Transferprojekt Kaerle
Im Innovationslehrgang "Digital Tourism Expert" sind zahlreiche Transferprojekte entstanden.

Zu­kunfts­prog­no­sen für den Touris­mus

Open Data als Basis für Zukunftsprognosen im Tourismus – im Rahmen eines Transferprojektes im Innovationslehrgangs „Digital Tourism Experts“ haben Elias Kärle und Stefan Häusler, gemeinsam mit der Tirolwerbung, easybooking und drei Tourismusverbänden eine Plattform für Preisprognosen im Tourismus entwickelt.

Die Digitalisierung wird den Tourismus nachhaltig verändern. Um Unternehmen auf die kommenden Herausforderungen vorzubereiten, hat an der Uni Innsbruck der Innovationslehrgang „Digital Tourism Experts“ unter der Leitung von Mike Peters, Professor am Institut für Strategisches Management, Marketing und Tourismus, stattgefunden. In Transferprojekten wurden die Teilnehmenden dazu aufgefordert, das erworbene Wissen in ihre Unternehmen zu bringen. Eines dieser Transferprojekte wurde von Elias Kärle vom Institut für Informatik und Stefan Häussler vom Institut für Wirtschaftsinformatik, Produktionswirtschaft und Logistik geleitet. Gemeinsam mit teilnehmenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus den Betrieben der Tirolwerbung, easybooking und den drei Tourismusverbänden Mayrhofen/Hippach, Kaiserwinkel und Montafon wurde eine Prognose-Plattform für Buchungsdaten, Buchungslagen und die Preisentwicklung im Tourismus entwickelt. „Als Basis werden unzählige Daten benötigt. Wir haben uns entschieden, dafür Linked Open Data zu nützen. Glücklicherweise wurden uns diese wertvollen Daten von den beteiligten Unternehmen sowie von weiteren 30 Tourismusverbänden in ganz Tirol zur Verfügung gestellt“, so Elias Kärle. Im Unterschied zu Open Data werden Linked Open Data in einem maschinenlesbaren und maschineninterpretierbaren Format zur Verfügung gestellt. „Im Transferprojekt sind wir sogar noch einen Schritt weitergegangen und haben die verfügbaren Daten in einem sogenannten Knowledge Graph gespeichert“, verdeutlicht der Informatiker, der sich über das rege Interesse und das große Engagement aller Beteiligten sehr freut. Darauf aufbauend war ein weiteres Ziel, ein Dashboard für Zukunftsprognosen zur Preisentwicklung und Auslastung in den touristischen Gebieten zu entwickeln, das von Stefan Hä     usler, auch unterstützt von seinen Studierenden, umgesetzt wurde. „Für uns war es besonders spannend, auch mit den Daten aus dem vergangenen Corona-Jahr zu arbeiten. Trotz dieses statistischen Ausreißers waren die Prognosen sehr solide und auch die jene für die kommende touristische Saison erstaunlich gut“, verdeutlicht Kärle. Über ein Jahr haben die Beteiligten im Transferprojekt die Entwicklungen im Tourismus beobachtet, Daten aus den vergangenen Jahren gesammelt und Zukunftsprognosen erstellt. „Daher hatten wir auch die Möglichkeit, unsere Prognosen vom Beginn des Projektes mit der tatsächlichen Buchungslage ein Jahr später zu vergleichen – und die Ergebnisse waren erstaunlich gut“, freut sich der Informatik-Experte. Die Beteiligten planen, die entwickelte Plattform und das Dashboard noch bis zur Marktreife weiter auszubauen, damit auch andere Unternehmen über den Innovationslehrgang hinaus, von den Ergebnissen profitieren können.

Innovative Weiterbildung

Das Ziel des Innovationslehrgangs war es Tourismusunternehmen relevantes Wissen und Know-how zu digitalen Entwicklungen in der Branche und zum Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien zu vermitteln, damit deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einerseits digitale Marketingstrategien umsetzen können und andererseits fähig sind ihr Unternehmen auf die digitale Herausforderung vorzubereiten. Der Innovationslehrgang „Digital Tourism Experts“ wurde von der Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) gefördert und gemeinsam mit vier weiteren Hochschulen von der Universität Innsbruck angeboten und durchgeführt. Die IT-Verantwortlichen der teilnehmenden Tourismusunternehmen sollten hier relevantes Wissen zu digitalen Entwicklungen und zum Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien erwerben.

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