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Eva Binder u.a. (Hg.): Opfernarrative in transnationalen Kontexten, Medien und kulturelle Erinnerung 3, Berlin: De Gruyter 2020

Der Sammelband nimmt eine dezidiert literatur- und kulturwissenschaftliche sowie transnationale Perspektivierung von Opfernarrativen ein und legt das Augenmerk auf europäische Literaturen der unmittelbaren Gegenwart. Er bereichert damit die erinnerungspolitisch so brisante und aktuelle Diskussion um die Figur des Opfers auf innovative Art und Weise.

Aus einer transnationalen Perspektive werden nach 1989 entstandene literarische und künstlerische Texte analysiert, die – unter Rückgriff auf vielstimmige Ästhetiken – differenzierte Sichtweisen auf die gedächtnispolitisch brisante Figur des Opfers eröffnen sollen. Um wenig produktive Opferkonkurrenzen zu transzendieren und Wege aus ‚Opferfallen‘ im Sinne Daniele Gigliolis aufzuzeigen, werden vor allem Konzepte dialogischen (A. Assmann) bzw. multidirektionalen Erinnerns (M. Rothberg) fruchtbar gemacht, um Täter-Opfer-Binarismen zu überwinden. Neben der im Medium der Literatur möglichen Transgression schematisierender Täter-Opfer-Beziehungen geht es vor allem um die Repräsentation und Artikulation von Opfern bzw. Opfergruppen abseits von ‚Opferkult‘ und (Selbst-)Viktimisierung.

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