechen zu ihrem Werdegang, zu ihrem Zugang und Beitrag zur „Menschenrechtsarbeit“ und zu den kommenden Chancen und Herausforderungen für die Arbeit im Menschenrechtsbereich.

Frau Professorin Degener, die Vortragende des Eröffnungsabends, der in Zusammenarbeit mit dem Institut für Erziehungswissenschaft (Univ.-Prof.in Dr.in Lisa Pfahl) gestaltet wurde, ist als Wissenschaftlerin und Aktivistin eine Legende im Feld der Rechte von Menschen mit Behinderungen. Sie war bereits an den Verhandlungen für die 2006 verabschiedete Konvention zum Schutz der Rechte von Menschen mit Behinderungen (UNBRK) beteiligt, die bislang von 185 Staaten ratifiziert wurde. Frau Professorin Degener war sodann von 2011 bis 2018 Mitglied und von 2016 bis 2018 Vorsitzende des UN-Ausschusses für die Rechte von Menschen mit Behinderungen in Genf.

Frau Professorin Degener gab in ihrem Vortrag nicht nur Einblicke in ihren beruflichen Werdegang, sondern zeigte auch zentrale Entwicklungen und Trends im Bereich der Rechte von Menschen mit Behinderungen auf. Sie betonte, dass trotz vieler Errungenschaften nach wie vor großer Handlungsbedarf zur Schaffung einer barrierefreien und inklusiven Gesellschaft besteht. Am Beispiel der in Deutschland geführten Triage-Debatte im Zusammenhang mit Covid-19 zeigte sie zudem auf, dass Staaten und Gesellschaften ihr Handeln besonders in Krisenzeiten an Menschenrechten messen müssen. Angesprochen auf die wohl notwendige Frustrationstoleranz bei der Arbeit mit Menschenrechten, betonte Frau Professorin Degener, dass es immer hilfreich sei, sich das bereits Erreichte vor Augen zu führen, und erzählte, dass sie immer wieder Motivation beim Lesen von Biographien gefunden habe und finde.

Die Vortragsreihe wird am 23. Juni 2022 mit einem Vortrag von Frau Dr.in Andrea Jellinek, Leiterin der österreichischen Datenschutzbehörde und Vorsitzende des Europäischen Datenschutzausschusses, fortgesetzt.

(Andreas Müller/Theresa Weiskopf)

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