Anspruch war, einerseits die Periode vom Absolutismus des 17. Jahrhunderts bis zum Ende des Ersten Weltkriegs unter dem Blickwinkel der Beziehungen und Ereignisse zwischen den Großmächten Frankreich, Österreich und Deutschland zu beleuchten und andererseits zu illustrieren, wie die Geschichtswissenschaft Kausalität versteht und zur Analyse von Ereignisketten einsetzt.
Das Publikum bestand zum Großteil aus Studierenden der Translationswissenschaft (drei Kurse von Mag. Martina Mayer, INTRAWI), von denen etwa die Hälfte ausländische Studierende waren, die zwar die deutsche Sprache sehr gut beherrschen, für die dieser Vortrag aber vielleicht den ersten systematischen Einblick in die europäische Geschichte der letzten vier Jahrhunderte aus österreichischer Perspektive bot.
Der Vortragende, dem es gelang, fulminante Geschwindigkeit und pädagogisch perfekte Klarheit zu verbinden, sparte auch nicht mit geschichtstheoretischen Hintergründen und Fachbegriffen, wie etwa dem des „langen 19. Jahrhunderts (1789-1914)“ und des „kurzen 20. Jahrhunderts (1914-1989)“ des Historikers Eric Hobsbawm, der im Übrigen selbst ziemlich genau ein Jahrhundert lang lebte (1917-2012).
(Eva Lavric)