In Amsterdam wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in die Funktionsweise sozialer Netzwerke eingeführt und über psychologische Aspekte von Radikalisierung aufgeklärt. Auch durften sie an Geschichten von Menschen Teil haben, die persönlich von den Folgen von Radikalisierung betroffen sind. Auf dieser Grundlage ging es darum, eine Bewegung zu starten, die der Radikalisierung entgegenwirkt. An den ersten vier Tagen diskutierten die Aktivistinnen und Aktivisten über die Ursachen von Radikalisierung und entwickelten Konzepte für Gegenmaßnahmen. Dabei identifizierten sie mangelnde Identität, nicht ausreichendes Verständnis, wenig Aussicht auf eine gesicherte Zukunft sowie unzureichende Integration als Hauptursachen für Radikalisierung. Als Lösungsansatz wurde die Social-Media-Kampagne #GiveItUp4 gestartet, mit #GiveItUp4Ramadan als erstem großen Projekt. Die Kampagne zielt darauf ab, Dialog und Verständnis herzustellen und damit Radikalisierung, Intoleranz und Diskriminierung zu verhindern.
Über soziale Netzwerke
Im Anschluss an das erste Treffen in Amsterdam wurde die Kampagne der niederländischen Regierung, Repräsentanten aus weiteren EU-Staaten und verschiedenen Internet-Unternehmen vorgestellt. Das Feedback war durchwegs positiv, Google bot 25.000 Euro als finanzielle Unterstützung für die Ausarbeitung der Kampagne. Sechs Jugendliche – darunter Sandra Nakchbandi – wurden eingeladen, das Projekt in Amsterdam während eines zweiwöchigen Aufenthalts in Amsterdam zu entwickeln. Auf Facebook, Twitter, Instagram, YouTube und einer Website wurde die europaweite #GiveItUp4Ramadan-Kampagne ins Leben gerufen. Das Projekt wird von Jugendlichen und Organisationen in ganz Europa unterstützt. Die Mitglieder sind junge Europäerinnen und Europäer mit verschiedenen Glaubensauffassungen sowie unterschiedlicher ethnischer und kultureller Herkunft.
Weitere Kampagnen geplant
Die Kampagne spricht junge Menschen der „beweglichen Mitte“ an, unabhängig von ihrer Herkunft; außerdem gefährdete Jugendliche und Familien, Freunde und Mitmenschen von Personen, die ein mangelndes Zugehörigkeitsgefühl aufweisen. „Die #GiveItUp4Ramadan-Kampagne motiviert alle Menschen zu Inklusion und dazu, Werte zu teilen und forderte während des Ramadans dazu auf, etwas nach freier Wahl für diesen Monat aufzugeben – ähnlich wie ein Neujahrvorsatz, da im Ramadan genau diese Werte, die uns alle verbinden, im Mittelpunkt stehen“, erzählt Sandra Nakchbandi. „Unsere Kampagne lud die Menschen dazu ein, sich etwas auszusuchen, worauf sie verzichten können, um die Erfahrung und die Werte des Ramadans zu teilen und dies auf den Sozialen Netzwerk-Plattformen in Form eines Videos oder Fotos hochzuladen.“
Die Botschaft der Bewegung – Dialog, Verständnis, Kommunikation und sozialen Zusammenhalt für Europa – soll auch in Zukunft durch viele verschiedene Kampagnen weiter verbreitet werden.
(Redaktion)