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Buch­tipp: Die EU und das Völ­ker­ge­wohn­heits­recht

Die EU als Schöpferin und Adressatin gewohnheitsrechtlicher Regeln wird in einem neuen Sammelband dargestellt. Der von Fernando Bordin (University of Cambridge, UK), Andreas Müller (Institut für Europarecht und Völkerrecht, Universität Innsbruck) und Francisco Pascual-Vives (Universidad de Alcalá, Spanien) herausgegebene  Band wurde nach einem ausführlichen Review-Prozess von Cambridge University Press angenommen und widmet sich erstmals umfassend den damit verbundenen völker- und unionsrechtlichen Fragestellungen.

Die im Band versammelten Beiträge, die von namhaften Autor*innen aus Deutschland, den Niederlanden, Österreich, Spanien und dem Vereinigten Königreich verfasst wurden, analysieren in zehn Kapitel die verschiedenen Facetten des komplexen Verhältnisses von EU und Völkergewohnheitsrecht. Dabei geht es sowohl um den Blick „von außen“, d.h. aus Sicht des Völkerrechts, auf die EU als Völkerrechtssubjekt als auch um den Blick „von innen“, also die Frage, welchen Platz und welche Wirkungen Völkergewohnheitsrecht im Rahmen der Unionsrechtsordnung zukommt. Schließlich fehlt auch nicht der „Zwischenblick“, wo Synergien und Wechselwirkungen zwischen Völkergewohnheitsrecht und Unionsrecht ausgelotet werden. Der Band verbindet dabei die normative Perspektive, in der das Verhältnis unterschiedlicher Rechtsquellen untersucht wird, mit der institutionellen Perspektive, die nach dem jeweiligen Beitrag der verschiedenen Akteure auf Unionsebene (EuGH, Rat, Kommission, Hoher Vertreter) fragt.

Der vorliegende Band bietet sohin eine bislang fehlende systematische Darstellung der Bedeutung des Völkergewohnheitsrechts für die Außenbeziehungen und die interne Funktionsweise der zweifellos bemerkenswertesten regionalen internationalen Organisation unserer Zeit.

Informationen zum Buch:

The European Union and Customary International Law
edited by Fernando Lusa Bordin, Andreas Th. Müller and Francisco Pascual-Vives
Cambridge University Press 2022
Online ISBN: 9781108966535
DOI: https://doi.org/10.1017/9781108966535

Buchcover
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