Die Studierenden bei EMPL.
Die Studierenden bei EMPL.

Das INTRAWI auf Achse: Zu Gast im EMPL Fahr­zeug­werk

Im Wintersemester 2016/17 hatten Studierende des INTRAWI im Rahmen der LV Fachübersetzen Technik Russisch > Deutsch unter der Leitung von Bernhard Eberharter die Möglichkeit, beim Besuch des EMPL Fahrzeugwerks die Welt der Spezialfahrzeuge hautnah zu erleben. Mag. Markus Prantl führte durch den Betrieb, gab ausführliche Auskünfte und stand den Studierenden für Fragen zur Verfügung.

In Fachübersetzungskursen werden oft sehr spezifische Themen behandelt, mit denen die Studierenden im Alltag eher selten zu tun haben und die auf den ersten Blick mitunter fremd und abstrakt erscheinen können. So lautete das Thema der Lehrveranstaltung Fachübersetzen Technik Russisch > Deutsch im WS 2016/17 LKW und LKW-Aufbauten. Um sich in ein solches Themengebiet einzuarbeiten, lohnt es sich, das theoretische Wissen zu den Begriffen aus den übersetzten Texten mit Bildeindrücken zu verknüpfen. Bei einer Exkursion zum EMPL Fahrzeugwerk in Kaltenbach im Zillertal in Begleitung von LV-Leiter Mag. Bernhard Eberharter und Dipl.-Dolm. Elvira Iannone hatten die Studierenden die Gelegenheit, tonnenschwere Spezialfahrzeugkolosse aus der Nähe zu begutachten und das Thema auf ganz besondere Weise zu „begreifen“.

Die Exkursion startete nach herzlicher Begrüßung durch Mag. Markus Prantl mit einem informativen Vortrag über die Firmengeschichte und Produktsparten des EMPL Fahrzeugwerks, in dem neben Nutzfahrzeugen vor allem Aufbauten für Feuerwehrfahrzeuge und logistische Produkte wie Militärfahrzeuge hergestellt werden. Im Anschluss daran begann eine Führung durch das weitläufige Firmengelände. Gleich zu Beginn kam das Thema Kultursensibilität, das für angehende ÜbersetzerInnen sehr wichtig ist, zur Sprache. Internationale Geschäftsbeziehungen verlangen nach einem Gespür für die Bedürfnisse und Wünsche der Kundschaft. Das EMPL Fahrzeugwerk am Standort Kaltenbach wird häufig von Klientel aus dem arabischen Raum besucht. Der Anbau eines Gebetsraums mit Fußwaschanlage für die muslimischen Besucher im neuesten Gebäude war eine für die Firma EMPL ebenso logische Konsequenz ihrer internationalen Geschäftstätigkeit wie die separate Küche, in der bei Bedarf u.a. koschere Speisen zubereitet werden.

Die Firmenbesichtigung führte durch die neu ausgebauten Schulungsräume und die Produktionshallen, wo die Studierenden sich ein Bild von den vielen klar voneinander abgegrenzten Produktionsschritten, den verwendeten Materialien und den unterschiedlichen Ausführungen von LKW-Aufbauten machen konnten. Mag. Prantl informierte zusätzlich über Produktionsablauf und Kundenbedürfnisse.

Das Thema Internationalität und die Notwendigkeit einer länder- und sprachspezifischen Anpassung der Produkte zogen sich wie ein roter Faden durch die Führung. Besonders beeindruckend fanden die Studierenden ein für einen chinesischen Kunden sonderangefertigtes Feuerwehrfahrzeug: Neben der Fahrerkabine verfügt dieses für Tunnellöscharbeiten konzipierte Fahrzeug über eine zweite Kabine am Heck, von der aus per Knopfdruck die gesamte Steuerung des Fahrzeugs übernommen werden kann, was insbesondere die Arbeit in einspurigen Tunneln erleichtern soll. Sonderanfertigungen stehen bei EMPL an der Tagesordnung und auch Beschriftungen in exotischen Sprachen wie etwa in Mandarin oder Arabisch sind keine Seltenheit. Ebenfalls interessant: Auch die Lackierung von Feuerwehrfahrzeugen unterliegt speziellen länderspezifischen Vorgaben.

Nach der Besichtigung der Produktionshallen konnten sich die Studierenden noch die Teststrecke und die Räume für die Endabnahme der fertigen Produkte aus der Nähe ansehen und allerhand Wissenswertes über Logistik, unternehmensinterne Kommunikation und Fahrzeugtechnik in Erfahrung bringen. Die umfassenden Eindrücke bilden eine hervorragende Grundlage für die weitere Auseinandersetzung mit technischen Themen – insbesondere aus dem Bereich der Fahrzeugtechnik – und werden den Studierenden in Zukunft eine Hilfe bei ihren Übersetzungen sein. Das INTRAWI dankt dem EMPL Fahrzeugwerk für die so freundliche Aufnahme und die Studierenden freuen sich immer noch über diesen besonders spannenden Studientag.

(Marion Mauracher, Sabrina Neudorfer, Sabrina Rinner, Bianca Stock)

Links

    Nach oben scrollen