Forschungsbereich Sportpsychologie

Ziel unserer wissenschaftlichen Forschung ist es einerseits, Einflussfaktoren auf das menschliche Verhalten im Zusammenhang mit Sport und Bewegung besser zu verstehen und andererseits den Einfluss der sportlichen Betätigung auf psychologische Variablen wie psychische Gesundheit und Wohlbefinden, Selbstregulierung sowie Gesundheits- und Risikoverhalten zu analysieren.

In unserer interdisziplinären Forschung versuchen wir Erkenntnisse aus der Sportwissenschaft, der Psychologie, der Soziologie und der Pädagogik zu vereinen und mit verschiedenen Bevölkerungsgruppen zu arbeiten. Die untersuchten Bevölkerungsgruppen erstrecken sich von Kindern über Erwachsene mit und ohne gesundheitlichen Beeinträchtigungen bis hin zu Spitzensportler*innen mit den folgenden beispielhaften Fragestellungen:

  • Welche Faktoren motivieren und demotivieren Menschen, sich körperlich zu betätigen?
  • Wie wirkt sich körperliche Aktivität auf die Stimmung, das Wohlbefinden, Symptomatik von psychischen Störungen und  Gesundheitsverhaltensweisen aus? Unterscheidet sich dies in verschiedenen Umgebungen und/oder bei verschiedenen Aktivitäten?
  • Wie beeinflussen psychologische Faktoren die Leistung in verschiedenen Umgebungen?
  • Was sind die Vorteile und Risiken von Abenteuer- und Risikosportarten?

Weitere Informationen finden Sie auch in unseren Veröffentlichungen auf der aktuellen Seite.

Ass. Prof. Anika Frühauf, PhD

Forschungsinteressen: Abenteuersport; Gender; Sportunterricht


Benedikt Hösl, BSc MSc

Forschungsinteressen: Affektiver Zustand; Erwartungen; Sportpsychologie


Univ-Prof. Dr. Martin Kopp

Forschungsinteressen: Gesundheits- und Risikoverhalten; akute Bewegungsintervention; Lebensqualität; Selbstregulation


Ass. Prof. Martin Niedermeier, PhD

Forschungsinteressen: Affektiver Zustand; Erwartungen; Intention; einzelne Bewegungseinheiten


Stefanie Schöttl, MA MSc

Forschungsinteressen: Raucherentwöhnung, Bewegungsinterventionen, körperliche Aktivität und Covid-19

Über die untenstehenden Links gelangen Sie zu unseren Veröffentlichungen.

Laufende Projekte

  • Active mobility – A chance for climate and physical activity behavior at university? (Active campus?)
    Details zu Active campus?
  • Climate change – Will Innsbruck remain an attractive study location? (Change_In_Location?) Details zu Change_In_Location?
  • All placebo? Investigating expectancy effects on acute psychological effects of physical activity (PhD Project B Hösl)
  • Assessment of the effects of stays in tourist regions of Tyrol on subjective health parameters (ATIREG)
  • Placebo effects on the intention to be physically (more) active (Plac_In_PAc)
  • The possibility of adventure sports as an intervention strategy to target developmental aspects in adolescents
  • Co-education in physical education
  • Decision-making in high-stress situations
  • Fitspiration content and its impact on well-being
  • Exercise as an add-on therapy in smoking cessation in schizophrenia patients – a clinical trial (PhD-Project S Schöttl)
  • Interindividual variability of affective reactions and preference for and tolerance of different load intensities in health athletes (PhD-Project M Maibach)
  • Therapeutic Climbing in Psychosomatics - factors of effect and acute changes (PhD-Project L Thaller)
  • Effects of exercise interventions and time restricted feeding on psychological and physiological parameters (PhD-Project F Hofstätter)
  • Theory-driven and Human-centered mHealth Application Development to Support Health Behavior Change (PhD-Project R Folie)

Projektarchiv

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BIOFEEDBACK (NeXus-10 MKII)

Biofeedbackgeräte werden sowohl im Leistungssport als auch in der Trainingstherapie eingesetzt. Mit den Geräten können körperliche Vorgänge, die normalerweise unbewusst ablaufen, für unser Bewusstsein zugänglich und sichtbar gemacht und damit beeinflusst bzw. trainiert werden. Die gemessenen Größen (z.B. Atemfrequenz, Hautleitwert oder Herzfrequenzvariabilität) lassen u.a. Rückschlüsse auf den Grad der Aktivierung oder den Trainingszustand zu.


KÖRPERLICHES AKTIVITÄTSVERHALTEN (Beschleunigungsmessung, movisens, Move 4)

Die Analyse des Bewegungsverhaltens ist im Bereich der individuellen und öffentlichen Gesundheit von wesentlicher Bedeutung. Eine sitzende Lebensweise, aber auch tägliche Bewegungsroutinen mit unterschiedlicher Intensität können den physischen, psychischen und sozialen Zustand jeder Person beeinträchtigen. Die Move 4-Geräte zeichnen objektiv gemessene, auf Beschleunigungsmessung basierende Daten zum körperlichen Aktivitätsverhalten auf, einschließlich Dauer und Intensität der einzelnen Bewegungseinheiten.


