Gruppenbild - Pressegespräch - StadtKlimaWald
Anna Buchheim, Vizerektorin für Personal an der Uni Innsbruck, Helena Fornwagner, Projektleiterin, Johannes Anzengruber, Vizebürgermeister der Stadt Innsbruck, Andreas Wildauer, Vorstand des Amts für Wald und Natur der Stadt Innsbruck, Loukas Balafoutas, Vorstandsvorsitzender der Diligentia Stiftung, Georg Willi, Bürgermeister der Stadt Innsbruck.

Klima­fitte Bäume im Stadt­Klima­Wald

Mit dem Pflanzen von fast 14.000 Bäumen haben Tiroler*innen gemeinsam mit Wissenschaftler*innen einen wertvollen Beitrag für unser Klima geleistet. Als Abschluss des Projektes „Für das Klima – Baum für Baum“ wurden die ersten Ergebnisse der wissenschaftlichen Studie im StadtKlimaWald präsentiert.

Die Reduzierung der Kohlendioxidemissionen, Haupttreiber des Klimawandels, ist eine der größten Herausforderungen der Menschheit, um künftiges Leben auf der Welt zu sichern. Neben den staatlichen Interventionen spielt die Bevölkerung eine Schlüsselrolle für die Reduktion. Maßnahmen von einzelnen Personen zur Verringerung der schädlichen Auswirkungen des Klimawandels werden als „voluntary climate actions“, kurz VCAs, bezeichnet. „Ein wesentlicher Aspekt von VCAs ist, dass für den Einzelnen Kosten anfallen, um einen Nutzen für ein öffentliches Gut – die Umwelt – zu erzielen, das auch zukünftig konsumiert wird. Eltern sind hier besonders interessant, weil sie einerseits einen wichtigen und großen Teil der Bevölkerung darstellen und andererseits durch ihre Kinder einen genetischen Link in die Zukunft haben. Vor diesem Hintergrund ist es von Bedeutung, das ökonomische Verhalten von Eltern zu analysieren“, erläutert Helena Fornwagner, Wissenschaftlerin am Institut für Finanzwissenschaft, die gemeinsam mit Oliver Hauser von der Universität Exeter, Großbritannien, die Studie geleitet hat. „Gebirgsräume sind heute gerade durch Klimawandel und Globalisierung einem starken Druck und dadurch bedingten Veränderungsprozessen ausgesetzt. Nicht nur im Forschungsschwerpunkt ‚Alpiner Raum – Mensch und Umwelt‘ beschäftigen sich Forscherinnen und Forscher fächerübergreifend mit Themen, die nachhaltig wirken, zukunftsorientiertes Handeln möglich machen und einen bewussten Umgang mit Ressourcen und unserer Umwelt forcieren. Ich freue mich über die erfolgreiche Kooperation der Uni Innsbruck mit der Stadt Innsbruck und die kompetente Begleitung durch die Expertinnen und Experten vom Amt für Wald und Natur“, so Anna Buchheim, Vizerektorin für Personal an der Universität Innsbruck. Auch der Innsbrucker Bürgermeister Georg Willi ist von dem Projekt begeistert: „Helena Fornwagner und Oliver Hauser schaffen mit diesem Projekt das scheinbar Unmögliche: Erstens konkrete Maßnahmen zur Anpassung unseres Waldes an die sich durch den Klimawandel verändernden Bedingungen zu setzen. Und zweitens Familien tatkräftig einzubinden und dabei über Klimawandel zu informieren. So wird erlebbar, dass Klimawandel nicht nur durch den Menschen vorangetrieben wird, sondern, dass auch wir Menschen es in der Hand haben, aktiv etwas gegen den Klimawandel und seine Folgen zu tun.“

Finanzielle Entscheidung für das Klima

Im Rahmen der Studie „Für das Klima – Baum für Baum“ hatten Eltern und ihre Kinder die Möglichkeit, selbst aktiv zu werden und sich für das Pflanzen von Bäumen einzusetzen. Basierend auf den Entscheidungen der Studienteilnehmer*innen werden fast 14.000 klimafitte Bäume, im Bereich der Innsbrucker Stadtwälder, für ein gesundes Klima gepflanzt. „Unser Wald ist eine wichtige Lebensgrundlage für die Stadt. Durch sorgfältige Aufforstungen mit geeigneten Bäumen passen wir den Wald in Zukunft auf das wärmere Klima an“, verdeutlicht Andreas Wildauer, Vorstand des Amts für Wald und Natur der Stadt Innsbruck, das gemeinsam mit der Diligentia Stiftung die Studie finanziert hat. „Ziel der Forschungsförderung ist es, Projekte zu finanzieren, die unser Verständnis von ökonomischen und sozialen Prozessen mittels empirischer Methoden vorantreiben. Dabei legt die Stiftung besonderen Wert auf Ergebnisse, die positive Auswirkungen auf die Gesellschaft mit sich bringen. Wir als Stiftung sind stolz darauf, das Projekt unterstützt zu haben“, so Loukas Balafoutas, Vorstandsvorsitzende der Diligentia Stiftung und Professor am Institut für Finanzwissenschaft an der Uni Innsbruck.

In die Zukunft investieren

Als Methode dieser verhaltensökonomischen Studie wurde ein ökonomisches Experiment gewählt. „Bei diesem mussten sich die Teilnehmenden anonym zwischen einem Geldbetrag für sich selbst oder dem Pflanzen von Bäumen entscheiden. Konkret erhielten die Teilnehmenden einen Geldbetrag von 69 Euro, den sie entweder behalten, oder um 1,50 Euro pro Stück in klimafitte Bäume im StadtKlimaWald investieren konnten. Je höher der investierte Betrag in Bäume, desto höher die VCA Bereitschaft“, erläutert Fornwagner. Diese Studie zeigt erstmals wissenschaftlich, dass Eltern heute bereit sind, auf einen erheblichen Geldbetrag zu verzichten, um zu einem besseren Klima für ihre Kinder, aber auch für zukünftiger Generationen, beizutragen. „Es erfüllt Oliver Hauser und mich mit Stolz, dass wir mit unserem Forschungsprojekt nicht nur neue wissenschaftliche Erkenntnisse gewinnen konnten, sondern auch etwas für eine bessere Zukunft beitragen können. Dass die Bäume, die durch die Studie gepflanzt werden, dann auch noch in den lokalen Innsbrucker Stadtwäldern gesetzt werden und die Bevölkerung, in unserem Fall Eltern mit Kindern, direkt in die Forschung eingebunden wurden, freut uns sehr. Danke an alle, die die erfolgreiche Umsetzung des Projekts ermöglicht haben und gemeinsam mit uns zu einem besseren Klima beitragen“, freut sich Fornwagner.

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