Ronald Würflinger, Johannes Rüdisser, Ruth Swoboda und Peter Huemer
Ronald Würflinger (Blühendes Österreich), Johannes Rüdisser (Universität Innsbruck), Ruth Swoboda (inatura) und Peter Huemer (Tiroler Landesmuseen) bei der Präsentation des Tagfalter-Monitorings Vorarlberg.

Tag­falter-Moni­toring in Vor­arl­berg

In Vorarlberg gibt es mit 157 verschiedenen Tagfalterarten fast so viele wie in ganz Deutschland. Über deren Verbreitung ist allerdings erstaunlich wenig bekannt. Da sich Tagfalter ausgezeichnet zum Biodiversitäts-Monitoring eignen, werden Forschende der Universität Innsbruck nun gemeinsam mit Freiwilligen aus ganz Vorarlberg systematisch die Vielfalt der Schmetterlinge beobachten.

Zitronenfalter, Kleiner Fuchs, Tagpfauenauge: Wer freut sich nicht über den Anblick eines bunten Schmetterlings? In Vorarlberg gibt es mit 157 verschiedenen Tagfalterarten ungefähr gleich viele wie in ganz Deutschland. Über deren Verbreitung und Bestandsentwicklung ist allerdings erstaunlich wenig bekannt. Einer gemeinsamen Kraftanstrengung des Instituts für Ökologie der Universität Innsbruck sowie der inatura und der Unterstützung durch die Abteilung Umwelt- und Klimaschutz des Landes Vorarlbergs sowie der Stiftung Blühendes Österreich ist es zu verdanken, dass sich das nun ändern wird. „Nach den positiven Erfahrungen mit dem bereits 2018 in Tirol gestarteten Tagfalter-Monitoring freut es uns sehr, nun auch in Vorarlberg mit einem Tagfalter-Monitoring zu beginnen“, zeigt sich der für das Projekt verantwortliche Ökologe Johannes Rüdisser sehr erfreut.

In einem Zeitraum von vier Jahren werden 100 gezielt ausgewählte Standorte in ganz Vorarlberg nach der Viel-Falter-Methode untersucht. Nach fünf Jahren beginnt der Zyklus von vorne und die Standorte werden erneut untersucht. So lassen sich auch langfristige Veränderungen feststellen. Die Tagfalter sind ein wichtiger Teil der heimischen Artenvielfalt und eignen sich aus verschiedensten Gründen sehr gut als Indikatoren zum Monitoring biodiversitätsrelevanter Veränderungen in der Kulturlandschaft – insbesondere auch im Kontext eines fortschreitenden Klimawandels. „Der Schutz der heimischen Biodiversität ist uns ein großes Anliegen. Biodiversitäts-Monitoring schafft die Basis für eine auf Daten und wissenschaftlichen Grundlagen basierenden Politik“, betont der für die Agenden Umwelt- und Naturschutz zuständige Landesrat Johannes Rauch.

Schmetterlinge reagieren schnell und sensibel sowohl auf Veränderungen des lokalen Lebensraums als auch auf überregionale Umweltveränderungen. Sie stehen stellvertretend für die größte und ökologisch überaus wichtige Tiergruppe der Insekten und eignen sich aufgrund ihres positiven Images gut als sogenannte „Flagship-Art“ zur Kommunikation von Naturschutzzielen. „Aus diesem Grund wird im Rahmen des Tagfalter-Monitorings neben den wissenschaftlichen Schmetterlingsbeobachtungen auch großen Wert auf Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit gelegt. Durch jährliche Schulungs- und Fortbildungsangebote können die Freiwilligen sowie andere Interessierte ihr Wissen und ihre Artenkenntnis verbessern“, erläutert Ruth Swoboda, Naturwissenschaftliche Direktorin der inatura. Für Schulklassen werden Workshops angeboten und auf Wunsch auch eigene Schulprojekte unterstützt.

„Wir unterstützen das Tagfalter-Monitoring in Tirol und Vorarlberg, weil wir in dieser Initiative ein internationales Vorzeigeprojekt sehen. Durch unsere Unterstützung sichern wir in beiden Bundesländern mehrjährige dringende Arbeiten. Ich hoffe, dass das Projekt demnächst auf andere Bundesländer ausgeweitet wird. “, freut sich Ronald Würflinger, Geschäftsführer von Blühendes Österreich.

Die Initiative wird unter der wissenschaftlichen Leitung des Instituts für Ökologie der Universität Innsbruck von der inatura, den Naturwissenschaftlichen Sammlungen der Tiroler Landesmuseen, der Stiftung Blühendes Österreich und der Abteilung Umwelt- und Klimaschutz des Landes Vorarlbergs getragen.

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