Geschichte  

Das Institut wurde im Jahr 1968 - gleichzeitig mit der Baufakultät - als „Institut für Vermessungswesen" gegründet und nahm im Herbst 1969 den Studienbetrieb auf. Aufgabe des Institutes war neben der geodätischen Forschung die vermessungstechnische Ausbildung der Architektur- und Bauingenieurstudenten.

Mit der Instituts- und Fakultätserrichtung ist der Name von Univ.Prof. Dr. Wilhelm Embacher untrennbar verbunden. Er wurde von der Technischen Universität Wien nach Innsbruck berufen und war Gründungsdekan der jungen Fakultät. Er war Institutsvorstand bis 1985 und schaffte die materiellen und personellen Voraussetzungen für die Entwicklung des Institutes. Auf Grund seiner Initiative wurde in Innsbruck der erste Studienabschnitt Vermessungswesen installiert. 22 Jahre lang absolvierten Studierende hier den ersten Teil des Studiums, um anschließend ihre Ausbildung in Wien, Graz oder München zu vervollständigen. Embacher plante die Errichtung des Vollstudiums Vermessungswesen in Innsbruck, was sich allerdings nicht realisieren ließ.

Prof. Embacher emeritierte 1985 und verstarb 2008 im 93. Lebensjahr in Saalfelden.

Im Jahr 1986 folgte ihm Univ.Prof. Dr. Günter Chesi als Institutsvorstand nach. Er war bis dahin an der Technischen Universität Graz und am Observatorium Lustbühel tätig. In den fast 25 Jahren seiner Leitung wurde die geodätische Woche Obergurgl weiter ausgebaut und die monatlichen Vortragsveranstaltungen zu einer allseits gut angenommenen Weiterbildungseinrichtung entwickelt. Der erste Studienabschnitt „Vermessungswesen" wurde leider 1992 aus Ersparnisgründen vom Ministerium eingestellt. Seither konnte die Ausbildung der Bauingenieure und Architekten im Bereich Vermessung, Photogrammetrie, GPS und Geoinformation intensiviert und erweitert werden.

Prof. Chesi emeritierte Ende September 2010 und wirkte danach noch als Ingenieurkonsulent für Vermessungswesen in Schwaz. Er verstarb am 19.12.2023 in Graz.

Nach seiner Berufung  im Oktober 2010 wurde der seit 1982 am Institut tätige Univ.Prof. Dr. Klaus Hanke mit der Leitung des Arbeitsbereichs Vermessung und Geoinformation betraut.

Die Bezeichnung des Institutes hat sich im Laufe der Jahre mehrfach geändert: Ursprünglich als Institut für „Vermessungswesen" gegründet, dann „Vermessungswesen und Photogrammetrie", lautete der Name letztlich „Institut für Geodäsie". 2007 wurde das Institut im Zuge der Strukturreform des UG 2002 und der damit zusammenhängenden Schaffung von größeren Organisationseinheiten in „Arbeitsbereich für Vermessung und Geoinformation" umbenannt und ist seither integrierter Bestandteil des „Institutes für Grundlagen der Technischen Wissenschaften" an der Fakultät für Technische Wissenschaften (zuvor: Institut für Grundlagen der Bauingenieurwissenschaften an der Fakultät für Bauingenieurwissenschaften).

Auch die Forschungsschwerpunkte waren im Laufe der Jahre einer kontinuierlichen Veränderung unterworfen. War es ursprünglich die physikalische Geodäsie mit dem Schwerpunkt der Höhenbestimmung mittels gravimetrischer Methoden, so veränderte sich Mitte der Achtzigerjahre das Forschungsinteresse zur Stochastik, Optimierung und Zuverlässigkeitsanalyse geodätischer Messanordnungen, vor allem in der Deformations- und Tunnelvermessung. Darüber hinaus wurde die Photogrammetrie und da vor allem deren Anwendungen im der Architektur und Archäologie und die 3D-Modellierung sowie Arbeiten zur Analyse und Optimierung von Gleismessmethoden in das Forschungskonzept aufgenommen. Ab 2005 kamen im Zuge von weiteren Forschungsprojekten die Bereiche Laserscanning und Geoinformation hinzu.

Nachdem Prof. Hanke in den Ruhestand trat, wurde der Arbeitsbereich mit dem "Arbeitsbereich für Geometrie und CAD" zum "Arbeitsbereich für Geometrie und Vermessung" unter dem Koordinator Prof. Dr. Hans-Peter Schröcker mit Wirkung vom 01.10.2019 zusammengelegt.

Zur Tradition des Institutes gehört die Organisation der "Internationalen Geodätische Woche Obergurgl". Die 1976 aus der Taufe gehobene Tagung fand von 12. bis 18. Feber 2023 zum 22. mal statt; sie bietet eine beliebte Plattform zum Gedankenaustausch von deutschsprachigen Geodäten. 2021 fand sie pandemiebedingt virtuell statt.

Am Institut waren im Laufe der Jahre folgende wissenschaftliche Mitarbeiter tätig:

- Dipl.-Ing. Dr. Josef Dorner (ehem. DAI Deutsches Archäologisches Institut, Wien)

- Dipl.-Ing. Dr. Bruno Bauer (Ingenieurkonsulent für Vermessungswesen i. R., Kitzbühel)

- Dipl.-Ing. Dr. Jürgen Ernst (Ingenieurkonsulent für Vermessungswesen i. R., Innsbruck)

- Dipl.-Ing. Rudolf Girtler (ehem. Amt der TirLReg, Abt.IIId3)

- Dipl.-Ing. Dr. Gert Augustin (Ingenieurkonsulent für Vermessungswesen i. R., Innsbruck)

- Dipl.-Ing. Franz Jelinek (ehem. Leiter des Vermessungsamtes Imst)

- Dipl.-Ing. Hermann Lercher (Mitarbeiter in einem Zivilingenieurbüro)

- ao. Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr. Albert Grimm-Pitzinger

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