Univ.-Prof. Marc Hill bei der Antrittsvorlesung bei der

Univ.-Prof. Marc Hill.

Kon­vi­vi­a­ler Start im Dop­pel­pack

Am Dienstag, den 18. Oktober 2022 begrüßte die Fakultät für Bildungswissenschaften gleich zwei neue Professoren an der Fakultät. Univ.-Prof. Daniel Burghardt und Univ.-Prof. Marc Hill sind bereits seit einiger Zeit in Innsbruck, pandemiebedingt fanden die Antrittsvorlesungen jedoch erst jetzt statt. Kolleg*innen, Freund*innen, Bekannte und Familien feierten mit den beiden ihre neuen Positionen.

Nachdem Rektor Tilmann Märk alle Anwesenden recht herzlich begrüßt hatte, führte der Dekan der Fakultät für Bildungswissenschaften Erol Yildiz die beiden „Neuen“ in einer festlichen Vorstellungsrede ein.

Berge, Ungleichheit und Migration: Anknüpfungspunkte in Innsbruck

Daniel Burghardt und Marc Hill sind nach Innsbruck gekommen, weil sie beide die Berge mögen. Doch daneben spielt natürlich die Ausrichtung der Forschung an der Fakultät für Bildungswissenschaften in Innsbruck im Allgemeinen und an der jeweiligen Denomination ihrer Professur im Besonderen eine Rolle für den Wechsel nach Innsbruck. Eine Professur für Erziehungswissenschaft, die soziale Ungleichheit (Daniel Burghardt) explizit zum Gegenstand hat und eine Professur mit dem Schwerpunkt Postmigrantische Studien (Marc Hill) suchen im deutschsprachigen Raum ihresgleichen. Die Möglichkeit, dazu forschen zu können und in der Lehre allgemeine und politische Bildungsinhalte sowie postmigrantische Gesellschaftsanalysen vermitteln zu dürfen, bezeichneten beide in ihren Reden als „Glücksfall“. Denn die Aufstellung der Fakultät ist ebenso speziell wie einschlägig: Perspektiven zu Ungleichheit und Migration zeitigen intersektionale Ursachen und Wirkungen und müssen daher auch interdisziplinär in den Blick genommen werden. Insofern beeinflussen auch die weiteren an der Fakultät vertretenen Schwerpunkte die Forschung und Lehre der neuen Professuren.

Neubestimmung des Klassenbegriffs

Univ.-Prof. Daniel Burghardt

Daniel Burghardt diskutierte in seiner Antrittsvorlesung verschiedene Perspektiven und Tendenzen in der Ungleichheitsforschung, um im Anschluss daran, den Versuch einer Neubestimmung des Klassenbegriffs zu unternehmen. Seine zentrale These lautet, dass die Ungleichheitsforschung von einer zunehmenden Entökonomisierung geprägt ist und dadurch antagonistische Strukturmerkmale des Kapitalismus aus dem Blick verliert. Beschlossen wurde der Vortrag mit fünf Thesen zu einer politischen Klassenbildung.

Diversitätsbewusste Forschung und Praxis

Marc Hill betonte bei seiner Antrittsvorlesung, dass es gut sei, über Migration nachzudenken, um Supersolidarität und Postmigrationsgesellschaftlichkeit im Zusammenspiel von Theorie und Praxis stärker zu verankern. Im Laufe seines Vortrages führte er in die Konzepte und Begriffe einer postmigrantischen Bildung ein und diskutierte am Beispiel zivilgesellschaftlicher Solidaritäten im Zeitalter der Globalisierung neue pädagogische Felder. Über verschiedene Zugänge aus Kunst und Literatur stellte er die Bedeutung heraus, das eigene Fach selbstkritisch zu betrachten und normative Referenzen pädagogischen Handelns reflexiv in den Blick zu nehmen. Er möchte mit seiner Professur einen Beitrag zur diversitätsbewussten Forschung und Praxis leisten.

Freude über konvivialen Co-Start

Daniel Burghardt und Marc Hill freuten sich über den gelungenen und konvivialen Co-Start. Beide setzten mit ihren Antrittsvorlesungen ein Zeichen, dass Wissenschaft immer auch eine politische Praxis ist, die über den eigenen Schwerpunkt hinausgeht und in die Zukunft weist.

Der offizielle Teil der Antrittsvorlesungen wurde bei einem geselligen Beisammensein und einem Buffet von Taminda Catering abgeschlossen.

(Christoph Tauber)

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