Blick in den Ausstellungsraum
Die Ausstellung mit dem Titel „Fremd_Körper"

Studie­rende stellen gender­spezifische Aus­stellung vor

Im Rahmen des Seminars „Theorien und Geschichte der Geschlechterverhältnisse“ haben Studierende des Masters „Gender, Culture and Social Change“ eine genderspezifische Ausstellung konzipiert. Diese war im Sommer 2018 im Archäologischem Museum Innsbruck zu sehen.

Unter der Leitung von Assoz. Prof.in Dr.in Kordula Schnegg und in Zusammenarbeit mit dem Schloss Ambras und dem Archäologischem Museum stellten die Studierenden innerhalb weniger Monate eigenständig eine kleine Ausstellung auf die Beine. Ende Juni 2018 wurde die Ausstellung schließlich unter dem Titel „Fremd_Körper - MENSCH - OBJEKT - RAUM BEZIEHUNGEN Aus geschlechterspezifischer Perspektive“ eröffnet. „Durch diese praktische Arbeit haben die Studierenden den Umgang mit konkreten Objekten gelernt. Sie haben sich auf das Thema eingelassen und setzten sich aus einer historischen und theoretischen Perspektive mit den Objekten auseinander“, so die Lehrveranstaltungsleiterin Kordula Schnegg.

Während des Seminars wurden zwei Exkursionen zu den beiden Museen gemacht, wo die Studierenden jeweils eine Führung bekamen. Anschließend suchten sich die einzelnen Gruppen ein Objekt aus einem der beiden Museen aus und sollten rund um dieses ein eigenes Ausstellungsobjekt entwickeln. Die Auseinandersetzung mit den Gegenständen erfolgte dabei aus einer historischen und geschlechtertheoretischen Perspektive heraus, die sich die Studierenden selbst aussuchen konnten.

Eine Gruppe nahm beispielsweise die Intersektionalitätstheorie her, fotografierte verschiedene Abbildungen aus dem Archäologischem Museum, u.a. den Kopf eines Knaben und eines Persers, und stellte dann eine kleine Collage mit insgesamt neun Fotos zusammen. Ziel war es dabei zu zeigen, dass es auch früher schon Intersektionalität (also das Ineinandergreifen von Geschlecht, Alter, Klasse, usw.) gab. Jedoch stellte sich heraus, dass die Bildhauereien v.a. Personen aus der sozialen Elite zeigten und somit war die Klasse in der Antike nicht in ihrer ganzen Bandbreite darstellbar. Auch wurde bei diesem Objekt ein „leeres“ Bild eingebaut, das für all jene stand, die keine Möglichkeit hatten, repräsentiert zu werden.

(Johanna Jocher)

Dieser Beitrag entstand im Rahmen der Lehrredaktion im Büro für Öffentlichkeitsarbeit der Universität Innsbruck.

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