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Noam Zadoff: Von Berlin nach Jerusalem und zurück. Gershom Scholem zwischen Israel und Deutschland, Jüdische Religion, Geschichte und Kultur 23, Göttingen: Vandenhoeck und Ruprecht 2020

Dieses Buch erzählt und analysiert das Leben Gershom Scholem als eine Reise von Berlin nach Jerusalem – und zurück.

An einem Herbstmorgen 1923 lief ein kleines Schiff in den Hafen von Jaffa, Palästina, ein. Unter den wenigen Reisenden an Bord befand sich ein junger Jude aus Deutschland, der in der Jüdischen Wissenschaft des 20. Jahrhunderts Grundlegendes leisten und mit der Kabbalaforschung ein neues Forschungsfeld begründen sollte. Gershom Gerhard Scholem verließ Deutschland, um seinen zionistischen Traum im Land Israel zu erfüllen. In seiner 1977 erschienenen Autobiographie beschreibt er seine Emigration „von Berlin nach Jerusalem“ als eine Einbahnbewegung. Und doch blieb Scholem auch nach seiner Auswanderung mit der jüdischen intellektuellen Welt in Deutschland in Kontakt: In den 1920er und 1930er Jahren veröffentlichte er zahlreiche Aufsätze in deutschen Zeitungen und Zeitschriften und arbeitete mit deutsch-jüdischen Verlagen zusammen. Auch in Palästina beteiligte er sich an verschiedenen Netzwerken von deutschsprachigen Migranten, wie etwa der Vereinigung Brith Schalom oder dem Pilegesh Kreis. Nach dem Holocaust reiste Scholem häufig in den deutschsprachigen Raum und kehrte über den Umweg der Schweiz allmählich in sein Geburtsland zurück: als zentrale Figur der Eranos-Tagungen im schweizerischen Ascona, als Herausgeber und Autor des Suhrkamp Verlags und nicht zuletzt als Fellow des neugegründeten Wissenschaftskollegs zu Berlin. 

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