Gruppenfoto bei der Tagung an der Nordkette.
Dänemark, Rumänien, Frankreich, Österreich und (2 x) Georgien vereint im Studium von Gastronomie und Wein!

Gastro­­nomie und Wein – natür­lich auf Fran­­zösisch!

Eine internationale Tagung zu Gastronomie- und Önologiediskursen richteten Ende September die Institute für Romanistik und für Translationswissenschaft, mit Unterstützung des Frankreich-Schwerpunkts, in der Claudiana aus. Vorträge und Diskussionen fanden dabei – wie könnte es anders sein – ausschließlich auf Französisch statt.

„Dieser starke Frankreich-Bezug verwundert einen nicht, hat doch Frankreich immer noch eine führende Rolle in der internationalen Spitzengastronomie und im Bereich der Weinkultur inne. Diese Rolle spiegelt sich unter anderem in der Tatsache, dass es in den meisten Ländern der westlichen Welt genügt, auf einer Speisekarte in den Speisennamen möglichst viele französische Termini zu verwenden, um den Eindruck eines Sternerestaurants und einer erlesenen Küche zu erwecken“, so Rektor Tilmann Märk in seiner Eröffnungsrede.

Frankreich ist aber nicht nur das Eldorado der „haute cuisine“ und die Heimat einer Reihe höchst prestigeträchtiger Weine, es ist – auch das nicht unerwartet – ebenso führend bei der philologischen Erforschung und Beschreibung der Gastro- und Öno-Diskurse aller Art. Die Innsbrucker Tagung, die 34 TeilnehmerInnen aus 13 Ländern (bis hin zu Georgien, Ägypten und China) vereinte, war die vierte einer Reihe, die bisher dreimal in Frankreich stattgefunden hatte: Dijon, Reims und Tours hatten die Vorgänger-Tagungen beherbergt, um die sich eine kleine, feine „scientific community“ gebildet hatte. Für Innsbruck war es eine Ehre und eine Freude, als erste nicht-französische Stadt diese Tagung beherbergen zu dürfen.

In diesem Sinne erinnerte Rektor Tilmann Märk an die vielfältigen Aktivitäten der Innsbrucker ForscherInnen im Bereich der Gastronomie- und Weinsprache, an die Tagungen und Sammelbände und besonders an das EU-Projekt „VinoLingua“, das Sprachlehrmaterialien für WinzerInnen erarbeitet hatte. Und er schloss mit einer passenden Metapher: “Die Universität Innsbruck ist in diesem Themenbereich nicht – wie wir in Österreich sagen würden – ‚auf der Nudelsuppe dahergeschwommen‘!“

Auf der Speisekarte standen für die TeilnehmerInnen der Tagung - die im Übrigen von Fakultät, VR für Forschung, Land Tirol und Land Vorarlberg gefördert wurde – nun für zwei Tage sehr verlockende Gerichte, Vorträge aus Theorie und Praxis, à la Diskursanalyse, à la Terminologie, à la Literatur etc., als Gruß aus der Küche eine Stadtführung, und als Dessert ein Ausflug auf das Hafelekar. Die Vorträge und Diskussionen wie auch das touristische Programm haben, so hört man, den Gästen ganz ausgezeichnet gemundet!

(Eva Lavric)

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