Die Fondation Jacques Rougerie schreibt jährlich einen internationalen Ideenwettbewerb aus, bei dem innovative Vorschläge für dem Bau von Siedlungen im Weltraum, unter Wasser und in Küstengebieten gesucht werden. Den Preis für Architektur und Innovation für das Meer 2021 erhielt kürzlich ein internationales Team aus Österreich, dem Libanon, Schweden, Rumänien und Bulgarien für eine Konzept, das auf den selbsterhaltenden Prozessen von Mikroorganismen wie einer Kieselalge basiert. Der Akt des Bauens, das menschliche Eingreifen, wird dabei auf ein mögliches Minimum reduziert, genau wie in der Natur, wo das Wachstum ein Gleichgewicht zwischen Effizienz und Zeit ist. Der Bauprozess beginnt mit der Installation eines Windrads zur Erzeugung von Energie, die nach der Idee der Entwickler den Wachstumsprozess des schwimmenden Gebäudes antreibt. Teil des Siegerteams sind Rames Najjar, bis vor kurzem Professor für die Grundlagen des Hochbaus an der Universität Innsbruck, und Robert Klar, ehemaliger Mitarbeiter am Arbeitsbereich für Wasserbau.
Die Jacques Rougerie Stiftung wurde 2010 von dem französischen Architekten und Ozeanographen Jacques Rougerie gegründet. Seit ihrer Gründung hat die Organisation in Zusammenarbeit mit dem Institut de France zehn Ideenwettbewerbe mit Schwerpunkt auf mariner und bionischer Architektur veranstaltet.