Das Laura-Bassi-Projekt „Sozialroutenplan“ der Universität Innsbruck arbeitet seit einem Jahr an der Entwicklung von digitalen Werkzeugen zum Auffinden solcher Unterstützungsleistungen, etwa einer mobilen App, einer Web-Anwendung, oder einer offenen Schnittstelle. Dabei wird im Projektkonsortium mit Kolleginnen und Kollegen von der FHV in Dornbirn, dem MCI in Innsbruck und dem ifz in Salzburg sowie von drei IT-Unternehmen und vierzehn Sozialeinrichtungen zusammengearbeitet. Zuletzt wurde dabei gemeinsam mit Betroffenen sogenannte Personas entwickelt. Das sind fiktive Personenbeschreibungen, die detailliert potenzielle Userinnen und User, deren Lebensumstände, Wünsche, Bedürfnisse, Ziele und Hemmnisse beschreiben. Personas helfen damit, die Betroffenen besser kennenzulernen, typische Problemfelder in der Entwicklung zu erkennen und so die Produkte, Dienstleistungen und Marketing-Maßnahmen auf deren Wünsche, Nöte und Bedürfnisse abzustimmen. Da die Zielgruppe sehr vielfältig ist (Alter, Familienstand, Migrationshintergrund, mit und ohne Erkrankungen, mit und ohne Sprachbarrieren, etc.) wurden in einem ersten Schritt 32 Personas entwickelt, die in einem interaktiven Prozess zu acht Use Cases verdichtet wurden. Die dabei entwickelten „persönlichen“ Geschichten sind nun Basis für die Weiterarbeit, insbesondere die Programmierung der zukünftigen digitalen Anwendungen. Das Ziel ist, dass möglichst alle Bedürfnisse der tatsächlichen Betroffenen in den digitalen Produkten auch wirklich berücksichtigt werden, was auch Grenzen von Digitalisierung deutlicher macht.
Parallel dazu werden im Projekt die Daten aller Sozialeinrichtungen der drei Bundesländer Tirol, Vorarlberg und Salzburg erhoben, um damit die bestehenden Printversionen des Sozialroutenplans in Innsbruck und Salzburg entscheidend zu erweitern. „Unser Projekt lebt von der hohen Bereitschaft aller Beteiligten, die sich mit hohem Engagement einsetzen. Vor allem die Sozialeinrichtungen haben mit ihren Klient*innen während des gesamten ersten Jahres vertiefende Gespräche geführt und konnten so auf fehlende Informationen und auf besondere Bedürfnisse aufmerksam machen“, betont Projektleiter Andreas Exenberger vom Institut für Wirtschaftstheorie, -politik und -geschichte. „Ohne diese Expertise, auch der Betroffenen selbst, würde die Entwicklungsarbeit sicher am Ziel vorbeigehen.“
(Lisa Thompson)