Ars Docendi 2020
Georg Gasser und Benjamin Hetzer bei der Verleihung am 24. September mit BM Heinz Faßmann. Foto: BMBWF/Martin Lusser

Inns­brucker Lehren­de erhal­ten Ars-Do­cendi-Staats­preis

Bei der diesjährigen Vergabe des Ars Docendi Preises für exzellente Lehre an Universitäten und Hochschulen gewann Georg Gasser vom Institut für Christliche Philosophie gemeinsam mit Benjamin Hetzer von der Medizinischen Universität in der Kategorie Kooperative Lehr- und Arbeitsformen. Drei Politikwissenschaftler*innen wurden auf der Shortlist gewürdigt.

155 Einreichungen gingen für den diesjährigen „Ars Docendi“ ein – so viele wie noch nie, wie es es in der offiziellen Meldung des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung heißt. Umso größer ist die Freude bei Bernhard Fügenschuh, Vizerektor für Lehre und Studierende, der den Preisträgern Georg Gasser (Universität Innsbruck) und Benjamin Hetzer (Medizinische Universität Innsbruck) zu ihrem gemeinsamen Erfolg gratulierte.
Der Staatspreis, der seit 2013 ausgeschrieben wird, um exzellente Leistungen in der Lehre noch sichtbarer zu machen, wurde heuer in fünf verschiedenen Kategorien vergeben und ist mit je 7.000 Euro dotiert. Überreicht wurde er am 24. September von Bundesminister Heinz Faßmann. Neben den fünf Hauptpreisträgerinnen und -trägern wurden auch die Nominierten auf der Shortlist – darunter ein Team von drei Lehrenden vom Institut für Politikwissenschaft der Universität Innsbruck – durch die hochkarätig besetzte Fachjury gewürdigt.

Medizinethik interdisziplinär

Georg Gasser vom Institut für Philosophie, mittlerweile Universitätsprofessor für Philosophie an der Universität Augsburg, und Dr. Benjamin Hetzer vom Department für Kinder- und Jugendheilkunde der Medizinischen Universität erhielten den Ars Docendi Staatspreis für ihre interdisziplinäre und institutionenübergreifende Lehrveranstaltung „Zum Wohle des Patienten. Medizinethik in der Pädiatrie: Interdisziplinäre Perspektiven – ganzheitliche Entscheidungen“. Ziel des außergewöhnlichen Lehrveranstaltungsformates ist es, Medizinstudierenden zu vermitteln, dass Medizinethik nicht abstrakt und theorielastig ist, sondern eine wichtige Rolle in ärztlichen Entscheidungen des klinisch- praktischen Alltags spielt. Das erworbene Grundwissen der Medizinethik wird daher im Rahmen der Lehrveranstaltung auch im konkreten klinischen Alltag durch Stationsbesuche erprobt, wobei die Studierenden mit den verschiedenen involvierten Personenkreisen – Patient*innen, Ärzteschaft, Pflegepersonal, Therapeut*innen und Angehörige – in Kontakt kommen, um die Multidimensionalität der diskutierten Fälle konkret erfahren zu können. Jede Lehreinheit besteht aus drei miteinander verzahnten Elementen: medizinethischer Input, Anwendung der Theorie am Krankenbett sowie Debriefing und Diskussion zum Abschluss.
„Es ist die Klarheit und Wirksamkeit des hier realisierten didaktischen Lehrkonzepts sowie die bewusste Verquickung der fachlich verschiedenen Perspektiven, die dieses Projekt so wertvoll und gleichsam leicht auf andere Kontexte übertragbar macht“, begründete Jurorin Dr.in Angelika Thielsch die Juryentscheidung in der Kategorie Kooperative Lehr- und Arbeitsformen.

Statistik als gesellschaftliche Entdeckungsreise

Dr.in Lisa Lechner, Sarah Weiler und Simon Salvenmoser vom Institut für Politikwissenschaft fanden sich mit ihrer Statistik-Vorlesung auf der Shortlist in der Kategorie Lernergebnisorientierte Prüfungskultur und deren Verankerung in der Lehrveranstaltung. Ihre Vorlesung „Statistik: Eine Entdeckungsreise unserer Gesellschaft“ bringt den Studierenden anhand von aktuellen Themen und konkreten Problemstellungen statistische Konzepte näher. Dies hat zum Ziel, den Studierenden die Nützlichkeit von Statistik im Alltag und im Arbeitsleben nahe zu bringen und deren Lernmotivation zu erhöhen. „Der Kurs beeindruckte die Jury nicht zuletzt durch den Nachweis, dass auch sehr große und einführende Vorlesungen (in diesem Fall für ca. 300 BA-Studierende) nach neuen didaktischen Anforderungen inhaltlich gestaltet und unter Berücksichtigung von individualisierten und kompetenzorientierten Kriterien bewertet werden können“, heißt es in der Würdigung.

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