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FRAGEBOGENBASIERTE METHODEN:

Die Untersuchung der individuellen Bewertung der eigenen Lebenswelt stellt einen Eckpfeiler der Sportpsychologie dar. Hierfür werden Fragebögen eingesetzt, die bestimmten Qualitätskriterien genügen müssen. Mit diesen Instrumenten lassen sich u.a. die Motivation zur Bewegung, wahrgenommene Bewegungshindernisse, die Selbstwahrnehmung oder auch die Diskrepanz zwischen Wahrnehmung und Realität untersuchen. Die folgenden Fragebögen in deutscher Sprache wurden am ISW untersucht:

  • Verhaltens- und Motivationsskalen im Hochrisikosport; Sensation Seeking, Emotion Regulation and Agency Scale (SEAS), Risk-Taking Inventory, Accidents and Close Calls in Sport Inventory (Frühauf et al., 2018)
  • Risikobereitschaftskurzskala (Frühauf et al., 2017)
  • Affektive Reaktionen während des Sports; Feeling Scale, Felt Arousal Scale (Maibach et al., 2020)

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ELECTRO-ENCEPHALOGRAPHIE (Emotiv, EPOC+)

Das Gehirn spielt eine wesentliche Rolle bei den Prozessen des Erlebens und Verhaltens. Die Elektroenzephalographie ist ein Versuch, die Vorgänge im Gehirn durch Aufzeichnung der Spannungsschwankungen an der Kopfoberfläche beobachtbar zu machen. Das vorliegende tragbare System mit 14 Kanälen ermöglicht hier erste Einblicke.


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CHOICE REACTION SYSTEM:

Die Messung der Reaktionsgeschwindigkeit ist wichtig für Fragestellungen, die sich z.B. mit Elementargeschwindigkeit, Ermüdung oder Aktivierung beschäftigen. Dieses Testinventar dient der Überprüfung der psychomotorischen Geschwindigkeit und misst insbesondere die Wahlreaktionszeit. Im Gegensatz zum Einfachen Reaktionssystem und der Compensatory Tracking Task misst dieses Testverfahren die Wahlreaktionsgeschwindigkeit.


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WIENER TESTSYSTEM:

Das Wiener Testsystem wird für verschiedene psychologische Fragestellungen eingesetzt und bietet ein breites Spektrum an sportpsychologischen, verkehrspsychologischen, entwicklungspsychologischen sowie klinischen und persönlichkeitsdiagnostischen Testinventaren.


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SIMPLE REACTION SYSTEM, COMPENSATORY TRACKING TASK:

Die Messung der Reaktionsgeschwindigkeit ist wichtig für Fragestellungen, die sich z.B. mit der Elementargeschwindigkeit, der Ermüdung oder der Aktivierung beschäftigen. Dieses Testverfahren misst die Reaktionsgeschwindigkeit auf einen peripheren Reiz zusätzlich zu einer automatisierten Tätigkeit. Die Aufgabe besteht darin, mit dem Mauszeiger möglichst genau einem Cursor zu folgen, der sich mit unterschiedlicher Geschwindigkeit in horizontaler Richtung nach links und rechts bewegt. In unregelmäßigen Abständen erscheinen nach dem Zufallsprinzip Reize in einer der vier Ecken des Bildschirms. Nach dem Erscheinen der Stimuli müssen Untersuchungspersonen so schnell wie möglich reagieren. Es werden zwei Messgrößen aufgezeichnet: der durchschnittliche Abstand des Mauszeigers zum Cursor, der die Genauigkeit der automatisierten Aktivität darstellt, und die durchschnittliche Reaktionszeit als Hauptparameter für die Reaktionsgeschwindigkeit.


CRITICAL FLICKER FUSION THRESHOLD:

Die kritische Flimmerfrequenzschwelle (Critical Flicker Fusion Threshold) quantifiziert die Grenzfrequenz, bei der ein flackernder Lichtreiz von Dauerlicht unterschieden werden kann. Die Grenzfrequenz ist ein Maß für die Verarbeitungskapazität für kognitive Reize und wird als Parameter für Ermüdung verwendet.


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QUALITATIVE INTERVIEWS:

Das qualitative Interview ist neben Fragebogenuntersuchungen eine der häufigsten Methoden in der Sozialforschung. Zumeist werden dabei Hypothesen erforscht und generiert, anstatt sie zu testen. Bei der Verwendung offener Forschungsfragen können insbesondere (sportbezogene) soziologische und psychologische Forschungsfragen aus der Perspektive einer bestimmten Population bewertet werden. Beispiele sind subjektive Behandlungseffekte von Interventionen, Expert*inneninterviews und -perspektiven oder die Entwicklung neuer Forschungsfragen, die durch die Auswertung der Perspektive der Teilnehmer*innen entstehen.

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