Eine Frau macht mit einem Handy ein Foto von einer Bücherwand.
Die Digitalisierung von vergriffenen Büchern steht im Vordergrund des Projekts EODopen.

Digi­tale Bücher für das 21. Jahr­hun­dert

Das von der ULB Tirol geleitete, europäische Projekt EODOPEN löst ein verbreitetes Problem: Viele Bücher sind für die breite Öffentlichkeit nicht online zugänglich und schlummern tief in den Bibliotheksbeständen, sind oft vergriffen sind. Nun sollen solche Bücher mit voller Klärung der Urheberrechte digitalisiert werden.

„Bibliotheken in ganz Europa, wie auch wir hier in Innsbruck, verwahren riesige Mengen an Textmaterial des 20. und 21. Jahrhunderts, das aufgrund der komplexen Urheberrechtslage noch nicht digitalisiert wurde“, erklärt Dr. Silvia Gstrein, Leiterin der Digitalen Services der Universitäts- und Landesbibliothek (ULB) Tirol in Innsbruck. Diese Werke sind für die breite Öffentlichkeit nicht online zugänglich und schlummern tief in den Bibliotheksbeständen, da sie oft vergriffen sind, gar nicht oder nur in kleinen Auflagen gedruckt wurden und Nachdrucke oder Faksimiles kaum zu sehen sind. Um dieses Problem zu lösen, läuft derzeit das von der ULB Tirol geleitete Projekt EODOPEN: Hier sollen die in europäischen Bibliotheken vorhandenen, aber für die Öffentlichkeit oft verborgenen Bestände des 20. und 21. Jahrhunderts breit in digitaler Form zugänglich gemacht werden. 

Digitalisierung

Als führender Partner hat sich die ULB Tirol zusammen mit 14 europäischen Bibliotheken aus 11 Nationen zum Ziel gesetzt, mindestens 15.000 Werke digital verfügbar zu machen und damit bis 2024 mehr als eine Million Menschen in Europa zu erreichen. Ziel ist ein gemeinsames Internetportal, auf dem die erstellten Inhalte dargestellt und der Zugang dazu vereinfacht werden – für die Auswahl der Materialien, die auf der Plattform landen, treten die Verantwortlichen in einen direkten Dialog mit den Zielgruppen. „Gemeinsam mit unseren Partnerbibliotheken führen wir laufend Social-Media-Kampagnen durch, um neue Zielgruppen zu gewinnen. Darüber hinaus knüpfen wir Kontakte zu Erinnerungseinrichtungen in ganz Europa sowie zu Forscherinnen und Forschern, Geschichtsverbänden und lokalen Verlagen, um ein breites Publikum nach ihren Vorschlägen zu befragen“, erläutert Dr. Silvia Gstrein. Außerdem stärkt das Projekt das Know-How des Bibliothekspersonals im Hinblick auf die Rechteklärung – in den meisten Fällen ist das Urheberrecht die größte Hürde, die einer Digitalisierung von Büchern im Weg steht. „Darüber hinaus werden wir den Anwendungsbereich auf alternative Bereitstellungsformate ausdehnen, um ein noch größeres Publikum zu erreichen – insbesondere haben wir hier geeignete Formate für Nutzerinnen und Nutzer mobiler Geräte sowie blinde oder sehbehinderte Leserinnen und Leser im Fokus.“ Und auch Bibliotheken und Kultureinrichtungen profitieren: Sie sollen durch das Projekt das nötige Know-How erhalten, um urheberrechtskonform mit digitalen Inhalten umzugehen.

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