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Buch­­­tipp: Kul­­turen ver­­binden – Connec­­ting Cul­­tures – Сбли­­жая куль­­туры

Anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Innsbrucker Slawistik haben Jürgen Fuchsbauer, Wolfgang Stadler und Andrea Zink einen Sammelband zum Thema „Kulturen verbinden – Connecting Cultures – Сближая культуры“ herausgegeben.

Coverbild von Kulturen verbinden

Die einzelnen Beiträge zu unserem Festband stammen von Mitarbeiter*innen des Instituts und von Kolleg*innen, die mit der Innsbrucker Slawistik verbunden sind, da sie hier studiert, gelehrt oder geforscht haben. So gibt der Band Einblicke in die Breite und Tiefe der slawistischen Forschung an der Universität Innsbruck und zeigt überdies deren Vernetzung innerhalb des Fachs auf.
Die erste Gruppe der Aufsätze des Sammelbands betrachtet die historische Dimension des Verbindens von Sprachen und Kulturen in der slawischsprachigen Welt. Sechs Autoren widmen sich dem Kontakt von Slawisch und Althochdeutsch in Osttirol, der computergestützten Modellierung von Lautgesetzen und deren theoretischer Fundierung, der erstmaligen Verschriftlichung des Slawischen durch Kyrill und Method als verbindendem Element zur byzantinischen Kultur, der Ausbreitung heraldischer Dichtung im 17. und 18. Jahrhundert im polnisch-ukrainisch-russischen Übergangsgebiet sowie einer Besonderheit des Slowenischen, die auf historischen Postkarten dokumentiert ist.
Der zweite Teil des Bandes beleuchtet das Thema „Kulturen verbinden“ aus fachdidaktischer Perspektive, wobei Fragen des soziopragmatischen Sprachbewusstseins, der authentischen Zielkultur(sprecher*innen)kompetenz und der (digitalen) Medien(un)kultur mit Aspekten der russischen Gegenwartssprache (z.B. jenen der modernen russischen Umgangssprache) sowie deren Vermittlung im universitären und schulischen Russischunterricht verbunden werden.

Die literatur- und kulturwissenschaftlichen Beiträge, die den dritten Teil unseres Bandes ausmachen, widmen sich zum einen dem Thema der Transkulturalität. Sie betrachten ein Phänomen der Gegenwart, das die Nationalphilologien herausfordert, und untersuchen die literarische Repräsentation serbischer Diasporagruppen, die deutsch-russische und deutsch-amerikanische Gegenwartsliteratur, emanzipatorische Schreibweisen, die durch Migration ausgelöst werden, und die filmische Repräsentation Russlands als eines pluralen ethnischen Raums.
Zum anderen nehmen die literaturwissenschaftlichen Texte das interkulturelle Gespräch sowie die geschichtlichen und erzähltechnischen Zwischenräume in den Blick. Diskutiert werden transnationale Katastrophendiskurse, intertextuelle Bezüge, die literaturtheoretische Erfassung einer Zwischenzeit, Handlungsmotive und die schillernden Manöver der erzählenden Instanz.
Möge der Slawistik in Innsbruck in den nächsten fünfzig Jahren eine produktive und konstruktive Weiterarbeit in Forschung und Lehre gewährt sein!

Verbindungen zwischen Innsbruck und dem osteuropäischen Kulturraum gibt es schon seit langer Zeit, wie auch diese Abbildung zeigt. Es handelt sich um ein auf das Jahr 1490 datiertes Beglaubigungsschreiben des russischen Großfürsten Ivan III. für zwei seiner Gesandten, das an den König, nachmaligen Kaiser, Maximilian I. gerichtet ist und im Tiroler Landesarchiv aufbewahrt wird. (Credit: Tiroler Landesarchiv)

Informationen zum Buch

Kulturen verbinden – Connecting Cultures – Сближая культуры
Festband anlässlich des 50-jährigen Bestehens
der Slawistik an der Universität Innsbruck
Jürgen Fuchsbauer, Wolfgang Stadler, Andrea Zink (Hg.)
SLAVICA AENIPONTANA 16
ISBN 978-3-99106-042-0
512 Seiten, Abb., deut., engl., russ., brosch.
2021, innsbruck university press • iup

Preis: 34,90 Euro   

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