Menschen im Archäologischen Universitätsmuseum im Hauptgebäude der Uni Innsbruck.
Führung im Archäologischen Universitätsmuseum bei der „Langen Nacht der Museen“.

Lange Nacht der Mu­seen 2021 im Archäo­lo­gischen Uni­ver­sitäts­mu­seum

Nach einem Jahr pandemiebedingter Pause fand auch heuer wieder eine „Lange Nacht der Museen“ statt, an der sich unter Einhaltung aller Covid-19-Auflagen auch das „Archäologische Universitätsmuseum“ beteiligte. In der 1869 gegründeten Sammlung begaben sich über 200 interessierte Besucherinnen und Besuchern auf eine Zeitreise in die Vergangenheit.

Nachdem die „Lange Nacht der Museen“ im letzten Jahr aufgrund der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie abgesagt werden musste, bot sich heuer am 2. Oktober Kulturinteressierten endlich wieder die Möglichkeit, mit nur einem Ticket Zugang zu rund 640 Museen, Galerien und Kulturinstitutionen in ganz Österreich sowie in Teilen von Slowenien, Liechtenstein, der Schweiz und Deutschland zu erhalten. Von 18:00 bis 1:00 Uhr Früh wurden neben abwechslungsreichen Ausstellungen viele spannende Events und Sonderveranstaltungen geboten.

Führungen und museumspädagogische Vermittlung

Zu den 60 Museen und Galerien in ganz Tirol, die ihre Pforten öffneten, gehörte – mittlerweile auch schon zum dreizehnten Mal – das „Archäologische Museum Innsbruck – Sammlung von Abgüssen und Originalen der Universität“.  Das 1869 gegründete Museum stellt in seiner Kombination aus Abgüssen, Kopien und Originalen mit nunmehr über 1.300 Objekten die größte Kollektion klassischer Antiken in Westösterreich dar und nimmt mit diesem Schwerpunkt eine Sonderstellung innerhalb der Tiroler Museumslandschaft ein. „Da das Universitätsmuseum eine ideale Brücke zwischen Universität und Öffentlichkeit darstellt um aktuelle Forschungen aber auch generell Wissen zu Archäologie und Antike zu vermitteln, stellt die Teilnahme an der Langen Nacht der Museen mittlerweile einen Fixpunkt dar“, berichtet der Leiter des Museums, assoz. Prof. Mag. Dr. Florian Müller.

Im Rahmen von sechs Themenführungen durch Florian Müller konnte am Sammlungsstandort im Universitätshauptgebäude zum einen ein Überblick über die Entwicklung der plastischen griechischen Kunst geboten werden. Zum anderen wurden in Führungen zur griechischen Mythologie anhand von Statuten und Reliefs Götter und Helden der Antike zum Leben erweckt. So wurden die Heldentaten des Herakles gezeigt, der die Äpfel der Hesperiden stiehlt, und Perseus, der das Ungeheuer Medusa tötet. Mit dem mythischen Sänger Orpheus ging es in die Unterwelt und auch Episoden aus dem Trojanischen Krieg wurden erzählt.

Einige Häuser warteten auch mit kindgerechten Zusatzangeboten, also speziellen Programmen für Kinder, Jugendliche und Familien auf.  Auch im Universitätsmuseum, welches seit vielen Jahren auch spezielle Angebote für Kinder und Jugendliche entwickelt, wurde der museumspädagogischen Workshops „Abgusstechnik: Kopie oder Original?“ angeboten. Besucherinnen und Besucher konnten Schritt für Schritt das Abformen von antiken Exponaten verfolgen, also die Methoden der Herstellung von Repliken antiker Figuren. Besonders bei Kindern beliebt war die Möglichkeit, sich selbst aktiv als „Gipsformer“ zu betätigen und Figuren sowie kleine Reliefs in farbiger Seife abzugießen und als Erinnerung mit nach Hause zu nehmen.

Sowohl der Workshop als auch die aufwendigen Kontrollen zur Einhaltung der Covid-19-Sicherheitsauflagen konnten nur durch die tatkräftigen Mithilfe der engagierten Studierenden Daniel Haumer, Yasmin Özyurt, Isabella Prackwieser, Jacob Schneider und Kathrin Schuchter erfolgen.

Das Museum bei den „Langen Nächten der Museen“

Schon 2000 als unter dem Motto „100 Museen. 100 Events – 1 Ticket“ in Österreich eine erste „Lange Nacht der Museen“ veranstaltet wurde, nahmen auch das Archäologische Universitätsmuseum als eines von 17 Museen in Innsbruck daran teil. Neben Führungen durch das alte Rom fand in der Sammlung im Hauptgebäude unter dem Motto „Die Nacht – ein römischer Markt“ ein antiker Markt statt. Dabei wurde römischer Wein ausgeschenkt, römisches Brot verabreicht und Abgüsse antiker Fundstücke zum Verkauf angeboten. Trotz des großen Erfolges bei der ersten „Langen Nacht der Museen“ im Jahr 2000 beteiligte sich das Archäologische Universitätsmuseum in den folgenden Jahren nicht mehr daran. Erst 2009, bei der mittlerweile zehnten Museumsnacht, wurde das Museum wieder in dieser geöffnet und ist seitdem mit seinen beiden Standorten an der Hauptuniversität und im ATRIUM-Zentrum für Alte Kulturen ein fixer Programmpunkt bei jeder „Langen Nacht der Museen“ in Innsbruck. Weit über 4.000 Besucherinnen und Besuchern konnte so insgesamt an diesen Abenden ein reichhaltiges und abwechslungsreiches Programm geboten werden. 

 (Florian M. Müller)

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