TeilnehmerInnen des Kurses „Machine Translation for Translators: Taking Advantage of the New Technology“
Ganz und gar nicht maschinell: Dr. Nora Aranberri (Mitte) von der University of the Basque Country mit den sichtlich zufriedenen TeilnehmerInnen ihres Kurses „Machine Translation for Translators: Taking Advantage of the New Technology“.

INTRAWI zurück aus Sommer­pause – welche Sommer­pause?

Selbst während der vermeintlich vorlesungsfreien Zeit öffnete das Institut für Translationswissenschaft (INTRAWI) zehn Tage lang seine Pforten und durfte als Gastgeber der Internationalen Sommerschule SummerTrans VII Fortbildungswillige aus Nah und Fern willkommen heißen.

Zum nunmehr siebenten Mal fand heuer die International Translation School der International Academy for Translation and Interpreting (IATI), kurz SummerTrans, statt, und zum zweiten Mal nach dem Gründungsjahr 2004 schlüpfte das Institut für Translationswissenschaft (INTRAWI) in die Gastgeberrolle. Über fünfzig TeilnehmerInnen aus sechzehn Ländern – von Barcelona über halb Europa und den Bosporus bis hin nach Neu Delhi und gar Hong Kong – waren dem Motto „Quality and Competence in Translation“ nach Innsbruck gefolgt, um die aktuellsten Trends und Entwicklungen in der Übersetzungsbranche kennenzulernen. Gelegenheit dazu erhielten sie in insgesamt sechzehn Workshops, in denen die neuesten Erkenntnisse universitärer Forschung sowie allem voran praxisrelevantes Know-how vermittelt wurden. Als KursleiterInnen konnten dafür sowohl Lehrende des INTRAWI als auch ausgewiesene ExpertInnen aus dem In- und Ausland gewonnen werden. Das Besondere dabei: Unter den KursleiterInnen waren sowohl Forschende aus dem akademischen Umfeld als auch erfahrene BerufspraktikerInnen und VertreterInnen großer internationaler Sprachdienstleister. Dank dieser Verknüpfung von Wissenschaft und Wirtschaft bot SummerTrans VII eine praxisorientierte Plattform für den Wissenstransfer, welche den Besonderheiten einer Fülle unterschiedlicher, teils hochspezialisierter übersetzerischer Tätigkeitsfelder und Berufsprofile Rechnung trugen. So umfassten die kompakten, zwei- bis dreitägigen Workshops unter anderem die folgenden Themen: Literarisches Übersetzen, Untertitelung, Filmsynchronisation, Konferenzdolmetschen, Projektmanagement, Fachübersetzen, Softwarelokalisierung, Terminologiemanagement, computergestützte Übersetzung und maschinelle Übersetzung.

Die Gelegenheit zur intensiven Schulung marktrelevanter Fertigkeiten ließen sich weder Studierende – darunter auch zahlreiche Lernwillige vom INTRAWI –, noch praktizierende ÜbersetzerInnen und DolmetscherInnen mit langjähriger Berufserfahrung entgehen. Selbst Forschende und Lehrende kamen dank des vielfältigen Programms auf ihre Kosten, gab es doch Workshops zur Übersetzerausbildung und zu korpuslinguistischen Forschungsmethoden in der Translationswissenschaft sowie eine PhD-School zur Vorstellung und Diskussion eigener Forschungsprojekte. Ob die rege Teilnahme ausschließlich auf die unterrichteten Inhalte oder etwa auch auf das tägliche, bunt zusammengestellte Rahmenprogramm zurückzuführen war, lässt sich nur schwer ergründen. Jedenfalls bot sich allen Beteiligten die Möglichkeit, abseits der Kurse bei geselligen Zusammenkünften, bei Speis und Trank und bei so manchem Ausflug die touristischen Vorzüge Tirols zu genießen und dabei so ganz nebenbei gemeinsam der Mehrsprachigkeit und interkulturellen Kommunikation zu frönen.

Besonders stark nachgefragt waren die Kurse zum Einsatz von Übersetzungstechnologien und elektronischen Übersetzungstools. Wenig überraschend, denn angesichts zunehmender Produktivitäts- und Qualitätsanforderungen sind computergestützte Arbeitsweisen aus dem Übersetzeralltag heutzutage nicht mehr wegzudenken. Zugleich räumen aber universitäre Ausbildungsprogramme diesem unumkehrbaren Trend oftmals nicht genug Platz ein, weshalb ein merklicher Bedarf an entsprechenden Fort- und Weiterbildungen besteht. Insofern war es den Veranstaltern der SummerTrans VII ein besonderes Anliegen, Forschung und Praxis in diesem Bereich zusammenzuführen, um die Expertise internationaler Fachleute den fleißigen TeilnehmerInnen zugänglich zu machen. Mit Erfolg, wie es scheint, denn die Frage nach dem Termin für die nächste Ausgabe der Sommerschule erreichte die Veranstalter ein ums andere Mal. Somit bleibt zu hoffen, dass die Universität Innsbruck und das INTRAWI seinen Gästen mindestens bis zu einem Wiedersehen in bester Erinnerung bleiben wird.

Das INTRAWI und SummerTrans VII bedanken sich herzlich bei allen, die zum großen Erfolg der Sommerschule beigetragen haben, besonders Universitas Austria, die Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät und das International Relations Office der Universität Innsbruck, der Langenscheidt Verlag, die Kaleidoscope GmbH, das Innsbruck Translation Centre, Achensee Tourismus und die Innsbrucker Nordkettenbahnen.

(Michael Ustaszewski)

Links

    Nach oben scrollen