Präsentation des Schrödinger-Faksimiles
v.l.: Annette Steinsiek, Ulrike Tanzer, Tilmann Märk, Gebhard Grübl, Helmut Ritsch und Erika Wimmer

Schrödinger-Faksimile präsentiert

Vor der Livedemonstration eines ultrakalten Quantengases im Bruno-Sander-Haus wurde am Dienstag thematisch passend ein vom Brenner-Archiv herausgegebenes Faksimile einer Arbeit des Physik-Nobelpreisträgers Erwin Schrödinger präsentiert.

Die Faksimiles aus dem Brenner-Archiv, deren neueste Ausgabe am Dienstag im Erdgeschoss des Bruno-Sander-Hauses präsentiert wurde, stellen ansprechend und informativ schöne Archivalien des Brenner-Archivs vor. Das Brenner-Archiv verwahrt inzwischen rund 280 Nachlässe, Teilnachlässe und Sammlungen persönlicher und institutioneller Provenienz. 2017 kam ein Teilnachlass des österreichischen Physikers und Nobelpreisträgers Erwin Schrödinger als Leihgabe hinzu. Zu den wertvollsten Autographen gehören dabei Notizbücher, Aufzeichnungen und Gedichte Erwin Schrödingers, darüber hinaus Fotografien und Memorabilien wie Auszeichnungen und Orden.

Zum 350-Jahr-Jubiläum der Universität hat sich das Brenner-Archiv entschieden, ein Dokument aus diesem Bestand als Nummer 14 der „Faksimiles aus dem Brenner-Archiv“ herauszugeben. In dem bisher unbekannten und unveröffentlichten Text schreibt Erwin Schrödinger über die Zitterbewegung. Diese Zitterbewegung ist eine schnelle Bewegung von Elementarteilchen, die der relativistischen Dirac-Gleichung gehorchen. Die Existenz einer solchen Bewegung wurde 1928 von Gregory Breit und 1930 von Erwin Schrödinger postuliert. Die Zitterbewegung eines freien relativistischen Teilchens wurde zwar in der Natur noch nie direkt beobachtet. Innsbrucker Quantenphysikern ist es aber 2010 erstmals gelungen, mit einem Ion in einer Vakuumkammer ein relativistisches Quantenteilchen zu simulieren und dabei dieses Phänomen nachzuweisen.

Vizerektorin Ulrike Tanzer bedankte sich bei der Präsentation bei allen Beteiligten für die gelungene Realisierung dieses Faksimile. Ihr Dank galt dabei insbesondere auch Gebhard Grübl und Helmut Ritsch vom Institut für Theoretische Physik, die mit ihrem Fachwissen den Inhalt dieses Dokuments und die Person Schrödinger auch physikalischen Laien näherbringen. Erika Wimmer, die für die wissenschaftliche Aufarbeitung des Nachlasses verantwortlich zeichnete, gab bei dieser Gelegenheit einen kleinen Einblick in die ganze Breite des Bestandes. Rektor Tilmann Märk skizzierte in drei kurzen Streiflichtern seine persönliche Beziehung zu dem berühmten Physiker, der in Alpbach in Tirol begraben ist.

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